Der Verkäufer verkauft gerade sein AF-S DX 35mm und sein AF-S 50mm...

Also derselbe, der dir schon das Tamron 18-270 angedreht hat ?
Das AF-S 35mm f1.8 DX und das AF-S 50mm f1.8 sind ganz OK, da kannst du problemlos zugreifen. Man muß sie vielleicht ein bisschen abblenden für optimale Schärfe, aber schon offen sind sie ganz tolerabel und übertreffen natürlich auch das Tamron 18-270 bei Weitem, was jedes denkbare optische Attribut angeht.
Es gibt btw keine "FX Optiken". "DX" steht für digitale Sensoren im Cropformat "APS-C" (ca 24x16mm), und "FX" steht für digitale Sensoren im "Vollformat", d.h. in der vollen Größe von 35mm(*) "Kleinbild" Film (ca 36x24mm).
Damit sind "FX Optiken" schlicht der vordigitale Norm und bedürfen keiner weiteren Markierung, denn es gab die älteren dieser Optiken ja auch schon zu Filmzeiten.
Viele dieser Optiken können auch an Filmkameras verwendet werden, wobei selbst die jüngste Iteration einer Filmkamera von Nikon (die Nikon F6, die man wohl nach wie vor immer noch neu erwerben kann) noch nicht die neuen Optiken mit "E" im Namen unterstützt (das "E" steht dabei für elektronische Blende).
Der einzige Existenzgrund für DX Optiken war also die digitale Revolution. Bis heute sind die wirklich guten Optiken von Nikon immer FX, während DX eher stiefmütterlich behandelt wird.
So gibt es z.B. gerade mal nur vier Festbrennweiten für DX - das 35mm f1.8, das 10.5mm f2.8 Fisheye, sowie das 40mm f2.8 micro und das 85mm f3.5 VR micro.
(*) Kleinbildfilm wird 35mm Film genannt, weil dieser Film 35mm breit ist. Da sind aber noch rechts und links Löcher, die man für den Filmtransport benutzt. Deshalb benutzt man nur die zentralen 24mm und nimmt den Film quer, für ein Gesammtformat des Sensors von ca 36x24mm.
Genau derselbe Film wurde auch fürs Filmen benutzt, dann aber um 90 Grad gedreht. Das ist dann ungefähr 24x18mm, was für Video gut ausreicht.
Im technischen Datenblatt steht der Winkel des AF-S DX 35mm mit 44° und das AF-S 50mm mit 47° (31° 30' bei Nikon-DX-Format)...
Ich finde es interessant, das du auf solch ein Detail überhaupt noch achtest. Mir ist die äquivalente Brennweite längst "in Fleisch und Blut übergangen".
Ein 50mm hat eine äquivalente Brennweite von 50mm an einem Vollformat-Sensor, aber 75mm an einem Cropsensor.
Ein 35mm hat eine äquivalente Brennweite von 35mm an einem Vollformat-Sensor, aber 53mm an einem Cropsensor. Außer das das 35mm f1.8 DX natürlich nicht für Vollformat gerechnet ist - es ist also in den Ecken sehr dunkel, wenn man es an einem Vollformat-Sensor benutzt. Es ist aber tatsächlich möglich, eine FX Kamera so einzustellen, das sie auch mit einer DX Optik ein volles FX Bild aufnimmt. Der Effekt hat ja auch was Künstlerisches.
Deshalb nennt man Nikon DX / APS-C / 24x16mm auch einen "Cropsensor" und man sagt er habe den Cropfaktor 1.5x - um dieselbe Brennweite an Vollformat zu bekommen, muß man die Brennweite immer mit 1.5x multiplizieren.
Micro Four Thirds (MFT) haben einen noch kleineren Sensor, da beträgt der Cropfaktor 2.0. Ein 25mm an MFT entspricht also einer 50mm Brennweite an Kleinbild. Andererseits sind MFT allerdings 4:3 Sensoren, nicht 3:2 Sensoren.
Dann gibt es noch "Nikon One" mit einem Cropfaktor von 2,7.
Und es gibt auch noch Mittelformat-Sensoren, dann ist der Cropfaktor kleiner 1, die Sensoren sind also größer als Kleinbild.
Irgendwann wird es wohl auch wieder Großformat-Sensoren wie zur Filmzeit geben, mit Formaten wie 9x12cm, 4x5 Zoll (ca 10x12.5cm) oder 8x10 Zoll (ca 20x25cm).
Da gibts bereits ein Projekt im Netz zu. Wird wahrscheinlich in der ersten Generation exorbitant teuer werden. Für 4x5 Zoll, das üblichste Großformat, wäre der Cropfaktor ca 1/3, d.h. ein 150mm entspricht in etwa einem 50mm. Allerdings haben alle Großformat-Optiken prinzipbedingt ein sehr starkes Fokusatmen - d.h. der Wert gilt nur für Unendlich, wenn man näher fokussiert, verlängert sich die Brennweite.