Scheinbar habt ihr Probleme mit dem Canon LiveView gehabt, was ich schade finde, ich jedoch in der Regel nicht, so er denn auch in manchen Situationen seine Schwächen hat.
Ungeachtet verschiedener Einstellungen die ich durchgetestet habe (an beiden Systemen) zeigen beide ihre Stärken und Schwächen.
Perfekt arbeitet kein AF-System beider Hersteller und es bleibt Luft nach oben!
Nicht umsonst habe ich die 90D als Zweitkamera, weil ich mindestens eine Kamera mit einem
echten Phasenautofokus haben möchte.
Auch heute noch liegt zwischen PDAF+DPAF und dem klassischen Phasenautofokus noch ein deutlicher Unterschied in Präzision, Geschwindigkeit und Treffsicherheit insbesondere bei schwierigen Situationen. Bei der 90D habe ich die Wahl: Trifft der eine Autofokus nicht, nehme ich den anderen und umgekehrt. Einer trifft immer!
Bei einer a7R III oder jeder anderen Systemkamera habe ich nur die Wahl auf manuellen Fokus zu wechseln, wenn der AF nichts trifft.
Es gelingt mittlerweile sehr gut dieses Phasen-AF-System auf Sensorebene zu verlagern und ermöglicht damit auch viele tolle Features die bereits heute herausragende Leistung zeigen.
In ein paar Jahren mag es auch so sein, dass der Sensorautofokus den echten Phasenautofokus vielleicht tatsächlich vollständig ersetzt (was toll wäre, dann muss man Objektive nicht mehr justieren und jeder Sucher hätte 100% Bildfeld, vom unnötigen Stromverbrauch und Aufheizung aber mal abgesehen was besonders Eventfotografen sicher oft nerven wird), so weit ist die Technik aber noch bei keinem Hersteller.
Ich könnte übrigens auch sagen:
"Mit einigen passenden Links (z.B. cooles schnelles Tracking das gegen Canons Tracking gewinnt o.ä.) und anderen glaubwürdigen Sachen könntet ihr hier wohl sehr viele anscheinend Unwissende / Unerfahrene zu euren Gegenbehauptungen richtig schön Erleuchten und Punkte sammeln!"
> Abgesehen davon halte ich nur bedingt etwas von irgendwelchen "Tests", die mit anderen Kamera-Objektiv-Kombinationen, Lichtverhältnissen und anderen Einflüssen in der Realität oftmals anders ausfallen können (bzw werden), wie ich selbst öfter erleben durfte.
Es ist schön dass es Tests gibt die einem bei einer Kaufentscheidung oder Fehlerdiagnose helfen, aber 1-2 Tests von YouTubern alleine machen nicht zwangsläufig die Realität für alle anderen aus.
Sicher könnt ihr mir sonst auch erklären, wie Tests zustande kommen wie beispielsweise, dass das Sony FE 70-200 2.8 GM im AF-C gegen ein Tamron 70-180 Fremdherstellerobjektiv bei entgegenkommenden Motiven verliert, wo das 70-200 von Sony doch immer so als Sportlinse gelobt wird und mit Sicherheit ein Spitzenklasse-Objektiv ist?
Vielleicht funktioniert besagtes Sony aber an einem anderen Body oder an einem anderen Tag deutlich besser und dafür das Tamron schlechter.
Vielleicht war der Sensor heißer als das Sony drauf war und der AF wurde unpräzise/langsamer durch Störungen bedingt durch die Hitze - der AF sitzt immerhin auf dem Sensor.
Vielleicht war der minimal unterschiedliche Aufnahmewinkel mit anderem Gegenlicht Schuld daran, dass die Sony den Fokus wo anders hinverlagert hat.
Ganz gleich woran es liegt, es gibt immer Einflüsse, die man in einem Video nicht unbedingt erkennen kann.
Vielleicht hat auch jemand eine Antwort darauf, warum es scheinbar seriöse Auflösungstests gibt und sei es nur von Telekonvertern, bei denen das schlechtere Modell deutlich besser im Test abschneidet, aber alle Kunden in den Kommentaren gegenteilige Erfahrungen mitteilen?
Selbst DXO hat neulich bei einem Canon Sensortest total daneben gehauen und scheinbar Daten falsch ausgewertet.
Besagter schief gelaufener Test hatte den Sensor
deutlich schlechter abschneiden lassen.
