Wobei dann die Betonung auf "technologisch gleichwertig" liegen muss. Und das macht die Sache kompliziert. Schärfentiefe und Blendenwert sind feste Größen, die auch in Zukunft ihre Gültigkeit behalten, der Signal/Rauschabstand bei Sensoren hoffentlich nicht. Von daher sind Aussagen und Vergleiche ebenso gültig wie der Satz: Je mehr Pferde man vorspannt, desto schneller der Wagen.Formal ist das völlig richtig, "Lichtstärke" ist ja nun mal als das definiert, was draufsteht, und wenn dieselbe Zahl draufsteht, ist es auch dieselbe Lichtstärke. Wenn es aber darum geht, inwieweit die beiden Lichtstärken für die Praxis "gleichwertig" sind, könnte man die Fähigkeit eines größeren, technologisch gleichwertigen Sensors, bei einer dem Größenvorteil entsprechend höheren ISO-Zahl immer noch "gleichwertige" Bildqualität zu liefern, mit hinzuziehen, und käme dann durchaus zu seinem Schluss.
Ich bitte diesen Einwurf ausnahmsweise mal nicht als Plädoyer für 4/3 zu interpretieren, sondern ganz neutral zu sehen. Er könnte auch bedeuten, dass irgendwann KB24x36 dem digitalen Mittelformat überlegen sein könnte, oder eine zukünftige 30Mpix KB-DSLR einer heutigen mit 12Mpix.
Und um den Einwand gleich vorwegzunehmen - falls sich alle Sensorgrößen technologisch in gleichem Maße weiterentwickeln, wird das kleine Format natürlich immer noch mehr rauschen, als das größere. Wer also selbst bei zukünftigen hypothetischen 100Mpix die 100% Monitoransicht als Massstab anlegt, ist mit 4/3 definitiv auf dem falschen Dampfer.