Zunächst: ich will nicht klassische Belichtungs-Steuerungen abschaffen, mir wäre nur eine zusätzliche Option zur Hardware-geführten "Expose-to-the-right-Steuerung" ganz lieb, um eben nicht Dynamik und Tiefenrauschen in Kauf nehmen zu müssen, wenn man sichergehen will, dass nicht zu viele Lichterflächen ausbrennen.Deine Schönheit schrieb:Verstehe ich nicht ganz. Wer soll die Daten der ersten Belichtung bewerten? Was macht das Motiv in der Zwischenzeit. Bewegt es sich in andere Licht/Schattenverhältnisse. Ich finde den Weg ein wenig unterzubelichten, damit die Lichter nicht ausfressen, und später korrigieren, bei in Kaufnahme eines geringen Dynamikverlustes, für mich akzeptabel.
Was sind denn die Grundlagen der "konventionellen Belichtungsautomatiken"? Sie stammen aus der Analogzeit und arbeiten (mit Ausnahme der Matrix-Messung) mit der Annahme, der selektierte Meßbereich sei 18% grau. Nun ist er dies aber nur in der Minderzahl der Fälle - und selbst wenn er es ist, dann hat man in RAW immer noch eine knappe Blende Headroom für die Belichtung, die für JPEG-Daten verschenkt wird.
Wer ein solches vor-Bild bewerten soll? Freilich eine Belichtungsautomatik, nur diesmal nicht auf der Basis von 21 oder vieviel auch immer Meßfeldern, sondern auf Basis der kompletten Daten des Bildsensors. Diese erste Aufnahme könnte z.B. bei den Live-View-Sensoren bereits im Moment des Antippens des Auslösers, auf eine *-Taste gelegt werden oder aber wirklich kurz vor der eigentlichen Aufnahme gezogen werden. Man könnte dann automatisch das finale Bild (in C.F. einstellbar auf <2%, <1%, <0.5%, <0.2%, <0.1% ausfressender Pixel; Luminanz- und Farbkanal separat regelbar) belichten, oder fakultativ in den beiden ersten Modi die Belichtungskorrektur am Display so unterstützen, dass diese Schwellenwerte per Daumenrad auf das vor-Bild angepasst werden können und ein sicheres expose-to-the-right resultiert.
Klar könnte man auch gleich eine Belichtungsreihe ziehen, aber routinemässig 2-3 RAW-Files pro Bild zu ziehen, würde auch meine Speicher-Willigkeit derzeit noch erschlagen.