Sony DSC-HX1 Kleiner Praxisbericht
Hallo Leute,
ich seit ein paar Tagen besitzer einer Sony DSC-HX1 und ich wollte mal ein kleinen Bericht abgeben über die Fakten und meine ersten Erfahrungen, um anderen einen Einblick zu geben, und ggf. bei der Kaufentscheidung zu helfen.
Beispielbilder gibt es in anderen Threads schon, deshalb werde ich darauf verzichten. Und ich will auch keinen Vergleich zu anderen Kameras herstellen, zumal ich denke, dass so manches Statement subjektiv ist.
Zuerst einmal der Kauf. Gekauft habe ich die Kamera bei Mediamarkt für 379,- Euro. Zuerst hab ich mich im Internet auf den Preisvergleichsplattformen umgeschaut, um günstigere Anbieter zu finden. Der günstigste lag bei 309,- Euro. Bei näherer Betrachtung der Bewertungen dieses Internetshops, kam ich aber zu der Erkenntnis, dass wohl einige Probleme sowohl bei den Lieferzeiten als auch bei der Garantieabwicklung hatten. Ich bin zwar ein sparsamer Mensch, aber nicht unbedingt am falschen Ende. Und ich wollte meinen Kauf auch nicht später bereuen.
Die m.M. nach vertrauenswürdigen Shops im Internet lagen dann bei 359,-. Für de 20 euro schaue ich meinem Verkäufer dann doch gerne in die Augen, und weiß wo ich hinfahren kann, wenn doch irgendwas nicht in Ordnung ist.
Beim Beratungsgespräch, welches sehr kurz war, denn ich wußte ja schon ziemlich genau, was ich wollte, stellte sich heraus, dass wohl einige Verkäufer aussagen, dass die HX1 MemoryStick DUO und SD-Card verwenden können soll. Dem ist nicht so. Es können nu MemorySticks DUO (und Pro usw.) verwendet werden. Sind zwar geringfügig teurer, aber wenigstens schon handlicher, als die alten Memorysticks. Ich habe mich erst einmal für einen 4 GB großen Stick entschieden, den ich für 19,99 bekommen habe.
Im Nachhinein würde ich eher den 8 oder besser noch den 16 GB nehmen. Denn aufgrund der HD-Video-Funktion der Kamera, sind 4 GB schnell voll.
Zum Lieferumfang:
Als erste kommt natürlich das Auspacken, welches bei einem solchen Gerät besonders viel Freude macht. Der Lieferumfang besteht aus:
- Der Kamera selbst
- Eine Objektivabdeckung
- Einem einfachen aber ausreichenden Tragegurt
- Einem Akku
- Einem Ladegerät
- Einem handelsüblichen, 1m langem Kaltgeräteanschlußkabel
- Einem Anschlußkabel mit USB und Chinch auf der einen Seite, und den Sony-Kameraanschlußstecker auf der anderen Seite (ist wohl sowas wie Mini-HDMI)
- Einem Adapter, mit dem man HDMI-Kabel direkt an die Kamera anschließen kann
- Handbücher in vielen Sprachen
- Der Garantieinformation
- Einer CD mit Software (worauf ich später noch eingehe)
Der Akku war, entgegen der Aussage des Verkäufers, nicht vorgeladen, so dass erst einmal mit einer 4 Stündigen Ladezeit begonnen werden muß. Da leider der Akku nicht über die Kamera geladen werden kann, sondern nur im mitgelieferten Ladegerät, kann die Wartezeit nur mit dem Lesen des Handbuchs und dem Aufspielen der Software auf den PC nutzen. Oder eben auch noch mit dem Verwöhnen der Freundin, damit man später auch in Ruhe ausgiebig mit der Kamera rumspielen darf ;-)
Ich habe den Akku erst einmal vollständig aufladen lassen. Zwar steht davon kein Hinweis im Handbuch, aber viele Handyhersteller weisen sehr dringlich darauf hin, dass die allererste Ladung ohne Unterbrechung bis zur vollständigen Ladung ausgeführt werden soll, damit später die volle Kapazität des Akkus auch zur Verfügung steht. Nun ja, so bin ich auf der sicheren Seite.
Nach 4 endlosen Stunden kam dann endlich die Stunde der Wahrheit und das erste Einschalten der HX1. Die Kamera begrüßt einen mit einer freundlichen Einschaltmelodie und einem sehr klaren Bild auf dem 3-Zoll-LCD-Bildschirm. Gleich nach dem allgemeinen Funktionscheck habe ich das Zubehör vollständig ausgepackt. Das habe ich absichtlich nicht früher getan, weil ich im Falle eines defekten Gerätes, alles gleich so zum Verkäufer zurückgeschaft und ein anderes Gerät verlangt hätte. Und für diesen Fall ist es besser, wenn alles noch so unberührt wie möglich aussieht.
