Für die, die sowohl analog als auch digital
unterwegs sein wollen bzw. müssen ist das mit APS-C schlicht ein Unding und
das ist der Punkt.
Kann man sehen wie man möchte. Klar, für jemanden der ursprünglich auf einem analogen Pentax System aufbaute, sieht's anders aus, als für jemanden wie mich, der analog andere Systeme nutzt als als Pentax.
Vorausgesetzt, es handelt sich im ersten Fall um jemanden, der das analoge KB System nutzte.
Seit die Preise für analoge Gebrauchtware im Keller sind, ist MF ohnehin schon beinahe Standard, kommt hinzu, dass filmfähige Flachbrettscanner sehr viel günstiger sind, als für KB notwendige "echte" Filmscanner.
Selber fotografiere ich vorwiegend analog, hauptsächlich MF (verschiedene Systeme & Nikon KB).
So entschied ich mich bewusst für Pentax als ich mich vor der Aufgabe gestellt sah, nun doch in ein DSLR System zu investieren.
Seit über 20 Jahren mit Nikon fotografierend, war ich ähnlich du von Pentax, halt von Nikon enttäuscht. Das was dieser Hersteller mittlerweile anbietet, hat sich in meinen Augen zu sehr von den einstigen Qualitäten weg bewegt.
Irgendwie brachte ich es einfach nicht über's Herz so ein "G"-Ding auf eine D90 zu schrauben, wo doch auf dem selben Tisch eine motorisierte F2 stand . . .
Das Problem bei P ist, dass man sich schlicht des einstigen Potentials begeben
hat und auch der verspätete Wechsel von M42 zu K hat dann dem einstigen
leadership von P geschadet. C und N sind damals vorbei gezogen.
Ja, Pentax hatte Mitte/Ende der 60er Jahre eine wichtige Marktrolle. Die Spotmatic gehörte zusammen mit der Nikon F zu den Kameras welche die deutsche Kameraindustrie endgültig in's Abseits drängte. Aber auch die Etablierung der Bauart SLR bekräftigte. Denn Anfangs/Mitte 60er Jahre war's noch nicht ganz klar, welche Bauarten sich tatsächlich durchsetzen werden (KB Messsucher & TLR wurden folglich in die Nische gedrängt).
Die 70er Jahre standen bei den KB SLR Hersteller ganz im Zeichen der Bajoenttänderungen. Die einen modifizierten (zB Nikon), andere konstruierten ein komplett neues Bajonett. Im Fokus dieser Masssnahmen standen in erster Linie die aufkommenden Belichtungsautomatiken. Inkompatiblitäten waren bei den meisten Herstellern die Folge.
Pentax stieg zwar spät auf ein Bajonett um, dafür entwickelte man aber ein sehr gutes. Und früher als bei anderen, wurden elektrische Kontakte integriert (K-A, ab 1983).
War die japanische Kameraindustrie bis in die 70er Jahre mit steil verlaufenden Erfolgen verwöhnt, erlebte sie nun ihre erste grosse Krise. Manche Hersteller mussten kapitulieren (Miranda, Kowa, Norita usw), andere versanken im Amateurlager (Konica, Ricoh, Yashica usw) und wiederum andere, suchten mit "letzten Innovationsversuchen" Rettung. Nur wenigen wie Minolta und Nikon ging stabil gut.
- Aber auch bei Minolta änderte man die Praxis, gab den Versuch im professionellen Kameramarkt Fuss zu fassen (X-1/XM) auf.
Mit der 7000 sorgte man dann wieder für Furore, und die darauf folgende 9000 liess kurzzeitig an hochgesteckte Ambitionen erinnern. Minolta konnte den Marktvorteil nutzen, die ersten zu sein, die eine AF SLR anboten, als sie auf ein neues Bajonett setzten.
- Canon hatte Mitte 70er Jahre keine wirklich konkurrenzfähige SLR im Programm, lediglich Klasenstandard und die F-1 hielt aufgrund ihrer komplizierten Konfigurierbarkeit kaum Einzug in die Taschen beruflicher Anwender.
