Re: Sigma 1:1,4/16 mm große Enttäuschung — Alternativen?
Paradoxerweise sind Objektive mit vielen Linsen leichter zu zentrieren als Objektive gleicher Eckdaten, aber mit wenigen Linsen. Denn je weniger Linsen, desto präziser muß die einzelne Linse zentriert werden. Und der Fertigungsaufwand steigt proportional zur Linsenzahl, aber überproportional mit den Anforderungen an die Präzision. Bei vielen Linsen hingegen sind die Toleranzen pro Linse deutlich weniger streng, was trotz ihrer höheren Zahl unterm Strich zu günstigeren Fertigungsbedingungen führt.
Was für ein Stuß ...
Nicht alles, was du nicht verstehst, muß Stuß sein. Ich denke, wenn Peter Karbe das so erklärt, dann wird's schon stimmen.
Auf jeden Fall erklärt es, warum heutzutage z. B. ein M.Zuiko 1:1,8/25 mm ganze neun Linsen besitzt (früher waren bei einem Standardobjektiv maßvoller Lichtstärke sechs Linsen üblich) – und ein M.Zuiko 1:1,2/25 mm Pro sogar derer 19 (früher waren sieben oder acht üblich)! Und auch anderswo sind die Linsenzahlen trotz immer besserer Glassorten und Asphärentechnik rasant in die Höhe geschnellt. Weil's auf diese Weise billiger wird.
Man könnte die heute geforderten Abbildungsleistungen auch mit weniger Linsen erzielen. Das gäbe kleinere Objektive mit höheren Transmissionswerten. Aber dann wäre die Fertigung so teuer, daß es kaum noch jemand bezahlen wollte ... siehe zum Beispiel die neueren Apo-Summicron-M-Objektive von Leica Camera.
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Machen wir einen Exkurs zu Retrofokusrechungen – diese basieren darauf, ein Zwischenbild zu erzeugen.
Du meinst wohl, weil wir gerade von Stuß sprachen, müßtest du nun dafür sorgen!? Nein, da wird kein "Zwischenbild" erzeugt.
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Nur wenige Objektive haben im Weitwinkelbereich keine Retrofokusrechnung. Spontan fällt mir das Canon EF-S 1:2,8/24 mm STM für APS-C-DSLRS von Canon ein.
Aber selbstverständlich ist auch das ein Retrofokus-Objektiv!
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Ein RF 1:2,8/16 mm STM scheint mir ebenfalls eine Nicht-Retrofokusrechnung zu sein.
Da hast du ausnahmsweise recht. Da seine Schnittweite von rund 12,5 mm kürzer ist als seine Brennweite, handelt es nicht um eine Retrofokus-Konstruktion im engeren Sinne. Dennoch ist es hochgradig asymmetrisch in einer retrofokus-ähnlichen Bauweise ausgeführt, weil das (im Vergleich zu einer mehr oder weniger symmetrischen Konstruktion) den Austrittspupillenabstand vergrößert und die natürliche Vignettierung reduziert.