Als erstes habe ich die den Tragegurt montiert. Das ist ein wenig fummelig, die beiden Enden an der Kamera zu befestigen, aber mit ein bischen Geduld klappt das gut.
Der Objektivschutzdeckel sitzt zwar fest, aber ein wenig wackelig für meine Begriffe, aber den Grund bemerkt man spätestens dann, wenn man die Kamera einschaltet und vergißt ihn voher zu entfernen.
Denn es wird sofort das Objektiv ca. 2 cm ausgefahren und der Deckel dadurch rausgedrückt. Deswegen hat Sony sich wohl entschlossen ihn nicht so fest sitzen zu lassen.
Sofort viel mir auf, dass ein Haltebändchen für den Deckel keine schlechte Sache wäre. Im Handbuch wird er auch erwähnt, auch ist eine Oese am Deckel dafür vorhanden, aber leider ist im Lieferumfang keine Schlaufe zu finden. Da die Verpackung noch mit Sonyaufklebern gesichert war, nehme ich an, dass dieser wohl "wegrationalisiert" wurde. (Aber ich werde den Verkäufer darauf nochmals ansprechen).
Jetzt aber schnell die ersten Fotos.
Da ich ungerne Handbücher lese, geht's gleich an die praktische Ausführung. Lediglich für ein paar Facts und ein paar Symbole holte ich nochmal die Anleitung heraus. Praxistipps findet man darin eh nicht, sondern lediglich eine reine Erklärung der Funktionen. Da ich schon eine DSC-V1 besitze, sind mir die Sony-typischen-Funktionen geläufig.
Was gleich auffällt, ist der gut verabeitete Gehäuse, welches gut in der Hand liegt. Das Gewicht der Kamera erlaubt auch gute Bilder und eine relativ ruhig Hand, wenn man die Kamera nur mit einer Hand hält.
Laut Datenblatt verfügt die Kamera über einen 20x Zoom. Es gibt aber noch einen Digitalzoom zusätlich. Jetzt denkt man erst einmal "Oh-Gott, Digitalzoom....das taugt doch nix". Aber man hat die Wahl zwischen einem Smartzoom (hatte die V1 auch schon) und einem Präzisionszoom. Der Smartzoom ist ganz einfach. Bei geringerer Fotoauflösung als die Maximalauflösung (9 Megapixel) wird ein Zoom ermöglicht, der aus dem auf 9 Megapixeln basierendem Bild, einen Auschnitt ausschneidet, und zwar in der vom Benutzer gewählten Auflösung. So erreicht meine eine Art Zoom, aber ohne berechnete Pixel, sondern nur mit tatsächlich vorhandenen Pixeln. Man hat also keinen Qualitätsverlust. Allerdings ist der zusätzliche Zoom eben aufgrund der gewählten Auflösung beschränkt. Wähle ich 5 MP kann ich bis 26x Zoomen. Bei 3 MP bis 33x. Bei 9 MP allerdings nur bis 20x.
Anders verhält sich der Präzisionszoom. Dieser läßt einen Zoom bei 9 MP bis zu 40x zu. Im gedruckten Handbuch habe ich darüber nichts gefunden. Aber mein praktischen Erfahrungen damit sind was die Quallität der Bilder angeht recht zufriedenstellend.
Nach ein paar Bildern und dem ausprobieren von einigen Einstellmöglichkeiten wird einem schnell klar, dass man ein Multitalent in den Händen hält. Es gibt zahlreiche Automatikeinstellungen, die einem für jede erdenkliche Situation die Möglichkeit für Schnappschüsse gibt, so das man nicht viel Konzentration auf die Kamera legen muß. Aber sie bietet einem auch viele professionelle Möglichkeite um alles (Verschlußzeit, Blende, ISO und auch den Fokus) manuell einzustellen um so effektvolle Fotos machen zu können. Sicherlich reichen diese nicht unbedingt an wirkliche DSLR-Kameras heran, aber jeder Hobbyfotograf dürfte mit diesen Möglichkeiten ausreichend bedient sein. Und wer noch keiner ist, kann hiermit seine Fantasie austoben. Technisch sind die Möglichkeiten da.
Um die Werke seiner Kreativität zu betrachten gibt es später 3 Möglichkeiten. Der LCD-Schirm, der PC und eine TV. Auf dem LCD sieht sowieso alles gut aus, schon allein wegen der Größe. Also hab ich erstmal mit dem HDMI-Adapter mein LCD-TV bemüht. Sofort wird erkennbar, was Sony da gemacht hat. Es wird eben lediglich das kleine 3-Zoll-Display auf den HDMI-Ausgang gelegt. Was vielleich etwas prophan erscheint gefällt mir bei längerer Betrachtung sehr gut. Denn so hab ich nicht nur die Möglichkeit, mir meine Werke auf dem Bildschirm anzusehen (mit den gleichen Möglichkeiten wie auf dem kleinen Display, aber mit besserer Auflösung), sondern ich erhalte zusäzlich die Möglichkeit das große LCD-TV schon während der Aufnahme zu nutzen und das Livebild zusätzlich darzustellen. Wenn man also eine langes und flexibeles HDMI-Kabel hat kann so, z.B. bei Porträtfotos einen zusätzlichen Kontrollmonitor aufstellen. Es gibt sicherlich auch noch mehr Fälle, wo eine solchen Funktion praktisch ist.
