Man merkt die Sache mit der SR meist erst, wenn man die ersten Aufnahmen gemacht hat, und sich fragt, warum das alles doch ein wenig unscharf ist

Denn in der Praxis gilt ja auch die grobe Faustformel 1/Brennweite = minimale Verschlusszeit, um nicht zu verwackeln. Soll heißen: Mit dem DA 50-200 bei 200mm sollte man schon nicht längere Verschlusszeiten als 1/200 sek wählen, ansonsten kann (MUSS aber auch NICHT - kommt ganz auf die eigenen Tatterhände an

) es zu unscharfen Bildern führen. Und schon bei bedecktem Himmel kann das ganz schnell eng werden mit der Verschlusszeit...
Habe heute nochmal auf Fotosafari den SR getestet: Und ich war schon sehr überrascht, wie deutlich die Unterschiede bei 200mm Brennweite waren. Der Ausschuss ohne SR war doch schon deutlich höher, als ich gedacht hatte - und die "feinen" Unschärfen schaut man sich ja nicht immer direkt bei 6.0x Zoom im Display an, und Zuhause gibts dann lange Gesichter... Mein Motiv heute (Entengetier) ließ auch kein Stativ zu (die Viecher sind auf Wasser echt fix

und ich konnte am Ufer auch nicht überall standfest hin).
Bei AL Portrait-Aufnahmen merkt man zwar auch schon deutlich - ist aber hier auch kein Allheilmittel (weil hier bei < 1/30sek meist auch die Bewegungsunschärfe hinzu kommt: da reicht schon eine leichte Gesichtsdrehung oder ein Flackern der Beleuchtung- das kann der SR natürlich nicht verhindern) - die Wirkung im Telebereich ist da schon deutlich besser.
Trotzdem wirst Du trotz SR nicht ohne Stativ auskommen können - wenn man die Möglichkeit hat, Stativ nutzen - den Unterschied sehe ich immer deutlich an meinen Aufnahmen.
Das Wiederverkaufs-Argument tut sein übriges:
Sony, Olympus und Pentax - Modelle des Jahrgangs 2007 werden alle SR besitzen, Canon und Nikon zieren sich da noch, aufgrund der teuer zu verkaufenden Objektive mit integriertem SR - aber bei den Einsteiger DSLRs werden die sich auch noch umstellen müssen, gerade da das dortige Klientel eher nicht bereit ist, die sauteuren SR-Objektive zu kaufen, wenn Mitbewerber dies schon in ihren Bodies integriert haben. Also schätze ich schon, dass sich SR im Laufe dieses Produktjahres als Verkaufszugpferd erweisen wird, und in Zukunft auch Standard wird (schaut doch mal zu den Kompakten rüber, da findet man den SR ja auch schon in allen neuen Kompakten der namhaften Hersteller...).
Von daher wird sich das auch auf die Attraktivität beim Wiederverkauf auswirken.
Bei unter 100€ Differenz würde ich die K100D empfehlen, mehr würde ich nicht dafür ausgeben, sondern den Betrag in ein Teleobjektiv anlegen.
Aber das ist ja gerade die Kruxx:
- Kamera mit SR = Geld für Teleobjektiv fehlt = wichtige Bereiche, die doch schon mal benötigt werden, fehlen = verminderter Spaß
- Kamera ohne SR = zwar Geld für Objektiv, aber Aufnahmen verwackeln unter Umständen (höherer Ausschuss) = verminderter Spaß
BudgetTip:
klein verpackbares, leichtes Stativ zur K110D kaufen - hilft zwar nicht überall (schnell bewegende Motive, Veranstaltungen / Orte, an denen Stative nicht erlaubt sind, oder einfach kein Platz für ein Stativ ist (in Menschenmengen z.B.), aber in allen anderen Situationen wirkt diese Lösung sogar noch besser, als der SR. Und so ein kleines süßes Stativ nimmt man auch gerne mal mit. Außerdem: Selbst bei der K100D wirst Du auf lange Sicht nicht um ein Stativ herumkommen.
Empfehle da aus eigener Erfahrung (und auch andere "alte Hasen" hier im Forum tun dies, wie ich just bemerkt habe) das SLIK SPRINT PRO GM (60-70€ incl Kugelkopf oder Dreiwegeneiger, zusammengepackt 45cm lang und in mitgelieferter Tasche praktisch zu transportieren, bei unter 1kg - trotzdem echt ganz schön stabil für diese Dimensionen (ich war echt überrascht), und auf Wunsch auch auf über 1,70m ausfahrbar).