Gast_48373
Guest
Nun wird's endlich konkret. 

Aber erzähl mir mal bitte, wozu die Passfilter dort vonnöten sind und vor allem inwiefern die Taktung des ADC die Messergebnisse beeinflusst?
Was genau machst Du denn nun beruflich, wenn Du Dich so mit Sensoren auskennst? Bisher bist Du der Frage ja leider ausgewichen.
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Habe ich ja auch nicht gesagt, sondern nur, dass Elektronen diskret und damit abzählbar sind. Ob das jetzt messtechnisch mit einem (geringen) Fehler behaftet ist oder nicht, ist dabei irrelevant: ich kann die Zahl der Elektronen angeben und damit auch eine binäre Repräsentation derselben.Du kannst ein einzelnes Elektron gar nicht messen, weil das Ausleserauschen (des Gesamtsystems) 2e- RMS beträgt. Oder eben 10 e- Peak-to-Peak.
Es sind zwei grundlegend verschiedene Techniken. Vor allem wird beim CCD die Ladung weitertransportiert, was im Schnitt ein etwas höheres Ausleserauschen bedingt, dafür haben die Pixel mehr Platz und die Verstärkung ist uniform. Das hat schon Auswirkungen auf die Dynamik.Der wesentliche Unterschied ist, dass es bei einem CCD einen Ladungsverstärker pro Chip gibt (ok, es können auch ein paar mehr sein) und bei CMOS APS eben eine Ladungsverstärker pro Pixel. Ansonsten gibt es wenig Unterschiede.
2 Bit Zufallsdaten im ADC würde ich nicht als "untergeordnet" bezeichnen. Schon gar nicht gegenüber nur 2,5 Elektronen Ausleserauschen bei ISO 1600+ - also da, wo das Rauschen die Dynamik schon erheblich einschränkt.Das Rauschen des Sensors ist die dominierende Komponente, alles andere (Vorverstärker, ADC) spielt eine untergeordnete Rolle. Jedenfalls bei einem sauber aufgebauten System. Also wie bei Canon halt.
Lies doch bitte nicht etwas anderes in meine Worte hinein, als ich geschrieben habe. Ich habe nicht gesagt, dass irgendetwas aktiv "interpretiert" wird, wie Du es jetzt implizierst, sondern dass das Rauschen eines Kettengliedes im nächsten passiv als Nutzsignal "interpretiert" werden muss, weil das Kettenglied eben nicht zwischen Nutzsignal und Rauschen unterscheiden kann. Das hatte ich auch vorher schon einmal erläutert und insofern ist (falsche) Wortklauberei dabei unangebracht. Und genau diese fehlende Unterscheidbarkeit ist der Grund dafür, dass das Rauschen sich multipliziert. Mit dem Signal hat das direkt erst einmal nichts zu tun.Unfug. Ein Vorverstärker "interpretiert" nicht. Technisch gesehen ist das ein Koeffizientenglied und kein Multiplikator.
Was erzählst Du da die ganze Zeit? Ich rede davon, dass das Rauschen sich multipliziert. Dafür musst Du nicht eine Multiplikation des Signals herbeireden.Man könnte argumentieren dass ein ADC ein Multiplikator ist, da er Referenzspannung und Eingangssignal multipliziert, aber da die Referenz (hoffentlich) sehr rauscharm ist, spielt das keine Musik.
Mal abgesehen davon, dass bei +/- 0,5 LSB das RMS bei sqrt(0,5^2+0,5^2)=0,7 liegen müsste, ist Deine Theorie über least significant bits schön, aber obsolet. Dass der 14-Bit-ADC der 5DII nur 12 Bit verwertbare Daten ausspuckt, ist ein verschiedentlich dokumentierter realer Wert, der hier nicht nur auf den Digitalisierungsfehler, sondern auch auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit von 82 MSamples/s zurückzuführen ist.Quantisierungssrauschen: theoretisch +/- 0.5 LSB Peak-to-Peak, oder 0.2 LSB RMS. Praktisch vielleicht 0.5..1 LSB RMS. Bei einem e-/LSB und 2 e-RMS Rauschen praktisch vernachlässigbar. Bei höherem Gain sowieso.
