KleinerHase
Themenersteller
Hallo,
im nachfolgenden Text möchte ich hier den von mir durchgeführten Umbau des Manfrotto Junior Getriebeneigers MA410 auf eine ARCA-kompatible Wechselbasis beschreiben.
Der Getriebeneiger ist ein sehr präziser Kopf und für viele Aufgaben wie Makrofotografie, Panoramafotografie und Architekturfotografie bestens geeignet. Leider kocht jedoch Manfrotto bei seinen Wechselsystemen sein eigenes Süppchen, so das mittlerweile 3 verschiedene Wechselsysteme bei Manfrotto existieren. Ich wollte den Kopf für das ARCA-System modifizieren, so das z.B. alle Makroschienen- und Schlitten mit Schwalbenschwanzführung passen. Dazu habe ich mir eine Aluplatte fräsen lassen, die gleichzeitig Öffnungen für 2 Präzisionslibellen hat. Diese dienen dann z.B. für die Panoramafotografie zum perfekten Ausrichten der Kamera in Waage. Man kann notfalls auch das Wechselsystem auf die Manfrotto-Wechselplatte schrauben, aber da hat man wieder eine zusätzliche Instabilität im System. Außerdem ist die originale Libelle des Getriebeneigers nicht genau. Den ganzen Umbau kann man später jederzeit rückgängig machen ohne sichtbare Schäden (außer die optionale kleine Bohrung "3").
So, und nun zum Umbau. Zuerst entfernt man vorsichtig beim Getriebeneiger die M5-Inbusschraube, die von unten die Verriegelungsmechanik bzw. den Verriegelungshebel der Wechselplatte hält (kann man später beim Verkauf sogar wieder einbauen). Man sollte diesen mit der Heißluftpistole stark erwärmen (auf ca. 80 °C), damit die Schraubensicherung sich löst. Die Bohrung dieser Schraube ist auf dem Bild mit der "1" gekennzeichnet. Die Bohrung mit der Nummer "2" ist mit Innengewinde 3/8-Zoll und original in der Grundplatte am Kopf des Neigers. Diese mit Nummer "2" und die Bohrung "1" dienen später für die Befestigung der gefrästen Aluplatte. Ich benutze dafür jeweils M5-Edelstahlschrauben, einmal für Bohrung "1" als Senkkopfvariante, für Bohrung "2" als normale Inbusschraube. Die Länge richtet sich nach der Dicke der Aluplatte und der Länge der Innengewinde in der Aluplatte. In die 3/8-Zoll Bohrung habe ich ein Reduziergewinde auf 1/4-Zoll eingeschraubt, damit die Inbusschraube nicht durchrutscht. Die Bohrung für das Wechselsystem kann man je nach den Maßen des gewünschten Wechselsystems in die gefräste Aluplatte setzen. Der Durchmesser orientiert sich an der verwendeten Schraube. Ich habe mich hier für eine 1/4-Zoll Inbusschraube mit Senkkopf entschieden und verwende wie bei meinem Giottos-Kugelkopf eine Kirk 2,5-Zoll Wechselbasis, weil deren Qualität ähnlich gut der von RRS ist und problemlos mit deren System kompatibel ist. Auch ist Kirk in D. ohne lange Wartezeiten und Zoll erhältlich. Die Bohrung "3" habe ich selber in den Kopf des Getriebeneigers gesetzt, damit ich von unten mit einem Inbusschlüssel die Schraube für das Wechselsystem festziehen und lösen kann und nicht immer die komplette Aluplatte vom Kopf entfernen muss.
Die 3 Vertiefungen auf der Oberseite der Aluplatte dienen als Aufnahme der Stiftschraube (zölliges Gewinde 6-32UNC) der Kirk-Wechselbasis, die als Verdrehsicherung dient. Die leichte Vertiefung nimmt den Rand des Reduziergewindes in der Wechselbasis auf, da dieser ca. 1mm am Boden der Wechselbasis übersteht, was jedoch prinzipbedingt ist. Ich verwende hier wie an meinem Kugelkopfumbau die extralangen Reduziergewindehülsen aus Messing von Berlebach. Die Präzisionslibellen mit einer Genauigkeit von 0,50 mm/m = 0,0286° habe ich im Netz gefunden. Einfach nach dem Begriff "feinewerkzeuge" googl´n. Diese habe ich mit Scheibenkleber für Kfz-Scheiben in die Aluplatte eingeklebt.
