Wenn der Drehteller horizontal steht, steht dessen Rotationsachse vertikal dazu. Okay, habe ich verstanden. Aber: Senkrecht (also vertikal) zur Drehachse (die ja bereits vertikal ist) heisst doch nach meinem Dafürhalten wiederum horizontal. Aber gut, belassen wir es bei senkrecht. Die optimale Möglichkeiten, wie man den Drehteller in die Waagrechte bekommt, sind ja bereits ausufernd beschrieben worden.
Senkrecht zur (vertikalen) Drehachse ist ja horizontal. Bingo!

So, wie Du beschrieben hast, kreist die optische Achse eher um die Drehachse des Tellers, denn die optische Achse sitzt im Objektiv, nicht in der Kamera. Aber das hatte ich bereits geschrieben.
Also nicht OK. Was genau hast du von
"Wenn du jetzt die Kamera direkt auf den Drehteller setzt, ist die optische Achse senkrecht zur Drehachse." nicht verstanden?
Die optische Achse geht längs durch das Objektiv, mittig durch den Sensor (außer bei bestimmten Spezial-Objektiven) und damit selbstverständlich auch durch die Kamera! Das Stativgewinde (bzw. Markierung am am L-Winkel) ist entsprechend angebracht, so dass du deine Schiene so anbringen kannst, dass die optische Achse mittig über der Schiene verläuft.
Doch, daran kann sich sehr wohl etwas ändern! Der L-Winkel samt Kamera dreht eben nicht um die optische Achse, sondern um die Rotationsachse (Hatte ich das nicht bereits geschrieben?). Also parallel um die Rotationsachse herum einen virtuellen Kreis bildend, aber eben einige Masseinheiten von der Rotationsachse entfernt! Und eben dieses Phänomen verursacht Parallaxfehler.
Was ist denn jetzt die "Rotationsachse"?
Der Wechsel von Hoch- nach Querformat oder umgekehrt wirkt sich bei einzeiligen Panoramen unter Verwendung eines L-Winkels gerade
nicht auf die Parallaxe aus. Das ist doch der entscheidende Vorteil von L-Winkeln bei einzeiligen Panoramen! Verwendest du so eine Ausrüstung, ohne über dieses Minimum an Grundwissen zu verfügen?
Lies einfach nochmal genau nach. Ich habe nirgends geschrieben oder behauptet, dass sich irgendwas um die optische Achse drehen würde oder die optische Achse gleich bleiben würde, sondern die
Richtung. Das ist ein gewaltiger Unterschied.
Daran, dass die
optische Achse senkrecht zur Drehachse ist, ändert es in der Tat nichts, ob man nun mit oder ohne L-Winkel (dann aber nicht im Hochformat!) arbeitet bzw. mit oder ohne Schiene.
Darum verwende ich ja auch auch eine lediglich 106g schwere Schiene namens MPR-CL, also einen NPA. Existieren auch von anderen Firmen: ede beispielsweise hat so einen von Kirk.
Ja, prima! Wenn man dann auch noch die zugrundeliegende Geometrie versteht, kann man so ein Teil vielleicht sogar
sinnvoll anwenden.
Kamera samt L-Winkel kannst du ja so in der Schiene verschieben, dass die optische Achse der verwendeten BW (FB haben eine, Zooms praktisch unendlich viele davon)
Seit wann haben Zooms unendlich viele optische Achsen? Weißt du, was "optische Achse bedeutet"? Das ist die
Längsachse des Objektivs, und die ist natürlich immer die gleiche,
unabhängig von der Brennweite!
http://de.wikipedia.org/wiki/Optische_Achse_(Optik)
Was du schreibst, trifft auf den Nodalpunkt zu ("unendlich viele" bei Zoom-Objektiven); kann es sein, dass du gerade ein paar Begriffe durcheinander bringst?
nicht nur parallel um die Rotationsachse dreht, sondern mit ihr in der Senkrechten eine einzige Achse bildet. Und das nennt man eben Nodalpunkt.
Die optische Achse dreht sich
parallel um die Rotationsachse? Parallel zu was? Anscheinend hast du das mit der optischen Achse einfach nur falsch verstanden, oder bist mit den Begriffen überfordert, s.o. Bei einem optimal eingestellten Nodalpunktadapter gehen alle freien Rotationsachsen durch den Nodalpunkt. Die optische Achse geht immer durch den Nodalpunkt.
Der 4. Punkt hat ede.duembel bereits beantwortet (Thank you, ede!)
Meinst du diesen geistigen Erguss?
leg dich doch mal auf den Bauch und mache diesen Aufbau und danach stell dich auf eine Parkbank oder anderes. Achte mal drauf was der Horizont macht. Vielleicht glaubst du deinen Augen ja eher als uns. Und komm mir nicht mit der Argumentation dass du dehalb das Kürzel "i.d.R." benutzt hätest.
ede
Da hat der gute Ede allerdings abermals ziemlich ins Klo gegriffen. Aber auch hier hilft ihm Wikipedia ja
vielleicht auf die Sprünge:
http://de.wikipedia.org/wiki/Horizont
Wenn der Ede rechnen könnte, hätte er den Winkel längst beziffert, der sich durch die ca. 2 m Höhenunterschied ergibt; das sind nämlich ca. 2,5 Bogenminuten, bzw. ungefähr 0,04 Grad, die sich dadurch der
scheinbare (a.k.a. nautische) gegenüber dem
mathematischen Horizont verschiebt... Ede, wieviele Pixel sind das bei deiner Kamera und Lieblingsobjektiv? Mal von diesem winzigen Winkel abgesehen, ist das für die Diskussion komplett irrelevant, da der Horizont des Drehtellers ja nicht davon abhängt, ob Ede auf der Parkbank steht oder gerade den Kopf in den Sand steckt.
Aber das, was du mit "Aber nur mit der Schiene bekommst du die Kamera eben auch nicht aus der Ebene herausgeschwenkt" habe ich noch nicht so ganz verstanden. Willst du die horizontale Ebene verlassen, um ein Pano zu schiessen

,
Ist das eine Fangfrage?
Ja, natürlich will ich das können! Denn auch einzeilige Panoramen kann man selbstverständlich so machen, dass der Horizont nicht in Bildmitte liegt. Allerdings nicht mit dem von dir vorgeschlagenen Aufbau, welcher ja einen rechten Winkel zwischen optischer Achse und Rotationsachse erzwingt.
Guckst du mal hier, ein paar spontan herausgegriffene Beispiel-Panoramen:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/931353/display/19790343
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/663869/display/19160589
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/1082769/display/15748965
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/721744/display/17645310
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/931353/display/19697100
Wer braucht für solche Aufnahmen einen Nodalpunktadapter?
Es spricht zwar gewiss nichts gegen eine simple Schienen-Lösung, wie du sie verwendest. Das ist pragmatisch und tut nicht (auf dem Rücken) weh. Aber man möchte doch die optische Achse aus der Ebene rauskippen können! Das geht mit einem Kugelkopf ganz prima, ist aber natürlich nur dann sinnvoll, wenn der Kugelkopf selbst mit rotiert wird. Dafür haben die meisten Kugelköpfe einen Panorama-Drehteller eingebaut. Für kein einziges der oben verlinkten Panoramen braucht man mehr als genau das.
Ist denn das wirklich so kompliziert?
Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass man den gestalterischen Spielraum für solche Aufnahmen zugunsten teurer und oft genug überflüssiger Ausrüstung aufgeben würde; dieser Thread scheint mich eines besseren zu belehren.