kurzes halb-off-topic ... aber vielleicht interessisert ja wem:
Stanley Kubricks New York City
Er war einer der einflussreichsten Regisseure des 20. Jahrhunderts: Stanley Kubrick. Weniger berühmt war er für seine Künste als Fotograf. Das Kunstforum zeigt ab Donnerstag seine Fotoreportagen in der Ausstellung „Eyes Wide Open“.
Die unnahbare filmische Eigenart und sein radikaler Perfektionismus machten Stanley Kubrick zu einem der imposantesten Regisseure, Produzenten und Drehbuchautoren des vergangenen Jahrhunderts. Die Symbolik seiner Werke, die thematisch immer irgendwo zwischen menschlichem Scheitern und intellektuellem Kampf angesiedelt sind, brannte sich ins kollektive Gedächtnis der Filmaffinen. Von Protagonisten und Kollegen wurde er zugleich verehrt und verdammt, war seine unendliche Akribie doch nicht immer angenehm.
Kubrick lebte seine Akribie auch schon früher aus, nämlich in der Fotografie.
Bereits in den späten 1940er Jahren musste jedes Bild perfekt sein. Das Foto, mit dem er in New York erstmals auf sich aufmerksam machte, zeigte einen Zeitungsverkäufer, der mit dem Gesicht in die Hände gestützt über den „Roosevelt Dead!“ titelnden Zeitungen lehnt. Obwohl das Bild so aussah, war es kein Schnappschuss, sondern intensive „Regiearbeit“. Kubrick war zu dem Zeitpunkt 16 Jahre alt. „Diese Lust am Inszenieren und Komponieren hatte er immer schon“, sagt Kuratorin Lisa Ortner-Kreil gegenüber wien.ORF.at.
Kubrick
SK Film Archives, LLC
Stanley Kubrick, Showgirl - Kubrick fotografiert Rosemary Williams, 1947. Courtesy Museum of the City of New York.
Das New Yorker Leben in Fotoreportagen
Er verkaufte das Foto schließlich an das „Look Magazine“. Dieses bot ihm das höchste Honorar. Die nachfolgenden Jahre arbeitete Kubrick als Hausfotograf des „Look“. Während dieser Zeit entstanden um die 27.000 Fotos, 10.000 davon wurden im Magazin veröffentlicht. Die Fotoreportagen lehrten Kubrick das Geschichtenerzählen, woraufhin er 1951 beschloss, zum Film zu wechseln. Sein erster Film, die Kurzdokumentation „Day of the Fight“ über den Boxer Walter Cartier wird ebenfalls in der Ausstellung gezeigt.
Stanley Kubrick (1928-1999)
Die berühmtesten Filme des in New York City geborenen Sohn eines Chirurgen sind u.a. „2001: A Space Oddyssee“ (1968), „A Clockwork Orange“ (1971), „Shining“ (1980), „Full Metal Jacket“ (1987) und „Eyes Wide Shut“ (1999).
Das Bank Austria Kunstforum möchte mit „Eyes Wide Open“ (als Gegenüberstellung des Titels eines seiner Filme „Eyes Wide Shut“) in Kooperation mit dem Museum of the City of New York jedoch vor allem Kubricks fotografisches Werk in den Mittelpunkt der Diskussion rücken, denn mit diesem Aspekt seiner charakteristischen Kunst hatte man sich bislang noch nicht so intensiv auseinandergesetzt. 15 der schwarz-weißen Fotostrecken sind in der Ausstellung zu sehen, das sind insgesamt etwa 150 Einzelfotos.
Bilder: „Eyes Wide Open. Stanley Kubrick als Fotograf“
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Stanley Kubrick, Shoe Shine Boy – Mickey with his shoe shine stand , 1947 Courtesy Museum of the City of New York, Geschenk von Cowles Communications, Inc.
© SK Film Archives, LLC
Stanley Kubrick, Shoe Shine Boy – Mickey with his shoe shine stand, 1947, Courtesy Museum of the City of New York, Geschenk von Cowles Communications, Inc.
Kleine Schicksale, große Geschichten
„Man wollte ein möglichst breites Spektrum seiner Arbeit für das ‚Look Magazine‘ zeigen. Er beschäftigte sich viel mit dem Thema ‚Glamour‘, zu dem er häufig Schauspielerinnen und Showsternchen in einer Art Homestory zeigte. Andererseits reiste er auch viel. Wir haben zum Beispiel eine Reisereportage aus Portugal dabei“, so Ortner-Kreil. Es werden meist Einzelschicksale gezeigt, oft einsam, immer sehr persönlich.
Kubrick
SK Film Archives, LLC
Stanley Kubrick, New York Subway – Young lovers , 1947. Courtesy Museum of the City of New York.
So begleitete Kubrick für seiner Arbeit die Jungschauspielerin Betsy von Fürstenberg in ihrem Alltag, verbrachte einige Zeit mit einem Schuhputz-Jungen auf der Straße oder besuchte einen Zirkus in seinem Winterquartier. Seine Bilder waren auch immer ein Abbild der heterogenen New Yorker Gesellschaft der damaligen Zeit. Die Geschichten, die Kubrick ablichtete, waren zwar individuell, gemeinsam ergaben sie allerdings ein urbanes Storytelling in der Zeit, in der New York endgültig zur Weltmetropole wurde.
Die Ausstellung „Eyes Wide Open. Stanley Kubrick als Fotograf“ im Bank Austria Kunstforum in der Freyung 8 im ersten Wiener Gemeindebezirk läuft von 8. Mai bis 13. Juli.
http://wien.orf.at/news/stories/2644792/
vielleicht als eine andere art für prolog am 9.5.?