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Sensorstaub, Bildmaterial, EBV. Früher und Heute...

chico11mbit

Themenersteller
Wollte das eigentlich in einem anderen Thread als Antwort schreiben. Aufgrund der Länge und Allgemeinaussage dieses Textes habe ich mich entschlossen einen eigenen Thread aufzumachen.


Früher in analogen Zeiten hat man fotografiert was das Zeug hält, Macken an Kamera oder Fuseln auf dem Bild waren nicht so wild und wurden kaum beachtet. Wenn man die Sachen kommerziell eingesetzt hat, wurde auf einer Trommel eingescannt und nachträglich am Hell mit kalibriertem Barco hübsch gemacht.
(Spruch meines damaligen Chefs: "Mach die Erdbeeren mal ein bisschen leckerer")

... Heute ist der Volks-Anspruch, dass selbst billigste Amateurausrüstung das alles leisten soll was noch nichtmal Profizeug leistet (damals nicht und heute auch nicht). Dabei ist die elementare Technik und die Physik die gleiche geblieben. Megapixelwahn, Pixelpeeping und teilweise Unwissenheit ob der Möglichkeiten haben vielen Anwenderm grundsätzliche Dinge aus den Augen verlieren lassen.

  • Es wird sich beschwert über 20 Staubfuseln, die maximal bei Blende 22 mit extrem angezogener Tonwertkorrektur sichtbar sind.
  • Es wird sich beschwert, das Stadt-Ausschnittspanoramen mit 300mm und mehr flau wirken und keinen "Knack" haben.
  • Wenn jemand zwei Elefanten in freier Wildbahn beim Vögeln optimal fotografiert hat wird sich über die ausgefressenen Wolken beschwert.
  • Es wird sich über CA's und Verzerrungen bei billigsten Objektiven beschwert.
  • In einem Thread hier wurde ein Video gezeigt, wo ein Profifotograf seine Ausrüstung vorgestellt hatte. Dieser hat alle Objektive ohne Schutzkappen in seiner Tasche. Aussagen wie, "so würde ich nicht mit meiner Ausrüstung umgehen.", "Die Objektive müssen ja total zerkratzt sein" waren noch die Spitze des Eisberges. Auf die Idee, dass der Mann schnell reagieren muss um sein Geld zu verdienen und das ihm dabei ein paar Kratzer vollkommen egal sind, ist kaum einer drauf gekommen.

  • Es wird sich von Kundenseite beschwert, wenn Bildbearbeitung und gute Fotografie teuer ist. "Warum so teuer? Meine olympiacanon-wassweissich-xy kann das genauso. und da bezahle ich nix!"
  • Die Folge ist, dass Werbemedien mit digital fotografierten Bildern überschwemmt werden, die keine Aussagekraft haben. Das einzige was da oft dem professionellen, der das verarbeiten muss genügt, ist die Auflösung.
Ich gebe zu bedenken, dass gutes verwertbares Bildmaterial genauso wie vor 30 Jahren nachbearbeitet werden muss, jeder der mit Werbung sein Geld verdient weiss das.
Farben werden angepasst um die Aussage zu unterstützen, Kratzer und Fuseln werden weggestempelt, damit das Auge an diesen Stellen keinen Ankerpunkt findet. Hervorzuhebende Bereiche eines Bildes werden teilgeschärft, abgewedelt oder nachbelichtet um eine stimmige Gesamtkomposition zu bilden..
Die Elektronik einer Kamera kann das nicht. Warum auch, sie soll nur abbilden, das Werkzeug sein um Motive einzufrieren.


Wenn einem ein Bild das wert ist, sollte man sich freuen, dass man das Motiv gut getroffen hat und sich noch umso mehr freuen, wenn das Bild nach Bearbeitung nochmals merklich gewonnen hat. Und dabei sind Fuseln und Kratzer wirklich das kleinste.
Alle Bilder, die nicht nachbearbeitet werden sind nichts anderes als Schnappschüsse oder Fehlversuche. Diesen sollte man keine weitere Beachtung schenken.