Vielleicht ist das auch ein alter Hut, aber bei meiner V1 hab ich sowas oft vermißt.
Die gleich Funktion ist sicherlich über den Composite-Ausgang möglich, muß ich aber noch testen.
Die dritte Möglichkeit bietet der PC oder der Laptop. Angeschlossen über USB, präsentiert sich die Kamera als USB-Speicher-Medium, und kann direkt mit dem Explorer ausgelesen werden, wie man es eben gewohnt ist.
Sony liefert aber auf CD noch ein Programm dazu, welches ein komfortables Organisieren der Bilder und Videos ermöglicht. Dieses Programm erkennt das Anschließen der Kamera automatisch und import die Bilder komfortable in Ordner mit Tagesdatum. Innerhalb der Software kann man über einen Kalender und/oder viele andere Kriterien die Bilder und Videos beschriften, bewerten, Kategorien zuordnen oder einfach nur betrachten. Die Exif-Daten eines jeden Bildes läßt sich abfragen, so dass auch eine Analyse der eigenen Aufnahmen bequem möglich ist.
Schön ist die chronologische Darstellung auf einem Kalendarblatt, in dem auf jedem Tag, an dem Fotos gemacht wurden, eine kleine Diashow läuft, und man so schnell Fotos findet.
Fazit:
Bisher bin ich mit meinem Kauf mehr als Zufrieden. Ich habe mich vorher über die technischen Daten der Kamera informiert, und war auch mit meiner Sony DSC-V1 vorher sehr zufrieden. Die Kamera verfügt wie schon die V1 über ein sehr gutes Objektiv, was, dass sei allen Unwissenden gesagt, wesendlich wichtiger ist, als eine übertriebene Pixelanzahl. Da nicht vorhabe meine Bilder als Plakate entwickeln zu lassen, reichen die 9 MP völlig aus. Die Bilder sind bisher alle sehr gut geworden, auch wenn manchmal durch den Bildprozessor die Farben ganz leicht in verschiedenen Bereichen angehoben werden. Das läßt sich aber mit vielen Einstellmöglichkeiten umgehen kann. Auch die Videos sind bisher mit der Kamera sehr gut geworden. Zwar könnten hier noch mehr Einstellmöglicheiten vorhanden sein, aber das es sich in erster Linie um einen Fotoapperat handelt, kann man mit dem Ergebnis mehr als zurfieden sein. Sie sind klar und scharf, sehr flüssig und ruckelfrei. Einzig der Ton könnte noch besser sein.
Was ich vermisse:
Nun, da wäre zum einen ein wenig Zubehör und Anschlußmöglichkeiten. Ein Mikrofoneingang wär nicht schlecht, und vor allem einfach zu realisieren gewesen. Auch ein Blitzschuh, und wenn auch nur über ein Adapter, wäre in manchen Situationen ein hilfreiches Zubehör. Genauso würde ich mir einen drahtlosen Fernauslöser wünschen. Denn bei Lanzeitbelichtungen (z.B. Nachtaufnahme des Sternenhimmels) darf man an der kamera nicht wackeln, und auch das drücken des Auslösers führt schon zu einer kleinen Verwacklung.
Ob es noch einen Unterschied zwischen dem HDMI-Adapter und einem "echten" HDMI-Kabel gibt weiß ich nicht, aber es wird angeboten. Also nehme ich an, dass es einen geben wird.
Und die Möglichkeit die Fotos auch im RAW-Format abzulegen, wäre auch Klasse gewesen.
Auf eine Skala von 0 bis 10 würde diese Kamera von mir eine 9,8 bekomen. Da ich aber keinen direkten Vergleich mit den Konkurrenzmodellen habe, soll dieses hier keine objektive Beurteilung sein, dazu fehlt mir die Erfahrung mit den anderen Modellen. Ich will hier nur meine Erfahrungen anderen zur Verfügung stellen, um Fragen zu beantworten, die ich mir vor dem Kauf gestellt habe.
Im Grund bin gllücklich mit der Entscheidung, zu einem wirklich guten Preis, zu dem ich niemals eine DSLR-Kamera bekommen hätte, eine Kamera bekommen zu haben, die in ihren Möglichkeiten gut an eine DSLR herankommt.
Ich hoffe mit diesem Beitrag dem einen oder anderen Leser geholfen zu haben.