Nun wird's also doch niveaulos. Physiker sind die, welche Dir erklären, dass Du allgemeine Regeln der Elektrotechnik im subatomaren Bereich ganz schnell vergessen kannst. Und dass die 82 MSamples/s zwar vielleicht keine wechselnde Polarität haben, deswegen aber noch lange kein Gleichstrom sind, dachte ich wüsstest Du.Äh natürlich sind die Widerstände konstant. Was ich sagen wollte? Dass Füsiker von Elektrotechnik keine Ahnung habe bzw. den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen? ADCs messen Spannung, haben einen endlichen, konstanten Eingangswiderstand. Leistung ist definiert als P=U^2/R. *Hüstel*
Woher Roger Clark die Daten für das Ausleserauschen hat, weiß ich nicht, vermutlich von Datenblättern der Sensorhersteller. Allerdings ist mir nicht ganz klar, was dieser Nebenkriegsschauplatz jetzt soll - Du misst nur dem Ausleserauschen Bedeutung bei, ich betrachte die ganze Verarbeitungskette. Wenn nach Deiner Darstellung die anderen Rauschkomponenten irrelevant wären, müsstest Du das Ausleserauschen ja recht einfach über unbelichtete RAW-Bilder ermitteln können. Komischerweise messe ich da Abweichungen, die deutlich über dem angegebenen Ausleserauschen liegen.Wie (mit welchem Messgerät) willst du denn das Rauschen des Sensors messen? Mit einem Oszilloskop etwa? Multimeter?
Bringst Du das Thema also doch wieder rein. Und der Vergleich Schrotrauschen mit Verarbeitungsrauschen war jetzt das, worauf Du hinauswolltest? Wozu, bzw. wozu jetzt? Ich hatte dazu bereits geschrieben, dass die gängigen Dynamikmessungen das Schrotrauschen ausklammern (müssen), weil es dem Licht immanent und bei gleicher Pixelgröße nicht veränderlich ist. Darüber hinaus ist bei durchaus häufig verwendeten ISO 1600 das Schrotrauschen mit 60 bereits in der Größenordnung des Verarbeitungsrauschens, also signifikant. Mache ich ein Dunkelbild bei ISO 1600, gibt es bereits Abweichungen von bis zu 1/8 des sRGB-Tonwertumfangs.Schrotrauschen ist SQRT(N_Elektronen), also bei 10.000 Elektronen 100 Elektronen RMS. Wie hoch war noch mal das Systemrauschen?
Aha.. also ist der Widerstand des ADC doch nicht konstant?Stichworte Sample/Hold, Correlated Double Sampling. Der (kammartige) Frequenzgang wird u.a. bestimmt durch Länge und Abstand der Samples, zusätzlich braucht man noch Hoch- und Tiefpassfilter.

Aber erzähl mir mal bitte, wozu die Passfilter dort vonnöten sind und vor allem inwiefern die Taktung des ADC die Messergebnisse beeinflusst?
Lass mal besser die Polemik beiseite. Ich habe nichts von irgendeinem Messgerät geschrieben, sondern nur die Daten von Roger Clark zusammengefasst, mehr nicht.Dein Messgerät zur Sensorrauschmessung hat das natürlich alles eingebaut, nicht?
Und woher weißt Du, dass Du da kein Rauschen hast bzw. "nicht nennenswert" (wie viele eigentlich) Elektronen verloren gehen? Erzähl doch mal ein bißchen mehr.Oh Graus! Der Ladungstransport vom Pixel zum Verstärker ist praktisch rauschfrei. Was rauscht, ist der MOSFET der die Ladung in eine Spannung umwandelt. Ich kann bei einem CCD wenige Elektronenladungen über eine Strecke von 12cm(!) oder 8000 Pixel schieben, ohne dass zusätzliches Rauschen ensteht oder dass nennenswert Elektronen verloren gehen. Theorie? Nein, Praxis. Ich mach das gerade jetzt...
Grundsätzlich durchaus richtig, die Formel halte ich aber aus bereits genannten Gründen für so nicht verwendbar. Im Endeffekt wollen wir hier aber eben nicht das Sensorrauschen, sondern den Dynamikumfang der gesamten Kamera messen.Du kannst beides nicht voneinander trennen. Sensoreigenschaften, speziell das Rauschen, lassen sich nur mit der zugehörigen Signalkette sinnvoll bestimmen. Wenn du das Sensorrauschen bestimmen willst, misst du eben das Systemrauschen ohne Sensor und ziehst das vom Gesamtrauschen ab.
Was genau machst Du denn nun beruflich, wenn Du Dich so mit Sensoren auskennst? Bisher bist Du der Frage ja leider ausgewichen.
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