ipanle
Themenersteller
Du sprichst da einen wichtigen Aspekt an, der immer dann zum Tragen kommt, wenn man Menschen, Tiere (oder auch mal Dinge) fotografiert, zu denen man eine enge persönliche Bindung hat.
Du fotografierst eine Dir sehr nahe Person in einer womöglich emotional sehr stark aufgeladenen Situation. Du kennst die Situation, in der das Bild aufgenommen wurde. Die kennst die Emotionen, die in dem Moment präsent waren. Für Dich mag dieses Bild immer ein wichtiges und gutes Foto sein, weil es einen emotional wichtigen Moment in deinem Leben eingefangen hat, und dich beim Betrachten wieder daran erinnert.
Uns fehlen diese Bezüge und Informationen aber schlichtweg. Für uns ist es "nur ein Bild". Und so betrachten wir es auch. Für uns muss eine Aussage oder eine Emotion deshalb auch allein aus dem "nackten" Bild heraus sprechen; rein durch die Bildgestaltung. Das ist bei diesem Bild (für uns) nicht der Fall.
Ähnliches erleben wir auch immer wieder, wenn ein stolzer Vater sein gerade geborenes Kind ablichtet und die Bilder hier einstellt. Abgesehen von der Tatsache, dass alle Babys irgendwie süß sind, sind die Babys auf den präsentierten Fotos für uns doch immer nur irgendwelche Babys. Nur für die jeweiligen Eltern (und andere Verwandte) ist es natürlich immer das süsseste Baby der Welt. Für andere Eltern schon nicht mehr; weil sie ja schon das süsseste Baby der Welt haben. Logisch.
Vielleicht solltest Du dich bei deinen ersten Menschenfotos eher an Personen versuchen, zu denen deine emotionale Bindung weniger stark ist; oder gar keine vorhanden ist.
Herzlichen Dank! Deine Beschreibung stimmt 100%ig und hat mir sehr geholfen. Schon dafür hat sich die Einstellung des Bildes für mich gelohnt.