Bei ernsthaftem Interesse an guten Telefotos wird wohl nichts an einem L Objektiv im vierstelligen Bereich vorbeigehen.
Mit einem Kameraobjektiv und einer VF-Kamera "ernsthaft" in den Bereich Astrofotografie vorzudringen, halte ich nicht praktikabel. Die Kamera selbst ist in diesem Bereich ohnehin nicht das Allerwichtigste, als Objektiv sollte aber ein richtiges Teleskop zum Einsatz kommen, das die Kamera adaptiert. Günstige Motoren am Objektiv führen das Teleskop nach, sodass längere Belichtungszeiten möglich sind, als beim Einsatz einer gewöhnlichen Kamera auf dem Stativ und gerade dieser Punkt ist in der Astrofotografie doch besonders wichtig, wenn man bei Deep-Space-Aufnahmen überhaupt Farbe in den Fotos erkennen möchte und mit niedrigem ISO aufnehmen will. Da kann man mit einer billigen Kamera und einem billigen Objektiv für zusammen 200-300€ zumindest ähnliche, vermutlich bessere Ergebnisse erzielen, als mit jeder DSLR mit 3000€-Tele-Objektiv. Hier einmal ein Beispiel, was mit einer 30€ RaspiCam und einem zugegebenermaßen etwas professionellerem Newton möglich ist:
https://www.flickr.com/photos/robpettengill/sets/72157635483690850/
Deine ganz oder gar nicht-Sicht finde ich im Übrigen auch nicht richtig. Ich habe bspw. ein Tamron 70-300 1:2 Macro (80€) und liebe dieses Objektiv, weil ich mit keiner zweiten Linse so viel über Fotografie gelernt habe. Manchmal ist es auch ganz gut, schwächere Geräte zu nutzen, weil man dort mehr nachdenken und aktiver eingreifen muss, um gute Ergebnisse zu erzielen. Schlechte Einstellungen werden hier prompt mit schlechten Ergebnissen quittiert. So erkennt man gut Zusammenhänge.
Ich finde es richtig, diesen kontinuierlichen Weg von günstig zu hochwertig zu gehen, um dann mit dem teuren Equipment das Optimum herausholen zu können. Und wenn man anfangs erst Bilder für sich und den Bekanntenkreis macht - warum denn nicht?
P.S.:Was ich mich immer schon frage ist,was mit einer Kompaktkamera ginge,die nur einen Telebereich hat.Also eine FZ80 mit 400-1600mm KB z.B.
Das würde ich auch für sehr interessant erachten, es ist allerdings wohl fraglich, ob es einen Markt dafür geben würde, der groß genug ist. Die sich gut verkaufenden Superzoom-Kameras und -Objektive zeigen ja leider, dass die meisten an generalisierten Geräten Interesse haben und nicht an spezialisierten.
Interessant wäre aber auch ein Objektiv, das bspw. den APSC-Sensor vielleicht nur zur Hälfte ausnutzt, dafür aber eine deutlich höhere Brennweite in günstiger Bauweise bietet. 10 Megapixel an meine a58 würden mir ja reichen, wenn ich dafür in der Mitte viele mm Brennweite hätte. Dass so etwas günstig zu produzieren wäre, zeigen ja die Superzoom-Bridges.