Jeder der OoC Bilder unbearbeitet z.B. auf DIN A1 Postergrösse ausdrucken lässt und sich ins Wohnzimmer hängt, hat entweder EBV nicht verstanden oder vor ihr kapituliert.

Fazit:
EBV gehört zu Digitalfotografie wie ABV zu Analogfotografie. Wer gutes Material erhalten will muss sie anwenden.

Sorry, ist ein Traktat geworden, musste aber mal raus.
Just my 2ct

Chico
 
Meine Rede!

Nur, was war „ABV”? „Analoge Bildveredelung”? „Abwedeln, Behauchen, Verkaufen”?

also Abwedeln, behauchen, verkaufen gefällt mir :lol:

aber defakto ist Analoge Bildverabeitung gemeint. Abwedeln kommt da auch vor :-) So richtig schon klassisch mit Werkzeugen, die man in der Hand hält und dann bei Papierbelichtung über dem Motiv wedelt, wenn sich noch jemand erinnern kann :)
 
Gratulation, gut erkannt!
Viele Leute diskutieren und streiten lieber über Equipment, die Vorzüge "ihrer" Marke und den Unzulänglichkeiten der Setoptiken, als mal rauszugehen um wirklich Fotos zu machen...
 
Man muß das ganze aber auch in Kontext dessen sehen, das heute eine größere Masse sich mit der Fotografie bzw. Bildbearbeitung beschäftigt, heute gibt es halt auch die Möglichkeit für Jedermann (Photoshop ist ja so gesehen ein Zauberkasten, sofern man es bedienen kann) - eine Dunkelkammer hatte nicht jeder. Hinzu kommen dann knackscharfe Hochglanz-Referenzen im XXXL-Format an denen sich orientiert wird, das Problem, die Referenzen entstammen meist Profi-Equipment und das muß die Hobby-knipse dann auch können, notfalls per Photoshop, das meist über dunkle Kanäle auf die Festplatte fand. Vergessen wird dabei meist, das es immer noch um Fotografie geht, für die man eine Augen und Gedult (Zeit) haben muß - ein Schnappschuß bleibt ein Schnappschuß.
Ein andere Aspekt ist der, daß früher Bilder nur im Bekanntenkreis gezeigt wurden, es ging einzig um das Teilen von Erinnerungen/Emotionen, heute werden die Bilder praktisch jedem öffentlich im Internet präsentiert, das muß dann natürlich makellos sein, sonst kann man damit nicht prallen, um es mal überspitzt auszudrücken.
 
Jaja, Schärfewahn und Sucht nach absoluter Rauschfreiheit auch bei 6400 ISO sind ja heute recht verbreitet. Man fragt sich manchmal, ob jemand von den "Mäkelnden" schon mal einen Abzug von einem 3200 ISO Farbnegativ gesehen hat. Da hieß es noch "Korn", ist aber nix anderes als Rauschen gewesen. Und was die Schärfe angeht. In dem dicken Bildband von Robert Doisneau, einem meiner erklärten Lieblingsfotografen alter Schule, würde mindestens die Hälfte der Bilder dem heutigen Anspruch an Schärfe nicht mal ansatzweise erfüllen. Trotzdem bleiben seine Bilder unvergleichlich in Inhalt und Stimmung.
Ich muß natürlich zugeben, daß ich mich auch immer wieder ertappe, daß ich bei einem Bild aus einer Hai-End-Kamera denke: "Wow!", aber man darf's halt nicht zum Fetisch erheben.

knickknack
 
ihr, die ihr hier bis jetzt geschrieben habt sprecht mir aus der seele.
139 leser und nur vier antworten. alle kompetent... aber: schön wäre ein statement von jemandem, der nicht meiner meinung ist...
 
ihr, die ihr hier bis jetzt geschrieben habt sprecht mir aus der seele.
139 leser und nur vier antworten. alle kompetent... aber: schön wäre ein statement von jemandem, der nicht meiner meinung ist...

