Hallo,
nun, nachdem hier alle schon pädagogische Überlegungen anstellen, muss ich als Dipl. Pädagogik Student mal was dazu sagen (bitte nicht so ernst nehmen): In erster Linie kommt es auf das Ziel an, das sich Klaus mit dem Kauf der Kamera verspricht. Es könnte sein:
a) will seiner Tochter Fotografie das Gefühl für ein gutes Bild vermitteln - emotionale und künstlerische Komponente.
b) will seiner Tochter die Grundbegriffe des Fotografierens als Technik beibringen - spezielle Technik (wobei hier Claus eigene Motivation für die Umsetzung dieses Ziels zu reflektieren wäre).
c) will, dass seine Tochter Spaß hat - der Selbstzweck steht im Vordergrund
d) will, dass seine Tochter Erinnerungen festhalten kann - biografischer Aspekt (das Werden und der Blick auf das eigene Leben stehen im Vordergrund, Erklärung des eigenen Lebens anhand von biografischen Ereignissen).
e) will, dass seine Tochter ein Medium zur Verfügung steht, mit dessen Hilfe man Freundschaften festigt, definiert und ausdrückt (z.B. Foto zusammen mit den Freundinnen) - soziale Komponente.
d) will, seiner Tochter Lust auf den Umgang mit Technik machen - Technisches Verständnis (z.B. EDV-Kenntnisse) als elementare Kulturtechnik begriffen.
In allen genannten Fällen, bis auf b), rechtfertigt es den Kauf einer Digitalkamera auf jeden Fall. Und selbst im Fall b) ist es lernpsychologisch sehr geschickt, wenn man das Ergebniss direkt sofort nach dem Foto sehen kann. Denn der Lerneffekt wird umso nachhaltiger sein, wenn das Resultat des Fotografierens unmittelbar mit der Handlung verknüpft ist (z.B. zu lange Belichtungszeit = verwackelt). Wenn das Ergebnis erst lange nach der eigentlichen Handlung kommt, dürften die Lernerfolge sehr gering sein (umso mehr bei einem Kind in diesem Alter), bzw. sich dem Nullwert annähern. Gründe könnten sein, dass man sich nicht mehr an die Einstellungen erinnern kann, oder dass eine negative Emotion, die durch ein schlechtes Bild ausgelöst wird, nicht unmittelbar mit der Tat einher geht. Die fehlende, bzw. im Gehirn nur noch schwer verknüpfbare, emotionale Komponente vermindert den Lerneffekt erheblich.
Nunja, kommen wir also zur Kamera (ab jetzt ist's wieder ernst gemeint). Ich würde auch zur Canon Powershot A510 raten. Die scheint mir in der Preisklasse die beste Bildqualität zu haben und ist auch nicht zu klein. Kinder in dem Alter tun sich evtl. etwas schwerer mit so winzigen Kameras. Gebraucht wären evtl. eine Powershot S45 oder S50 denkbar. Mit den Kameras kommen Kinder in der Regel gut zurecht (weiß ich aus Erfahrung).
Neu käme vielleicht die Kodak CX7430 in Frage.
Viele Grüße,
Stefan