Pyrograph
Themenersteller
Hallo liebe Fotografengemeinde,
zum Thema Vollformat vs. APSC gibts ja nun schon ne Menge Threads. Aber nach rund 1,5Stunden blättern hat keiner meine eigentliche Frage beantwortet. Deshalb wage ich es einfach mal einen neuen Thread zu öffnen.
Es kursieren viele Halbwahrheiten/Binsenweisheiten/Gerüchte im Internet bezüglich den Vor- und Nachteilen der genannten Formate - allerdings nie mit einschlägigen Erklärungen, die genannte Thesen unterstreichen.
Deshalb suche ich nun hier nach ausführlichen Antworten.
Nr.1 - "Wer eine Vollformatkamera besitzt, der braucht bessere/teurere Objektive, da er sonst keine bessere Abbildungsleistung erhält." oder auch "Die Abbildungsleistung dieses Objektivs reicht zwar für eine APSC-Kamera aus, nicht aber für eine Vollformat-Kamera"
Selbstverständlich ist mir im allgemeinen die Auswirkung eines hochwertigen Objektivs auf das Bild bewusst. Auch ist klar, dass beispielsweise ein Canon 135mm f2.0L an einer Cropkamera vermutlich bessere Ergebnisse erzielt, als das gebrauchte Sigma 28-300mm f5,6 mit "Makrofunktion" für 50€. Die Frage die ich mir nun allerdings stellen muss um diese Behauptung zu überprüfen ist doch eine ganz andere:
"Leistet ein und dasselbe Objektiv an einer Vollformatkamera weniger als an einer Cropkamera?" - möge man dem Mythos glauben, dann wäre dem so.
Labortests zeigen aber ein genau umgekehrtes Verhalten! - http://www.the-digital-picture.com/...LensComp=115&CameraComp=0&FLIComp=0&APIComp=0
Beim Schwenk mit der Maus über das Testbild wird ersichtlich, dass eine Cropkamera bei gleichem Objektiv und gleicher Blende stärkere Unschärfen und CAs zeigt (wenn auch bei geringerer Randabschattung, die meines Erachtens allerdings den Abbildungsfehler darstellt, den man am ehesten tolerieren kann).
Als gängiger Index für die Bewertung von Randunschärfen und CAs wird die Anzahl der Pixel, die diesen Abbildungsfehlern zum Opfer fallen genannt.
Die physikalische Entsprechung dessen ist also entsprechend ein Farbsaum (betrachten wir nun beispielhaft die CAs, für Randunschärfen gilt dies natürlich analog) der vom Objektiv auf den Sensor geworfen wird und einige 100stel-millimeter breit ist. Bei einer Cropkamera liegen nun innerhalb dieser festen physikalischen Längeneinheit mehr Pixel innerhalb dieses Saums, als bei einer Vollformatkamera. Dies liegt daran, dass jedem Pixel im endgültigen Bild eine Photodiode auf dem Sensor entspricht. Nun spielt es also eine Rolle, wie groß diese einzelnen Photodioden sind und diese sind auf einem Cropsensor bedeutend kleiner als auf einem Vollformatsensor. (bei beiden Formaten ungefähr 20MP - Sensorgröße VF 36x24mm= 864mm², APSC 24x16 = 384mm², umgerechnet auf eine Kantenlänge ergibt sich somit der bekannte Cropfaktor von ~1,6).
Erzeugt ein Objektiv an einer Vollformatkamera nun also einen Farbsaum von 5Pixeln, so beträgt der Farbsaum bei einer APSC-Kamera sogar 8Pixel!
Sind diese Rechnungen sinnhaft oder übersehe ich irgendeinen wichtigen Fakt?
Nr.3 - "Die Tiefenschärfe bei einem Vollformatsensor ist kleiner als bei einem APSC-Sensor"
Nun hier zeigen die Testergebnisse tatsächlich, dass die Tiefenschärfe bei einem Vollformatsensor geringer ist, als bei einem APSC-Sensor. Aber warum?
Gilt bei einem Kleinbildfilm ein Unschärfekreis von 0,03mm Durchmesser noch als tolerabel, so ist bei einer APSC-Kamera der Unschärfekreis mit ~0,0185mm nach oben begrenzt. Auch die bekannten Tiefenschärfenrechner, die man im Netz so findet stören sich an diesem Fakt und geben bei gleicher Äquivalenzbrennweite und Blendenöffnung für eine Vollformatkamera eine größere Tiefenschärfe an, als bei einer Cropkamera?
Angelehnt an die oben ausgeführten Theorien zeigen sich Vollformatkameras geduldiger gegenüber Unschärfen - also der Zerstreuungskreis den ein Bild auf dem Sensor erzeugt, darf größer sein um noch als scharf zu gelten - da sind sich auch Fachbuchautoren einig. Dennoch bleibt der Fakt bestehen, dass eine Vollformatkameras eine bessere Freistellung ermöglichen - wieso?