Naja, ob meine Meinung da tatsächlich gegenteilig ist, mag man nach Durchlesen dann selbst beurteilen.
Ich würde einfach sagen, dass das von Dir kritisierte Verhalten völlig normal und in allen Bereichen wiederzufinden ist: Jeder jammert auf seinem Niveau. Und das Niveau der meisten hier ist technisch eben ein höheres als zu Zeiten analoger Fotografie, in Bezug auf die Kenntnisse und Fähigkeiten (da die Technik heute eben einer breiteren Masse zugänglich ist) aber oftmals niedriger - vor allem verglichen mit Profis, wie Du offenbar einer bist.
Zur Technik: Siehe oben. Egal wieviel man hat, man möchte mehr. Jemand, der noch vor einigen Jahren lange auf eine Festplatte mit ein paar hundert Megabyte Kapazität gespart hat, könnte heute genauso jemanden für verrückt, gierig, anmaßend, ... halten, der seine 750 GB-Platte zu klein findet. Wenn ich heute ein Foto mache, dass dank der notwendigen ISO 3200 stark verrauscht ist, wünsche ich mir eben eine Kamera, die bei dieser Empfindlichkeit weniger rauscht. Punkt. Dass das Bild vor einigen Jahren nur mit ganz anderem Aufwand oder auch überhaupt nicht möglich gewesen wäre - tja, was bringt mir dieses Wissen? Es ist höchstens ein schwacher Trost.
Es ist auch nicht nur in der Fotografie so, dass mit der technischen Entwicklung auch die Beherrschbarkeit für den Laien besser wird. Das bedeutet eben auch, dass zunehmend Leute damit umgehen, die wenig Ahnung davon haben. Brauchbare bis gute Ergebnisse sind somit nicht mehr den Experten vorbehalten (perfekte oft aber schon). Was wird ein Setzer dazu sagen, dass heute jeder Depp mit Word arbeiten kann, aber dann jammert, dass ein Absatz doch nicht so aussieht, wie er soll? Was denkt der Rallye-Fahrer vom Fahranfänger, der flucht, weil sein Wagen trotz ABS und ESP mit 80 km/h in der vereisten Haarnadelkurve nicht auf der Straße bleiben will? Dass noch vor 20 - 30 Jahren die Bedienung eines Rechners eher Expertensache war und die Kenntnis von x Befehlen für die Textkonsole erforderte, hält heute auch niemanden davon ab, bei einem sehr einfach per Maus zu bedienenden Programm über zu wenig intuitive Bedienung und mangelnde Benutzerfreundlichkeit zu schimpfen. Ich könnte die Liste ewig fortsetzen...
Zusammenfassend:
1. Was gestern eine große Errungenschaft war, ist heute selbstverständlich, man wünscht sich immer den nächsten Schritt, die nächste Verbesserung. Das ist menschlich. Dass das aktuell schon Mögliche früher einmal undenkbar war, ist dabei nicht von Bedeutung.
2. Dasselbe gilt nicht nur für die Leistung der Technik, sondern auch für die Benutzbarkeit durch Laien.
Es ist heute eben schon möglich, vergleichsweise ansehnliche Fotos direkt aus der Kamera zu holen. Damit ist das selbstverständlich, und man erwartet von der nächsten Kamera, dass die von der automatischen Bearbeitung gelieferten Fotos noch besser sind. Perfekte Fotos sind halt nach wie vor denjenigen Vorbehalten, die zu einer sinnvollen Nachbearbeitung willens und in der Lage sind. Und? Die anderen wollen trotzdem bessere Fotos, als sie jetzt bekommen.
Nicht zu vergessen bei den von dir angesprochenen Punkten ist noch eines: Wer etwas als Hobby betreibt, hat einen anderen Bezug dazu als ein Profi. Letzterer wird vieles viel pragmatischer sehen (es kommt eben auf das Ergebnis an, mit dem man schließlich Geld verdienen will). Der Hobbyist sieht die Dinge idealistischer und emotionaler - einfach weil er sich das bei einem Hobby erlauben kann. Für den einen ist die Kamera ein Arbeitsgerät, für den anderen sein "Baby".
 
