Hallo Heiko,
vielleicht eine Verständnisfrage. Beziehst Du Deine Aussagen bzgl. der Kompatibilität von Objektiven zum 3032er auf das Gewicht der Objektive und macht daran die Stabilität der Gesamtkonfiguration fest?
Falls ja, habe ich vielleicht doch nicht so schlechte Karten. Der Refraktor solo wiegt 2.200 g, incl. allen Zubehörs nebst DSLR komme ich insgesamt auf etwa 3.300 g.
Adaptiere ich anstatt dessen eine kompakte Digiknipse, liege ich in ähnlicher Größenordnung, vielleicht etwas niedriger, dafür aber mit höheren Äquivalentbrennweiten.
Die von Dir genannten Objektive wiegen (sorry, habe leider nur einen Canon-Katalog zur Hand):
a) 2,8 300´er ~> 2.550 g ~> ok
b) 4,0 500´er ~> 3.870 g ~> noch ok
c) 2,8 400'er ~> 5.370 g ~> nicht mehr ok
d) 4,0 600'er ~> 5.360 g ~> nicht mehr ok
Wenn Du die Variante b) mit Konverter betreibst (eventuell kommt sogar noch ein Crop-Faktor hinzu, da bin ich jetzt aber überfragt), dann bist Du ja auch schon in Brennweitenbereichen, die denjenigen meiner obigen Rechenkunststückchen

entsprechen.
Die Luftunruhe trifft jede Konfiguration, egal, ob ich unter die Optik ein 20- oder 2000-Taler-Stativ schraube. Je höher ich vergrößere, d.h. je größer meine Brennweite wird, desto mehr wird mir dieses Seeing die Details versauen. Die abgebildete Luftunruhe ist natürlich auch proportional zur Entfernung des Objekts. Ein 200 m entfernter Vogel wird insofern nicht nur kleiner, sondern auch im allgemeinen systematisch unschärfer abgebildet.
Anders sieht es mit Schwingungen und Vibrationen aus, und da hat das Argument pro (teurer) Stabilität bzw. contra Extrembrennweite durchaus alle Trümpfe für sich.
Jede unterdrückte Vibration kann das Bild nicht mehr ruinieren, und eine Schwingung, die das Objektiv 'unmerklich' auslenkt, wird sich vielleicht kaum bemerkbar machen, wenn der genannte Vogel 20 m entfernt zwitschert, wohl aber, wenn er sich in 200 m Entfernung putzt.
Mit anderen Worten: Wenn ich 'gescheit' auf die Vogelpirsch gehe, d.h. gemäßigtes Brennweitentuning betreibe, weil ich die Grenzen des Systems kenne, könnte ich doch auf der sicheren Seite sein, oder nicht?
Für den Tipp, bei (semi-)professionellen NaturfotografInnen zu recherchieren, bedanke ich mich - manches ist so naheliegend, aber ich wäre vermutlich noch eine ganze Weile nicht darauf gekommen

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Schöne Grüße,
Steffen