AW: Tips für private Feier
Eigentlich fotografier ich gar nicht mehr mit Blitz, sondern versuch mit lichtstarken Objektiven aus zu kommen. Aber, geht halt nicht in allen Situationen. Externen Blitz mag ich auch nicht. Trotzdem mag ich wenn schon, zumindest einigermassen ausgewogene Blitzbilder.
Heisst: Hintergrund soll möglichst wenig absaufen, ohne dass ich viel machen muss. Vordergrund soll nicht plattgeblitzt sein. Fotografier ja nur für die Familie.
Das folgende gilt für Innenräume mit Blitz (lt. meiner bescheidenen Erkenntinslage):
Wenn Du auch nur mit dem internen fotografierst, kannst Du Dir überlegen, dieses Teil über den Ausklappblitz zu ziehen:
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Den kannst Du bei der Nase einhängen in dem der Blitz normalerweise ruht, und knapp bis oberhalb des Suchers ziehen. Hab auch die 550D, das hält (musst halt einmal sicherstellen, dass der ausgeklappte Blitz senkrecht stehen geblieben ist). Für den Fall, dass ich einmal Blitzen muss, hab ich mir noch eine LEE-Folie 204 zurechtgeschnitten, die ich durch den Blitz fädle, und mit kleinen, an den Enden angeklammerten Klettstückchen, zusammen hänge. Dadurch wird das Blitzlich bei Kunstlicht unauffälliger, weil Farbneutraler.
Der Effekt ist, dass Reflexionen (Glanzstellen auf Haut) weniger werden, und das Blitzlicht auch indirekt abgestrahlt wird, und somit auch den hinteren Bereich mitausleuchtet. Ersetzt nicht ganz einen externen Blitz, indirekt abgefeuert, verbessert aber ohne viel Aufwand die Ergebnisse.
Dabei ist in RAW fotografieren wichtig, auch weil ich den Blitz immer ~-1 korrigiere (nur bei Mehrfeldmessung), und anschliessend im RAWkonverter etwas hochziehe.
Fürs Blitzen würde ich AV wählen. Stell dabei die Kamera so ein, dass die Zeit im Blitzbetrieb nicht unter 1/60 rutscht, also innerhalb 1/60 bis 1/200 bleibt. Dabei ist 1/60 nur zur Sicherheit gedacht, dass nicht übermäßig verwischte Bilder rauskommen. Bei schneller bewegten Personen, kannst Du zwischendrinn auch kürzere Zeiten einstellen (übers ISO). Das ISO würde ich durchaus mit mindestens z.B. 1600 fixieren. Wenns 10x15 Bilder werden, geht sogar 3200/6400, je nachdem, wieviel Licht da ist, und wie wichtig Dir Ausgewogenheit Hinter-Vordergrung im Verhältnis zur Rauscharmut ist.
Du wählst die gewünschte Blende. Blende 8 würde ich in Innenräumen wohl eher nicht wählen, es sei denn Du bist so nah am Motiv und brauchst unbedingt die Tiefenschärfe, ansonsten sollte wohl so oft als möglich die Blende aufgemacht werden, um den Blitzlichtanteil zu reduzieren.
Die Belichtungszeit wählst Du über das ISO. Dabei siehst Du ganz einfach durch verstellen des ISOs, ob lt. Belichtungsmessung der Kamera, maximale Ausgewogenheit von Hinter- zu Vordergrund herrscht, indem Du die ISO solange hochdrehst, bis die Kamera eine kürzere Zeit als 1/60 anzeigt,- also 1/80 oder 1/100. Dann wird das Blitzlicht nur zur Aufhellung verwendet und nicht als Hauptlicht (Hintergrund säuft ab). Sobald Du Zeit 1/60 anzeigt, kannst Du Dir nicht mehr sicher sein, ob das Blitzlicht nicht schon stärker reinfeuert, als es für eine ausgewogene Belichtung (lt. Kamera) richtig wäre. (Wenn Du sicher bist, die Zeit im Auge (mit dem ISO im Griff) zu haben, kann es auch Vorteilhaft sein die 1/60 Begrenzung weg zu lassen, sodass Du in ganz ruhigen Situationen auch einmal bewusst 1/30 wählen kannst).
Wenn Du also die Voreinstellungen so getroffen hast, dass verwacklungs-/verwischungsanfällige Zeiten, länger 1/60 im Blitzbetrieb ausgeschlossen sind, der Blitz -1 (bei Mehrfeldmessung) korrigiert ist, brauchst Du in AV nur mehr die passende Blende wählen,- und mit dem ISO die Zeit zwischen 1/80 bis 1/200. (Wenn Du durch hochdrehen um eine ISOstufe bei 1/120 landest, könntest Du natürlich auch wieder runtergehen, und mit einem 1/60 arbeiten)
Bzw. das gewünschte Rauschausmass im Verhältnis zur Ausgewogenheit der Belichtung, den Rest macht die Kamera.
Dabei ist natürlich klar, dass in einem schwach beleuchteten Raum mit Blende 8, auch mit ISO 3200 der Blitz immer zum Hauptlicht werden muss, da sonst unterbelichtet wird. Aber dass hat man eben selbst in der Hand, indem man zwischen Blende 1,4 oder 5,6 wählt, auch indem man ahnt, welche Tiefenschärfe/Blende wo gebraucht wird. Wichtig ist, dass man ~jede Einstellung wählen kann, und man erhält trotzdem immer ein richtiges Bild. Wenn man zwischen 1/80 und 1/200 bleibt, sogar mit maximaler Ausgewogenheit (lt. Kamera).
In M erhält man ebenso ein ausreichend belichtetes Bild, nur müsste man, würde man maximale Ausgewogenheit herstellen wollen, bei jeder kleinen Schwankung der Lichtverhältnisse, die Belichtungswaage auf Null bringen, was eine unnötige Mehrarbeit ist. Das macht AV automatisch.
Wenn aber mit lichtschwachem Objektiv fotografiert wird, und hohes ISO nicht gewollt ist, kann man bei schlechten Lichtbedingungen gleich in M Zeit, Blende und ISO vorwählen, und den Blitz zum Hauptlicht machen, weil dann sackt der Hintergrund so wie so ab, weil der Blitz Hauptlicht ist.
Oder man schraubt sich einen großen Blitz drauf, und blitzt indirekt.
Abschliessend würde ich sagen, steht Ausgewogenheit mit wenig Aufwand im Vordergrund, wird das mit AV am einfachsten herzustellen sein. Ein einigermassen lichtstarkes Objektiv und nicht zu wenig Licht sollte dabei vorhanden sein. Stehen zu jederzeit Bewegungs-/Tiefenscharfe und rauscharme Fotos im Vordergrund, wird M mit indirekt Blitzen das bessere sein. Wenn jemand mit seiner Kamera verwachsen ist, und sogar unterschiedliche Situationen (weisse Wand/schwarze Wand) "automatisch" mitberücksichtigen kann, würde die Korrektur sogar etwas flotter möglich sein.....aber wie viele können das schon.