Also, die rethorische Spitzfindigkeit "nicht" oder "überhaupt
im Ansatz" stammt von Dir, nicht von mir. Ist mir echt schleierhaft, was Du damit meinst. Offenbar beziehst Du das auf das Freistellen. Kann man mit einer mFT-Kamera nicht "im Ansatz" freistellen, also gar nicht? Was ist denn eigentlich der Zweck des Freistellens?
Der Unterschied bei der Freistellung ist genau zwei Blenden. Beim dofmaster kann man das ja ganz gut einschätzen. Noch besser ist es, wenn man sich reale Bilder anschaut. Wenn meine Fotos von maximaler Freistellung leben, gut, dann kaufe ich mir die passende Ausrüstung dazu. Muss man immer wissen, ob man das braucht, haben will, damit umgehen kann, das Geld dafür ausgeben will etc. Und man kann sich auch mal fragen, wie man anders als auf einem Weg zum Ziel kommt.
Statt eines 85/1.8 habe ich ein 42.5/1.2. Das kommt meiner Vorstellung von vernünftiger Freistellung ganz gut entgegen. Als ich noch eine 5D mit 85/1.8 hatte, habe ich meist auf ca. 2.8 abgeblendet. Aber selbst mit dem sehr viel günstigeren und schnuckligen 45/1.8 kann man Portraits ganz schön freistellen.
Statt eines 35/1.4 habe ich nur ein 20/1.7. Der etwas kleinere Bildwinkel bringt schon etwas mehr Freistellung als ein 17er mFT. Das Ergebnis ist für mich ganz annehmbar. Das Hauptmotiv hebt sich damit vom Hintergrund schon sichtbar ab. Da ist auch viel Sehgewohnheit im Spiel. Gerade in der geringen Größe mit einem kleinen Body ist das unscheinbare Objektiv schon irgendwie genial.
Die Frage, die man sich letztlich stellen muss, ist doch wirklich, wodurch die eigenen Bilder gewinnen, und danach kauft man sich eine Ausrüstung, die ins Budget passt. Das mFT-System bietet für mich schon eine gute Vielfalt, von Foto bis Video, von kleinen bis größeren Bodies. Ansatzweise kann ich damit ganz gut leben.
Die Spezialdisziplinen werden dann auch mal schnell sehr teuer, oder man muss woanders Abstriche machen.
Es ist allerdings so, das wurde hier schon angemerkt, dass man mit mFT bei der Belichtung sorgfältiger sein muss. Fehlbelichtungen mit anschließendem starken Hochziehen von Schatten z.B. werden nicht so leicht verziehen wie bei einer Kamera mit größerem Sensor.
Beim Thema Freistellen sehe ich eigentlich für mich die geringsten Nachteile. Häufig ist auch genau das Gegenteil der Fall, der Vorteil besteht darin, nicht so stark abblenden zu müssen, wodurch ein Rauschvorteil von KB wieder wettgemacht wird und man etwas mehr Toleranz im Fokusbereich hat.