Hallo grundstoffkonzentrat (das ist ja einer der geilsten Namen, die ich bisher gesehen habe, sorry für OT)

Vielleicht habe ich mich gestern etwas falsch ausgedrückt.
Ich gebe Dir recht, daß natürlich mit den technischen Möglichkeiten auch die Bedürfnisse steigen / geweckt werden. Klar denke ich manchmal, wenn ich das Rauschverhalten einer D300 mit meiner bescheidenen D70 vergleiche, daß das an der einen oder anderen Stelle gut käme. Und es soll ja auch ruhig jeder nach seinen eigenen Möglichkeiten und Wünschen mit der Technik spielen wie's beliebt.
Ich ärgere mich mehr über Kommentare über ein gut gesehenes und / oder vom Timing her perfektes Bild, die in dem Stil von "jaja schönes Bild, aber vollkommen verrauscht" oder "viel zu wenig Schärfe, das geht ja gaaar nicht" daher kommen. Es wird halt für meinen Geschmack viel zu oft und viel zu viel auf die rein technischen Aspekte geschielt. Es bleibt die Frage, ob ein Bild rauschfrei und "knackscharf" sein muß, um perfekt zu sein.

knickknack
 
Alle Bilder, die nicht nachbearbeitet werden sind nichts anderes als Schnappschüsse oder Fehlversuche. Diesen sollte man keine weitere Beachtung schenken.

Chico



Warum muss man jedes Foto nachbearbeiten? :(

Bis vor zwei Jahren habe ich mit einer Spiegelreflexkamera analog fotografiert, hatte da auch keine Möglichkeit zur Nachbearbeitung.

Aber auch seit dem Kauf meiner Olympus E-500 gehe ich damit sehr sparsam um. Meine Einstellung ist es, dass die Fotos möglichst originalgetreu bleiben sollten.

Ich bin einfach der Meinung, dass bei einem guten Fotografen entsprechende Fotos auch beim Fotografieren schon entstehen sollten. Für Hobbyzwecke dürfte damit eine aufwendige Nachbearbeitung entbehrlich sein.

Mittels EBV kann ja leider heutzutage jeder Knipser, der über ein gutes Bearbeitungsprogramm verfügt und mit diesem umgehen kann, aus den miesesten Fotos noch gute Aufnahmen machen.

Beispiel: Foto einer Person, die leider so stand, das ihr ein Laternenmast aus dem Kopf ragt. Einem vernünftigen Fotografen sollte dies schon beim Fotografieren auffallen, da kann er sich das Wegretuschieren mittels EBV sparen.

Fazit: Ein guter Fotograf ist für mich jemand, dessen Fotos auch im Original schon gut aussehen und nicht erst nach stundenlanger Bearbeitung mittels EBV.
 
Fazit: Ein guter Fotograf ist für mich jemand, dessen Fotos auch im Original schon gut aussehen und nicht erst nach stundenlanger Bearbeitung mittels EBV.

Das was heute per EBV geschieht passierte halt früher beim Entwickeln bzw. in der Dunkelkammer. Davon hast du bloss nichts mitbekommen und hattest in den meisten Fällen auch keinen Einfluss drauf.
 
Ich ärgere mich mehr über Kommentare über ein gut gesehenes und / oder vom Timing her perfektes Bild, die in dem Stil von "jaja schönes Bild, aber vollkommen verrauscht" oder "viel zu wenig Schärfe, das geht ja gaaar nicht" daher kommen. Es wird halt für meinen Geschmack viel zu oft und viel zu viel auf die rein technischen Aspekte geschielt. Es bleibt die Frage, ob ein Bild rauschfrei und "knackscharf" sein muß, um perfekt zu sein.
knickknack

