Gast_194966
Guest
Brennweite und Blende verändern sich beide im Nahbereich, die Blende sogar doppelt. Einmal als Effekt durch die verschobene Brennweite, dann noch durch die effektive Blende, welche eine Funktion des Abbildungsmaßstabes ist (f´ = f + 1 * Abb.Maßstab).
Die effektive Blende wird in den Schärfentiefemodellen "automatisch" erfasst, denn die gehen ja von der Linsengleichung aus. Eine eventuelle Brennweitenverkürzung natürlich nicht, denn die ist konstruktionsbedingt und existiert bei auszugsfokussierten Objektiven gar nicht. Wenn es eine gibt, muss man die Rechnungen entsprechend anpassen.
Denkbar wäre daß ein Makroobjektiv, als Spezialist, von Haus aus mit der effektiven Blende rechnet (um Fehlbelichtungen zu vermeiden) und damit die Blende weiter öffnet. Das würde die beobachtete kleinere Schärfentiefe erklären.
Bei einer Messung durchs Objektiv muss da nichts gerechnet werden. Bei Benutzung eines externen Belichtungsmessers muss man es ggf. berücksichtigen. Bei Nikon interessanterweise nicht, da werden die effektiven Blenden angezeigt (was dann wieder andere Problemchen schafft).
Gruß, Matthias