Gruss vom KleinenHasen
im nachfolgenden Text möchte ich hier den von mir durchgeführten Umbau des Manfrotto Junior Getriebeneigers MA410 auf eine ARCA-kompatible Wechselbasis beschreiben.
Der Getriebeneiger ist ein sehr präziser Kopf und für viele Aufgaben wie Makrofotografie, Panoramafotografie und Architekturfotografie bestens geeignet. Leider kocht jedoch Manfrotto bei seinen Wechselsystemen sein eigenes Süppchen, so das mittlerweile 3 verschiedene Wechselsysteme bei Manfrotto existieren. Ich wollte den Kopf für das ARCA-System modifizieren, so das z.B. alle Makroschienen- und Schlitten mit Schwalbenschwanzführung passen. Dazu habe ich mir eine Aluplatte fräsen lassen, die gleichzeitig Öffnungen für 2 Präzisionslibellen hat. Diese dienen dann z.B. für die Panoramafotografie zum perfekten Ausrichten der Kamera in Waage. Man kann notfalls auch das Wechselsystem auf die Manfrotto-Wechselplatte schrauben, aber da hat man wieder eine zusätzliche Instabilität im System. Außerdem ist die originale Libelle des Getriebeneigers nicht genau. Den ganzen Umbau kann man später jederzeit rückgängig machen ohne sichtbare Schäden (außer die optionale kleine Bohrung "3").
So, und nun zum Umbau. Zuerst entfernt man vorsichtig beim Getriebeneiger die M5-Inbusschraube, die von unten die Verriegelungsmechanik bzw. den Verriegelungshebel der Wechselplatte hält (kann man später beim Verkauf sogar wieder einbauen). Man sollte diesen mit der Heißluftpistole stark erwärmen (auf ca. 80 °C), damit die Schraubensicherung sich löst. Die Bohrung dieser Schraube ist auf dem Bild mit der "1" gekennzeichnet. Die Bohrung mit der Nummer "2" ist mit Innengewinde 3/8-Zoll und original in der Grundplatte am Kopf des Neigers. Diese mit Nummer "2" und die Bohrung "1" dienen später für die Befestigung der gefrästen Aluplatte. Ich benutze dafür jeweils M5-Edelstahlschrauben, einmal für Bohrung "1" als Senkkopfvariante, für Bohrung "2" als normale Inbusschraube. Die Länge richtet sich nach der Dicke der Aluplatte und der Länge der Innengewinde in der Aluplatte. In die 3/8-Zoll Bohrung habe ich ein Reduziergewinde auf 1/4-Zoll eingeschraubt, damit die Inbusschraube nicht durchrutscht. Die Bohrung für das Wechselsystem kann man je nach den Maßen des gewünschten Wechselsystems in die gefräste Aluplatte setzen. Der Durchmesser orientiert sich an der verwendeten Schraube. Ich habe mich hier für eine 1/4-Zoll Inbusschraube mit Senkkopf entschieden und verwende wie bei meinem Giottos-Kugelkopf eine Kirk 2,5-Zoll Wechselbasis, weil deren Qualität ähnlich gut der von RRS ist und problemlos mit deren System kompatibel ist. Auch ist Kirk in D. ohne lange Wartezeiten und Zoll erhältlich. Die Bohrung "3" habe ich selber in den Kopf des Getriebeneigers gesetzt, damit ich von unten mit einem Inbusschlüssel die Schraube für das Wechselsystem festziehen und lösen kann und nicht immer die komplette Aluplatte vom Kopf entfernen muss.
Die 3 Vertiefungen auf der Oberseite der Aluplatte dienen als Aufnahme der Stiftschraube (zölliges Gewinde 6-32UNC) der Kirk-Wechselbasis, die als Verdrehsicherung dient. Die leichte Vertiefung nimmt den Rand des Reduziergewindes in der Wechselbasis auf, da dieser ca. 1mm am Boden der Wechselbasis übersteht, was jedoch prinzipbedingt ist. Ich verwende hier wie an meinem Kugelkopfumbau die extralangen Reduziergewindehülsen aus Messing von Berlebach. Die Präzisionslibellen mit einer Genauigkeit von 0,50 mm/m = 0,0286° habe ich im Netz gefunden. Einfach nach dem Begriff "feinewerkzeuge" googl´n. Diese habe ich mit Scheibenkleber für Kfz-Scheiben in die Aluplatte eingeklebt.
Gruss vom KleinenHasen
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