Ich hatte schon genug unterschiedliches Equipment in der Hand um definitiv sagen zu können, dass irgendwelche Tests auf YouTube im realen Leben, unter unterschiedlichen Bedingungen und mit anderen Kombinationen total unterschiedlich ausfallen können.
Früher wusste man so etwas noch, als Objektive an unterschiedlichen Spiegelreflexkameras ganz andere Performance aufgezeigt hatten.
Wer etwas anderes behauptet, hat sich möglicherweise nie wirklich mit seiner Ausrüstung auseinandergesetzt, oder geeignetere Ausrüstung nicht in seinem Besitz (gehabt).
Ich bleibe jedenfalls dabei und spreche nur aus meiner persönlichen Erfahrung basierend auf den unzähligen Kameras und Objektiven die ich bereits hatte und habe:
Der Dualpixel-Autofokus ist eine Ecke besser/schneller (besser = immer relativ je nach Anwendungsgebiet, Erwartung etc) für die meisten Situationen und zeigt auch keine Schwäche bei vertikaler Fokussierung wie die Sony a7R III (tagsüber bei Sonnenlicht eher weniger, aber je dunkler es wird umso heftiger wird es, obwohl die gleichen Felder am gleichen Objekt und noch dazu am gleichen Punkt in der Horizontalen treffen).
Dafür trifft die Sony a7R III auch Äste und Blätter immer Präzise (hat keine Grün-Braunschwäche wie Canons DPAF der bei Bäumen und Gebüschen zu Backfokus neigt - egal mit welcher Einstellung) und ist im AF-C schon auch sehr schnell, fast vergleichbar mit dem DPAF und auf jeden Fall schnell genug für die meisten beweglichen Motive (geeignetes Objektiv vorausgesetzt), wenn man nicht gerade eine Meise fotografieren will die direkt auf einen zufliegt (ungeachtet dessen, dass es auch für eine Spiegelreflex schwierig sein dürfte).
Das ganze könnte man auch noch auf Bedienkonzepte, Sensorleistung und viele weitere Bereiche ausweiten, auch da finde ich haben beide ihre Pros und Kontras.
Beide Hersteller haben mittlerweile grossartige Technologien und ich habe mir nicht grundlos beide Systeme zugelegt.
Die nächsten Jahre wird sich sicherlich noch einiges tun besonders was die KI der Autofokussysteme angeht.
Noch was zum nachdenken:
Wie kann es nach jedem Nachfolgemodell einer Kamera - die seinerzeit noch gelobt wurde es hätte einen perfekten quasi makellosen AF - denn sein, dass erstaunlich viele die auf das neue Modell wechseln dann Aussagen treffen wie "Ist/Funktioniert besser als beim Vorgängermodell"? Es war doch bereits so schnell und präzise?
Ich glaube sehr viele haben den Bezug zum ursprünglichen Phasenautofokus aus der Spiegelreflex und damit eine echte Vergleichsmöglichkeit durch den Umstieg auf spiegellose Kameras auch schon zu sehr verloren.
Ich denke viele Aussagen und Erfahrungen basieren auf einem subjektiven Empfinden, unterschiedlichen Anwendungen und Bedürftnissen mit logischerweise unterschiedlichen Resultaten die aus der ganzen Summe herauskommen.
Sachfremdes aber vergleichbares Beispiel 1:
Wenn man zwei Menschen zwei gleiche Autos gibt, fällt das eine Auto vielleicht schon nach 50.000km auseinander und hat laut Besitzer kaum Leistung, wohingegen der andere ewig damit fährt und auf die Leistung schwört. Und vielleicht haben beide recht, aber beide eben andere Ansprüche, andere Reifen, anderes Öl, andere Anwendungsbereiche, andere Straßen, andere Witterungen und vielleicht auch ein anderes Beingewicht.
Beispiel 2:
2 Quadfahrer mit dem gleichen Modell.
Der eine Quadfahrer fährt in eine Kurve und fällt um und im Kreisverkehr beim Einfahren gleich wieder worüber er sich beschwert und damit automatisch Quads von diesem Hersteller für instabil erklärt und der andere fährt seine 5000. Kurve und vielleicht auch schon den 100. Kreisverkehr ohne Probleme, obwohl er dennoch einen zügigen Fahrstil hat
Anwendung, Ansprüche, Sitationen... Einstein würde sagen das ist alles relativ.