Wir können uns jetzt über die genaue Definition des Begriffs "perfekt" streiten, aber das wäre wohl Wortklauberei, ich weiß schon, was du meinst.
Der Grund hierzu dürfte in zwei Punkten zu suchen sein:
1. Jeder redet gerne mit. Und daher redet man über das, was man sieht bzw. beurteilen kann. Die technische Qualität eines Fotos ist eben leichter zu beurteilen als die inhaltliche. Ich als Anfänger sehe - denke ich - schon einigermaßen, ob ein Foto scharf ist, richtig belichtet, schief, verrauscht... Ob es ein inhaltlich "gutes" Foto ist, kann ich höchstens sehr subjektiv, aber kaum fachlich kompetent beantworten. Das dürfte vielen so gehen, daher gibt es eben mehr Kommentare zu den technischen Aspekten.
2. Man ist es heute - vermutlich mehr als früher? - gewöhnt, spektakuläre Dinge in technisch einwandfreier Form zu sehen. Um das Beispiel der Elefanten aufzugreifen: Es gibt garantiert mindestens einen Werbespot, in dem man zwei Elefanten in eindeutiger Pose sieht, mit perfektem Hintergrund, rauschfrei, in perfekten Farben, scharf... Natürlich ist dieses Foto bzw. dieser Film dann durch Montage und Nachbearbeitung entstanden, u.U. sogar vollständig am Rechner. Das tut hier aber nichts zu Sache, man ist es eben gewöhnt, sowas zu sehen. Vielleicht fallen deshalb technische Unzulänglichkeiten bei "realen" Aufnahmen stärker auf. Aber auch bei diesen ist die Qualität - und damit der Anspruch - eben höher geworden. Wenn ich heute Ausschnitte aus Fernsehshows oder Nachrichtensendungen aus den Achtzigern oder den frühen Neunzigern sehe, denke ich auch "Mann, mit welchem Amateur-Camcorder haben die das denn gefilmt?". Das war damals Profiqualität. Heute erwartet man mehr.

Ich denke aber, dass das eher nur ein Teilaspekt dessen ist, was der TO kritisierte und wozu er nochmal um (kontroverse) Meinungen bat:
Wenn ich seine Aussage mal - absichtlich überspitzt - zusammenfassen sollte, würde ich auf sowas kommen wie: "Diese Banausen erwarten einerseits von der Technik perfekte professionelle Ergebnisse bei gleichzeitig spielend leichten Umgang, andererseits haben sie zu wenig Ahnung, um ein wirklich gutes Ergebnis zu erkennen oder zu schätzen zu wissen und reiten stattdessen auf unwichtigen Details rum!"
Mein Posting bezog sich vor allem auf den ersten Punkt: Je mehr geht, desto mehr erwartet man. Deines passt eher zum zweiten Aspekt. Aber hier ist es eben auch natürlich, dass mit einer einfach zu bedienenden und bezahlbaren Technik zunehmend viele Leute sich dieser Technik bedienen, die weit davon entfernt sind, Experten zu sein. Die achten halt auch auf andere Dinge (aus Sicht der Fortgeschrittenen und Profis eben auf die falschen), haben andere Maßstäbe und Ansprüche (hier geringere, dort auch mal höhere). Das ist - wie ich schon schrieb - überall so. Ob man es nun eher positiv findet, dass sich mehr Leute überhaupt damit beschäftigen, oder negativ, dass dadurch eben Kompetenz prozentual seltener ist, mag man selbst entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das was heute per EBV geschieht passierte halt früher beim Entwickeln bzw. in der Dunkelkammer. Davon hast du bloss nichts mitbekommen und hattest in den meisten Fällen auch keinen Einfluss drauf.
Naa, diese "Standardentwicklung", auf die man als Normaluser keinen Einfluss hatte, ist dann eher mit der heutigen Konvertierung nach Jpeg direkt in der Kamera zu vergleichen.
Das analoge Pendant zur EBV wäre eine eigene Dunkelkammer zu Hause.
 
Danke für diese "Grundsatzede". Nenne deinen Beitrag mal so.

Es interessiert die welche wirklich Geld mit Fotografie verdienen wohl nicht, umsomehr sind in diesem Forum Hobbyfotografen vertreten die bei den Preisen der Ausrüstung "das Gras wachsen hören".

Es ist ja auch so, das vor 10-15 Jahren eine klare Ausrüstungstechnische Trennung zwischen Amateur und Berufsfotograf gegeben war; z.Zt. laufen 50-70% mit Technik umher die früher im Hobbybereich nur Träume gewesen sind.