Doch mit der AE-1 preschte man vor, zog mit der A-1 nach. Man bot mit dieser Modellreihe das was damals gefragt war. Die F-1NEW Anfang 80er Jahre war ein erneuter, aber vergeblicher Versuch im Berufslager Marktanteile zu gewinnen. Doch schien man aus der F-1 nichts gelernt zu haben und es bleib beim Versuch. Selbst Olympus OM-3/4/4Ti und Pentax LX wurden von angestrebter Klientel öfters verkauft als die F-1NEW. Das Blatt drehte sich Ende 80er Jahre, mit der T90 zeigte man erstmals wieder ernsthafte Ambitionen. Der Durchbruch kam mit der EOS-1.
Eben gerade weil Canon verhältnismässig wenig berufliche Anwender hatte, konnte es sich Canon leisten, ein neues Bajonett einzuführen.
- Olympus hielt am OM System fest, konnte aber mit den AF Kameras keine Loorbeeren mehr einfahren und stand im AF Zeitalter etwas "hilflos" da. Umso mehr zog man die Konsequenzen mit der Einführung von FT. Damals ein langfristiger Fehler auf kleinere Aufnahmeformate zu setzen, denn dass bald wieder grössere Sensoren gefragt würden, zog man offenbar nicht in Betracht.
- Pentax ging den Mittelweg. Die "sanfte" Überführung in's digitale Zeitalter konnte nicht mit noch höheren Investitionskosten bewältigt werden, als dass diese offenbar schon für die Bildaufzeichnung und Modellentwicklung benötgigt wurden. Mit dem von Nikon bewährten Vorteil der Kompatiblität und dem Vorbehalt verschieden grossen Sensoren.
Dass hier nicht alle Kundenwünsche erfüllt werden konnten, liegt auf der Hand.
Pentax hatte mit der LX viele Jahre ein starkes "Pferd im Stall" und die MF Systeme 67/6x7 & 645 hielten sich lange.
Der Trend zu KB24x36 kompensierte Pentax mit der 645D was angesichts der Formatschritte auch sinnvoll ist. Pentax hat mit diesem System künftig eine grosse Chance welche andere Hersteller nicht haben.
- Sony übernahm die von Minolta (Konica-Minolta) serbelnde Kamerasparte. Hätte Sony dies nicht getan, so wäre das MinoltaAF Bajonett Geschichte. Mit der Alpha-Reihe führte Sony die Innovationsfreudigkeit Minoltas fort, was ich persönlich ganz sympathisch und auch mutig finde.
Wenn es zwei Hersteller gerne auch anders hätten : der Hype zu digitalem 24x36 (KB) flacht allmählich wieder ab. Die Tatsächlichen Vorteile des um einen Faktors grösseren Formats brauchen vom Anwender überhaupt erst genutzt rsp umgesetzt werden, als dass sie die höheren Kosten rechtfertigen. Der tiefere Grund, weshalb dieses Format z.Z forciert wird, hängt wohl damit zusammen, günftig möglichst nicht mehr für zwei Formate investieren zu wollen. KB bringt Prestige und die Profis will man ja auch nicht verärgern. Ganz zu schweigen von den marktrelvanten, weil kaufkräftigen "Haben-wollen-Amateuren".
Die Entwicklungen sind schnelllebig geworden und so könnte es für Pentax auch sinnvoller zu sein, erst mal die nächste Marktphase abzuwarten, bis die Entscheidung fällt ob KB noch dazu kommen wird. Gerade als "Multi-Format" Hersteller hat Pentax damit ja gute Erfahrungen.
Das fotografische Digitalzeitalter ist noch verhältnismässig jung und es ist noch schwer absehbar wie es weitergeht. Hier auch mal Entwicklungen abwarten zu können könnte von Vorteil sein und Pentax Strategie zeigt in diese Richtung.
Anders als in den 60er und 70ern wo es eher darum ging, dass Hersteller gleichzogen, ist es heute wichtig, Nischen besetzen und diese etablieren zu können.
Zu Analogzeiten war Archidekturfotografie eine Domäne von GF & MF. Insbesondere bei GF gehört die Arbeit "mit Scheimpflug" zum Standardrepertoire. Von daher erklärt sich das schon früher äusserst spärliche Angebot an Shiftobjektive für KB Kameras. Nikon stellte bereits in den 60er Jahren ein Shift zur Verfügung, doch bis 1999 gab's nicht mehr als zwei Brennweiten und die "einfache" Shiftfunktion.