Probleme mit dem Autofocus gibt's auch bei der MFT-Version!
Unten ist meine Rezension, die eigentlich für Amazon gedacht wurde, aber da ich das Objektiv anderswo gekauft habe, weigert das Verkaufsplattform meine Rezension zu veröffentlichen. Also...
"Ich bin sehr empfindlich gegen das Bildrauschen und ich kaufte mir das Sigma 16mm f1.4 MFT als eine lichtstarke Alternative zu meinem sehr guten Zoom Panasonic 12-35mm f2.8.
Meine Erkenntnisse über das Sigma 16mm f1.4 nach ein paar Tagen aktiver Benutzung:
1. Bei f1.8 ist das Sigma so scharf wie Panasonic bei f4.0 (hier hat mein Panasonic 12-35mm f2,8 die maximale Auflösung)
2. Das Sigma ist merkbar schärfer als das Panasonic bei f2.0 bis f2.8
3. Merkbare Farbverschiebung beim Sigma: die Farbe „Lila/magenta“ ist (mal mehr, mal weniger, aber) immer präsent, auch beim absolut korrekten WB! Sehr deutlich wird dies sichtbar, wenn man die Aufnahmen mit Panasonic und Sigma gegenüberstellt. Wer das Panasonic als die Referenzaufnahme nicht hat, kann mit den Farben der Sigma glücklich sein.
4. Das Autofocus ist merkbar langsamer als bei Panasonic und mit einem unvorhersehbaren Verhalten. Solange man statische Objekte filmt, funktioniert das Springen zwischen nahen und weiten Objekten ziemlich gut. Wenn man sich aber vor der Kamera stellt und sich ein bisschen bewegt, verliert das Objektiv zu schnell den Fokus (trotz aktueller Filmware 1.1 auf meiner Panasonic G9). Insbesondere schlecht (eigentlich absolut unbrauchbar) ist der Fokus per Gesichtserkennung; die Ein-Feld-Fokussierung ist sichtbar besser, ist aber auch in dem Fall nicht wirklich zuverlässig. Das Gleiche gilt beim Fotografieren: die Fokussierung mit der Gesichtserkennung ist ein Glücksspiel; oftmals landet der Fokus anderswo (z.B. auf die Haarspitzen) aber nicht auf die Augen. Beim Fotografieren mit der Ein-Feld-Fokussierung sollte man das Feld relativ klein machen und nicht über den Sucher, sondern das Display fokussieren, sonst landet der Fokus anderswo. Es bleibt dann noch das manuelle Fokussieren, aber in diesem Fall kann ich leider (wegen meiner Augen?) nicht so präzise fokussieren, so dass das Ergebnis an der richtigen Stelle oftmals weniger scharf ausfällt, als beim automatischen Fokussieren mit dem Panasonic 12-35mm.
5. Der Autofokus ist deutlich hörbar, wenn das eingebaute Mikrofon benutzt wird. Ein externes Mikrofon löst das Problem.
6. Man kann mit dem Sigma auf Objekte mit einem Abstand von lediglich 5cm problemlos fokussieren, s.d. das Objektiv unter Umständen als ein Makroobjektiv benutzen werden kann.
7. Chromatische Aberrationen sind in kontrastreichen Szenen präsent, aber alle lichtstarken Alternativen (Panasonic 12mm f1.4, Panasonic 15mm f1.7, Panasonic 25mm f1.4) sind davon betroffen; wahrscheinlich kann das Problem beim aktuellen Stand der Technik noch nicht gelöst werden.
Mein Fazit: das Sigma 16mm f1,4 ist ein günstiges, lichtstarkes und sehr scharfes Objektiv mit massiven Fokusproblemen, die seine Benutzung stark einschränken. Die Farbwiedergabe ist gut für diejenigen, die, z.B. das Cinema-look mögen und nicht so viel Wert auf die Authentizität der Farben wie ich legen. Ich bin alles andere als happy mit dem Objektiv, sehe aber auf dem mft-Markt keine Alternativen…"