Hinzu kommt mangelnde Kenntnis grundlegender Dinge wie Farbenlehre,allgemeines fotografisches Vertändnis usw. hinzu.

Ich selber bin z.B ein "Fachidiotenfotograf". Lichte nur Schiffbauteile ( Wellen,Schiffschrauben und Pots ab)- bei anderen Themen würde ich wohl nur Durchschnitt sein.
 
Warum muss man jedes Foto nachbearbeiten? :(
Man muss nicht, aber dann verzichtet man auf Qualität, die anders nicht erreichbar ist.

Bis vor zwei Jahren habe ich mit einer Spiegelreflexkamera analog fotografiert, hatte da auch keine Möglichkeit zur Nachbearbeitung.
Das ist nicht wahr. Man konnte immer schon in der Dunkelkammer die tollsten Dinge tun. Wer darauf verzichtete ... (siehe oben)

Aber auch seit dem Kauf meiner Olympus E-500 gehe ich damit sehr sparsam um.
Das ist dir unbenommen. Wenn du weißt, worauf du verzichtest, dann kannst du dich bewusst beschränken ...

Meine Einstellung ist es, dass die Fotos möglichst originalgetreu bleiben sollten.
Es ist eine seltsame Auffassung, automatische Ausarbeitung "originalgetreu" zu nennen. Hättest du die Ausarbeitung eines Farbnegatives im Supermarkt auch "originalgetreu" genannt?

Ich bin einfach der Meinung, dass bei einem guten Fotografen entsprechende Fotos auch beim Fotografieren schon entstehen sollten.
Dann verstehst du anscheinend nicht viel von der Technik der Fotografie. Viele Situationen können nicht "beim Fotografieren" adäquat umgesetzt werden, sondern müssen so aufgenommen werden, dass eine passende Ausarbeitung möglich ist. Das ist die Kunst.

Für Hobbyzwecke dürfte damit eine aufwendige Nachbearbeitung entbehrlich sein.
Ich weiß nicht, was für dich "Hobbyzwecke" sind. Für mich geht es um ein gutes Bild, ob das nun einE 5jährigeR aufnimmt oder ein 70jährigeR, einR, der/die damit Geld verdienen will oder nicht, spielt für mich keine Rolle.

Mittels EBV kann ja leider heutzutage jeder Knipser, der über ein gutes Bearbeitungsprogramm verfügt und mit diesem umgehen kann, aus den miesesten Fotos noch gute Aufnahmen machen.
Ja und? Mit dem gleichen Recht könnte ich sagen, dass heutzutage leider jeder DAU, der über eine Kamera verfügt und die Gebrauchsanweisung erraten hat, halbwegs ansehnliche Fotos machen kann (auch wenn er von Bildbearbitung noch nie was gehört hat).

Kann es sein, dass du Kunst und Kunsthandwerk verwechselst?

Beispiel: Foto einer Person, die leider so stand, das ihr ein Laternenmast aus dem Kopf ragt. Einem vernünftigen Fotografen sollte dies schon beim Fotografieren auffallen, da kann er sich das Wegretuschieren mittels EBV sparen.
Ah, ich sehe schon: Du hast deine Sehgewohnheiten und die sind für dich "originalgetreu". Es geht dir gar nicht um wirkliche Originalgetreue, du möchtest nur, dass man schon mit der Kamera manipuliert und nicht "erst" am Rechner.

Fazit: Ein guter Fotograf ist für mich jemand, dessen Fotos auch im Original schon gut aussehen und nicht erst nach stundenlanger Bearbeitung mittels EBV.
Es gibt kein "Original". Das ist ein Mythos, dem du da anhängst, eine Illusion.
  1. Der Mensch sieht dreidimensional, die Kamera (normalerweise) zweidimensional. Das ist nicht originalgetreu.
  2. Der Mensch sieht nur einen ganz kleinen Ausschnitt seines Sehfeldes scharf, die Kamera kann alles im Bild scharf zeigen: Das ist nicht originalgetreu.
  3. Der menschliche Auge hat keine Zoomfunktion, die Kamera oft schon: Das ist nicht originalgetreu.
Und so kann man es beinahe endlos weiterführen.

