Gast_402205
Guest
Soweit die Theorie. Zappen wir mal vom Merkel'schen Werbefernsehen in die böse Wirklichkeit der Wiki-Leaks, dann schaut's anders aus. Da liefen bereits in den 1980ern über alle Videokanäle Gesichtsscanner, die Alarm schlugen, wenn ein verdächtiges Gesicht in der Straße automatisiert erkannt wurde. Seither sind 30+ Jahre vergangen und sogar Lightroom dröselt schon die Gesichter im Archiv von Lieschen Müller auf.Da fällt mir was auf: der Staaat ist nicht so frei, wie alle denken. Er darf nicht einfach alles filmen und fotografieren. Jede Überwachungskamera muss bewilligt werden, die Auswertung der Bilder unterliegt gewissen Regeln, die Bilder und Videos sind nur einem sehr eingeschränkten Personenkreis zugänglich.
Ich gehe davon aus, dass die Technik der Nachrichtendienste und Überwachungsprofis inzwischen deutlich besser geworden ist …
Über die EXIF Dateien könnte man ein Überwachungsprofil basteln -- aber welche Einbrechergruppe hat denn Zeit, sich das Internet zu scannen? Da ist es doch billiger, ein paar Runden durch Villenviertel zu drehen und zu überprüfen, wo es lohnend aussieht und wo eher nicht.
Wie gesagt: ich respektiere, dass manche Leute nicht innerhalb der Zeit in Erscheinung treten wollen, dann aber liegt es an jenen, sich selbst aus der Zeit herauszunehmen statt zu verlangen, dass die Zeit still stehen möge. Wobei ich das "Environmental Portrait" und den "Candid Shot", wie es die Amis benennen, deutlich von "Street Photography" (mit als Person irrelevanten Menschen in ikonischer Darstellung) schon differenziere.
Dass diese drei Begrifflichkeiten in dieser Diskussion munter in einen Topf geworfen werden, hilft dem Argument allerdings wenig und so wird sich das alles wie gewohnt im Kreis drehen. Gut, dass es Sommer ist, da liefert die Politik wenig Aufreger und es bleibt mehr Zeit solchen ziellosen Meinungsaustausch
