Zumindest für die "kleine Ausbelichtung zwischendurch" lässt sich häufig auch ohne DRI genügend viel herausholen, wenn man beim Einstellen von Empfindlichkeit, Blende und Belichtungszeit keine groben Fehler macht.
Die D60 ist - wie man hier in einigen Threads sehen konnte - keine so schlechte Grundlage. Nur sollte man dann lieber mit ISO 100 statt ISO 800 arbeiten, sonst wird bei der notwendigen starken Aufhellung der Schatten das Bildrauschen sehr viel früher lästig sichtbar als notwendig. Aus RAW - Dateien lässt sich meist noch einmal etwas mehr herausholen.
Oberhalb einer für das Objektiv spezifischen Grenze (bei Zoom-Objektiven auch in Abhängigkeit von der eingestellten Brennweite) geraten Aufnahmen wieder unschärfer. Das Auflösungs-Optimum dürfte um Blende 8 bis 11 herumliegen. Wegen größerer Tiefenschärfe wird man gelegentlich weiter abblenden, aber dabei den Blendenwert 22 nur dann überschreiten, wenn es nicht anders geht. Blende 29 war hier ein schlechter Notbehelf. (Mit einem Vollformat-Sensor lägen die Dinge wieder etwas anders.)
Die KB-Äquivalentbrennweite betrug hier 60mm, die Belichtungszeit 1/40 Sekunde. Ohne Bildstabilisator (?) wäre hier eine Belichtungszeit von maximal 1/60 Sekunde erforderlich gewesen, um gröberen Unschärfen durch Verwackeln sicher vorzubeugen.
Die D60 lässt Belichtungszeiten bis 1/4000 Sekunde zu, was für ISO 100, eine Belichtungszeit zwischen 1/100 und 1/200 Sekunde und eine erheblich größere Blende gereicht hätte.
Leider benötigt man für den manuellen Betrieb einer Digicam jede Menge Routine, bis man Empfindlichkeit, Blende, Brennweite, Belichtungszeit und resultierende Schärfentiefe einigermaßen intuitiv beherrscht. Davon bin ich auch noch meilenweit entfernt, d.h. mit analoger SLR und Festbrennweite klappte das erheblich besser, weil man nur zwei statt bei einer DSLR mit Zoom-Optik vier Werte einstellen musste.
Im Anhang mal Schnellbearbeitungen der beiden dunkelsten Bilder im jpg-Illuminator. Die 500kByte Upload-Limits (max. 1200x1200 Pixel, 500kByte) im Forum sollte man gerade bei kritischen Vorlagen weitgehend ausnutzen, aber hier lohnt die Mühe nicht, da die Aufnahmen vergeigt sind. Die Brutalo-Artefakte haben ihren Ursprung in Rauschen + jpg-Kompression und würden schon bei vernünftigen jpg-Vorlagen erheblich geringer anfallen.