Wer immer nur mit einer Fünfzehntelsekunde, 40mm-Objektiv, automatischer JPG-Erstellung und in Farbe fotografiert, hat dadurch noch lange keine "Originale" in der Hand.

Nur weil einer zu faul für Bildbearbeitung ist, ist er noch lange kein guter Fotograf und umgekehrt.

Ich kenne einige gute FotografInnen, die noch nie ein anständiges Bild zusammengebracht haben. Denn dazu bedarf es ganz anderer Fertigkeiten, als seine Kamera und/oder seinen Rechner zu beherrschen.
 
Ohne jetzt auf die einzelnen Bemerkungen zu meinen vorherigen Beitrag eingehen zu wollen, nur ein paar allgemeine Anmerkungen dazu:

Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass der Einsatz von EBV nicht dazu führen darf, dass grundlegende fotografische Regeln außer Acht gelassen werden.

Beispiel:

Es fotografiert jemand eine Landschaft. Dabei sollte es einem halbwegs versierten Fotografen nicht passieren, dass der Horizont genau in der Mitte liegt. Falls so ein Fehler z. B.einem einem Anfänger dennoch unterläuft, ist es natürlich heutzutage kein Problem, den Horizont mittels EBV zu verändern und so das Foto wesentlich zu verbessern.

Zu analogen Zeiten wäre eine entsprechende Veränderung den wenigsten Hobbyfotografen möglich gewesen. Zumindest kenne ich niemanden, der damals eine eigene Dunkelkammer für die Entwicklung von Farbnegativen besaß. Lediglich einer meiner Kumpels entwickelte Schwarzweißfilme. Jedenfalls hatte ich keine Dunkelkammer.

Kurz und gut:

Mir fällt es jedenfalls schwer, jemanden, der mir entsprechend toll bearbeitete Fotos präsentiert, als guten Fotografen zu bezeichnen, wenn ich im Vergleich die wesentlich schlechteren Orginale (= Fotos ohne Bearbeitung) sehen würde.


Begonnen hat meine Fotoleidenschaft übrigens zu DDR-Zeiten mit Kameras ohne jegliche Automatik. Ich musste mir also selbst überlegen, welche Blende und Belichtungszeit bzw. welche Kombinationen möglich sind und auch die Entfernung selbst einstellen.

(Das nur zur Behauptung, ich würde die Bilder als Original bezeichnen, die die Automatik der Kamera gemacht hat.)
 
Ich kenne einige gute FotografInnen, die noch nie ein anständiges Bild zusammengebracht haben. Denn dazu bedarf es ganz anderer Fertigkeiten, als seine Kamera und/oder seinen Rechner zu beherrschen.


Aha. :eek: Und was zeichnet dann einen guten Fotografen aus? :confused:

Bislang ging ich immer davon aus, dass dies jemand ist, der technisch einwandfreie und gestalterisch sehr gelungene bzw. aussagekräftige Fotos macht.
 
Es fotografiert jemand eine Landschaft. Dabei sollte es einem halbwegs versierten Fotografen nicht passieren, dass der Horizont genau in der Mitte liegt.
Ich kenne diese Regel und halte sie oft nicht ein, weil ich sie für eine typisch unnötige Regel halte. Ich setze den Horizont oft in die Mitte, weil ich die absolute Ruhe einer Landschaft auf diese Weise betonen will. Und da sind mir Regeln (Sehgewohnheiten) wurscht. Die Freiheit nehme ich mir.

Mir fällt es jedenfalls schwer, jemanden, der mir entsprechend toll bearbeitete Fotos präsentiert, als guten Fotografen zu bezeichnen, wenn ich im Vergleich die wesentlich schlechteren Orginale (= Fotos ohne Bearbeitung) sehen würde.
Vielleicht ist das kein guter Fotograf, aber er (sie) macht offensichtlich gute Bilder! Kommt drauf an, was du willst ...

