wenns im Moment der Belichtung nicht ausgemacht wird.
Das ist ein verbreitetes Missverständnis. Einige Blitze bieten die Möglichkeit, das Einstelllicht nach dem Blitzen kurz abzuschalten; das dient der Anzeige des Ladevorgangs. Wenn das Licht wieder angeht, weiß man, dass der Kondensator wieder voll ist.
Tatsächlich gibt es kein Einstelllicht, das schon im Moment des Blitzens ausgehen könnte, um einen Einfluss aufs Bild zu vermeiden. Die Blitzauslösung ist viel zu schnell, und die Glühlampe des Einstelllichtes hat eine viel zu lange Ausglühzeit, als dass sowas überhaupt funktionieren könnte.
Ob das Einstelllicht Einfluss aufs Foto hat, hängt stark von der eingestellten Kamera-Verschlusszeit ab. Wenn man nur zum Aufhellen des vorhandenen Lichtes blitzt, nutzt man ja bewusst diese Möglichkeit.
Allerdings sind Einstelllichter - selbst wenn sie z. B. je 250 Watt leisten und nicht proportional mit dem Blitz runtergedreht werden, relativ schwach. Es mag subjektiv im Raum hell erscheinen, aber im Vergleich zum normalen Tageslicht draußen ist es immer noch düster. (Unser Auge ist hierfür ein schlechtes Maß, weil die Unterschiede kompensiert werden.) Und auch der Blitz ist meist in der Gesamtwirkung erheblich stärker.
Unter typischen Studiobedingungen, z. B. 1/125 Sekunde Synchronzeit, Blende 8 und ISO 100 wird der Einfluss des Einstelllichtes aufs Foto minimal sein. Hat man ein extrem starkes Einstelllicht, oder regelt man den Blitz extrem weit runter (unter Beibehaltung von 100 % Einstelllicht), oder muss man aus irgendeinem Grund die Kamera-Belichtungszeit erhöhen (z. B. weil das Motiv ein selbstleuchtendes Element enthält, das nicht im Blitz untergehen soll), kann es natürlich zum deutlicheren Einfluss kommen.
Es gibt einen einfachen Test: Die Blitzauslösung kurz unterbrechen (z. B. Synchronkabel rausziehen oder Funkauslöser abschalten) und unter denselben Bedingungen eine Aufnahme ohne Blitz machen. Wenn dann das Bild zu 99 % schwarz wird, kann man einen größeren Einfluss des vorhandenen Lichtes ausschließen.