Mit freundlichem Gruß
Manu
zum Thema Vollformat vs. APSC gibts ja nun schon ne Menge Threads. Aber nach rund 1,5Stunden blättern hat keiner meine eigentliche Frage beantwortet. Deshalb wage ich es einfach mal einen neuen Thread zu öffnen.
Es kursieren viele Halbwahrheiten/Binsenweisheiten/Gerüchte im Internet bezüglich den Vor- und Nachteilen der genannten Formate - allerdings nie mit einschlägigen Erklärungen, die genannte Thesen unterstreichen.
Deshalb suche ich nun hier nach ausführlichen Antworten.
Nr.1 - "Wer eine Vollformatkamera besitzt, der braucht bessere/teurere Objektive, da er sonst keine bessere Abbildungsleistung erhält." oder auch "Die Abbildungsleistung dieses Objektivs reicht zwar für eine APSC-Kamera aus, nicht aber für eine Vollformat-Kamera"
Selbstverständlich ist mir im allgemeinen die Auswirkung eines hochwertigen Objektivs auf das Bild bewusst. Auch ist klar, dass beispielsweise ein Canon 135mm f2.0L an einer Cropkamera vermutlich bessere Ergebnisse erzielt, als das gebrauchte Sigma 28-300mm f5,6 mit "Makrofunktion" für 50€. Die Frage die ich mir nun allerdings stellen muss um diese Behauptung zu überprüfen ist doch eine ganz andere:
"Leistet ein und dasselbe Objektiv an einer Vollformatkamera weniger als an einer Cropkamera?" - möge man dem Mythos glauben, dann wäre dem so.
Labortests zeigen aber ein genau umgekehrtes Verhalten! - http://www.the-digital-picture.com/...LensComp=115&CameraComp=0&FLIComp=0&APIComp=0
Beim Schwenk mit der Maus über das Testbild wird ersichtlich, dass eine Cropkamera bei gleichem Objektiv und gleicher Blende stärkere Unschärfen und CAs zeigt (wenn auch bei geringerer Randabschattung, die meines Erachtens allerdings den Abbildungsfehler darstellt, den man am ehesten tolerieren kann).
Als gängiger Index für die Bewertung von Randunschärfen und CAs wird die Anzahl der Pixel, die diesen Abbildungsfehlern zum Opfer fallen genannt.
Die physikalische Entsprechung dessen ist also entsprechend ein Farbsaum (betrachten wir nun beispielhaft die CAs, für Randunschärfen gilt dies natürlich analog) der vom Objektiv auf den Sensor geworfen wird und einige 100stel-millimeter breit ist. Bei einer Cropkamera liegen nun innerhalb dieser festen physikalischen Längeneinheit mehr Pixel innerhalb dieses Saums, als bei einer Vollformatkamera. Dies liegt daran, dass jedem Pixel im endgültigen Bild eine Photodiode auf dem Sensor entspricht. Nun spielt es also eine Rolle, wie groß diese einzelnen Photodioden sind und diese sind auf einem Cropsensor bedeutend kleiner als auf einem Vollformatsensor. (bei beiden Formaten ungefähr 20MP - Sensorgröße VF 36x24mm= 864mm², APSC 24x16 = 384mm², umgerechnet auf eine Kantenlänge ergibt sich somit der bekannte Cropfaktor von ~1,6).
Erzeugt ein Objektiv an einer Vollformatkamera nun also einen Farbsaum von 5Pixeln, so beträgt der Farbsaum bei einer APSC-Kamera sogar 8Pixel!
Sind diese Rechnungen sinnhaft oder übersehe ich irgendeinen wichtigen Fakt?
Nr.3 - "Die Tiefenschärfe bei einem Vollformatsensor ist kleiner als bei einem APSC-Sensor"
Nun hier zeigen die Testergebnisse tatsächlich, dass die Tiefenschärfe bei einem Vollformatsensor geringer ist, als bei einem APSC-Sensor. Aber warum?
Gilt bei einem Kleinbildfilm ein Unschärfekreis von 0,03mm Durchmesser noch als tolerabel, so ist bei einer APSC-Kamera der Unschärfekreis mit ~0,0185mm nach oben begrenzt. Auch die bekannten Tiefenschärfenrechner, die man im Netz so findet stören sich an diesem Fakt und geben bei gleicher Äquivalenzbrennweite und Blendenöffnung für eine Vollformatkamera eine größere Tiefenschärfe an, als bei einer Cropkamera?
Angelehnt an die oben ausgeführten Theorien zeigen sich Vollformatkameras geduldiger gegenüber Unschärfen - also der Zerstreuungskreis den ein Bild auf dem Sensor erzeugt, darf größer sein um noch als scharf zu gelten - da sind sich auch Fachbuchautoren einig. Dennoch bleibt der Fakt bestehen, dass eine Vollformatkameras eine bessere Freistellung ermöglichen - wieso?

Mit freundlichem Gruß
Manu