Ich kann nicht verstehen, warum einer ein besseres Bild gemacht hätte, wenn er schon bei der Aufnahme den Ausschnitt festgelegt hat. Für mich zählt das Ergebnis. Wenn einer 10 Stunden am Rechner gearbeitet hat, dann war das vielleicht ineffizient, wenn er das Ergebnis bei der Aufnahme schon erreichen hätte können, aber warum soll es schlechter sein? Er hat sicherlich mehr Wissen als ein Fotograf, der nur seine Kamera und ein paar Gestaltungsregeln beherrscht. Allerdings hat Können nichts mit Kunst zu tun. Aber gute Handwerker können beide Typen sein oder Mischungen davon.

Und noch einmal: Es gibt keine digitalen Fotografien ohne Bearbeitung. Entweder macht das die Kamera automatisiert oder der Fotograf eigenverantwortlich. Vielleicht interessiert jemanden der sehr informative Beitrag von scorpio zu diesem Thema.

Begonnen hat meine Fotoleidenschaft übrigens zu DDR-Zeiten mit Kameras ohne jegliche Automatik. Ich musste mir also selbst überlegen, welche Blende und Belichtungszeit bzw. welche Kombinationen möglich sind und auch die Entfernung selbst einstellen.
Ah, ich hatte lange eine Exakta Varex V II, eine hervorragende Kamera damals. Mit Lichtschacht, den habe ich geliebt. Die Kamera hat zwanzig Jahre gehalten, dann erst war der Schlitzverschluss kaputt. Äußerst gute Qualität.

(Das nur zur Behauptung, ich würde die Bilder als Original bezeichnen, die die Automatik der Kamera gemacht hat.)
Heutzutage ist ein Original, wenn man schon diesen Begriff verwenden will, eine RAW-Aufnahme. Sonst nichts. Und die muss man entwickeln. Per EBV. Ich halte das für gut. Man ist gezwungen selbst zu interpretieren und das kann der unpersönlichen Massenware nur entgegen wirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aha. :eek: Und was zeichnet dann einen guten Fotografen aus? :confused:

Bislang ging ich immer davon aus, dass dies jemand ist, der technisch einwandfreie und gestalterisch sehr gelungene bzw. aussagekräftige Fotos macht.
Das war bewusst etwas provokant formuliert.

Ich wollte damit sagen, dass das handwerkliche Können keine Kunst ist. Das kann (fast) jedeR lernen. Es wird meist mit einem Verlust eines eigenen Stils bezahlt, aber nichtsdestotrotz von vielen Leuten sehr geschätzt. Der Verlust der Individualität kann später wieder aufgehoben werden von einigen Glücklichen, die alle Regeln, die sie mühsam erlernt haben, wieder vergessen. Und mit diesen Regeln meine ich sehr wohl auch gestalterische Regeln, denn die sind uniformierend und müssten sowieso weitgehend ignoriert werden. Denn Kunst braucht Freiheit.

Mit der Aussagekraft ist das auch so eine Sache. Oft ist damit einfach eine Modeerscheinung gemeint. Erst am Wochenende sah ich Bilder eines ehemals berühmten Modefotografen. Ich fand sie grottenschlecht. Sie waren einfach alt und peinlich. Die (Seh-) Mode hatte sich geändert. Und mehr hatten sie nicht zu bieten, die Aufnahmen: Handwerk und Sehgewohnheit. Der Mann hat für berühmte Modezeitschriften fotografiert ...

Und dann habe ich ein Fotobuch übers Waldviertel von Franz Hubmann. Ist noch nicht soo alt. Die (schlechte) technische Qualität hat mich beim Wiederansehen vor kurzem erstaunt. Unglaublich, was man heute für einen höheren Anspruch hat (siehe Threaderöffnung). Aber der Mann kann sehen! Das ist unglaublich. Da gibt es keine Abnutzung, die Bilder sind auch heute noch sehr gut und sehenswert und interessant.

So war das gemeint. Der erste versteht sein Handwerk und bringt kein Bild fertig. Der zweite versteht sein Handwerk ebenfalls, aber darüber hinaus (und das zählt für mich) hat er Gespür, Liebe zur Sache, einen eigenen Blick: Das sind Bilder, das ist (die) Kunst.
 
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