Fallstricke bei der Monitorkalibrierung waren bei mir:
1 Meine TFT-Monitore waren in den Werkseinstellungen viel zu hell, so dass die Kalibrierung die dunklen Farben nicht mehr gut in den Griff bekam. Da ich keinen Monitor habe, der direkt von irgendeiner Kalibrierungssoftware beinflusst werden kann, steuert die Kalibrierungssoftware nur das Signal der Grafikkarte.
Hier half also nur, die Monitore schon hardware-seitig dunkler einzustellen. Man kriegt aber nicht jeden Monitor und besonders eher für den Heim- und Bürobereich gedachte TFTs auf eine empfohlene Helligkeit von z.B. 140 cd/m^2 heruntergeregelt. Da braucht es ein wenig Geduld, um eine optimale Hardware-
Voreinstellung mit Hilfe der Regler am Monitor zu finden (dies geht dann mit Argyll wirklich besser). Den Kalibrator trifft keine Schuld, der kann nur messen was der Monitor hergibt und so gut einstellen, wie es eben geht.
2 Meine Monitore haben zwar einen recht weiten Einblickwinkel, aber trotzdem wirkt sich der Blickwinkel sehr subtil auf die wahrgenommene Helligkeit aus. Der Spyder "guckt" exakt von vorn auf die Pixel. Das sollte man unbedingt beachten, wenn man sich eines der üblichen Testbilder mit so einem Gamma-Streifen anguckt. Muss man auch exakt von vorn gucken.
3 Adobe Gamma ist ein kleines Progrämmchen (wird oft bei Photoshop mitinstalliert), mit dem sich der Gammawert des Monitors grob manuell einstellen lässt. Es lädt sich üblicherweise beim Systemstart und macht alle unabhängig davon entstandenen Kalibrierungen natürlich wieder zunichte.
4 Die Grafikkarte hat oft selbst auch noch ein eigenes Tool ähnlich wie Adobe Gamma (mit Teststreifen), das sich beim Systemstart lädt. Bei meiner Nvidia-Karte ist das so. Auch da muss man aufpassen, dass sich nichts in Gehege kommt.
5 Das Programm, das zur Bildanzeige benutzt wird, muss natürlich sowohl die im Bild gespeicherten Farbprofile auswerten, als auch die Ausgabe an das Profil des Monitors anpassen.
Ich habe mir nach der Kalibrierung das
DQ-Tool Testbild in Photoshop angeguckt, in der Hoffnung, dass dieses nicht völlig abwegig aussieht und siehe da, es passt eigentlich alles.
Bis ich zu einem Ergebnis gekommen bin, dem ich vertraut habe, hat es einige Tage gedauert. Ich dachte auch erst "Teil draufhängen, Software laufen lassen, alles perfekt", aber so einfach ist es dann auch wieder nicht.
Schöne Grüße
Holger