SledgeHammer
Themenersteller
Ok, wer keine Lust hat den Film zu saugen:
Erste Zweifel - riesen Spaß
Es ging sehr schnell, es tat nicht weh aber die Unterschenkel waren ab.
Es geschah 1995. Ich bin mit Rollerblades in Hannover unter eine U-Bahn gefallen und eben diese riss mir beide Unterschenkel ab. Als mir die Ärzte im Krankenhaus damals sagten, dass ich Glück hatte noch am Leben zu sein, war es mir egal. Ich wollte nur sterben. Ich wusste oder besser dachte, dass ich niemals wieder Sport treiben könnte.
Mir wurde gesagt, dass ich mit zwei Prothesen versorgt werden würde, was mir übel aufstieß und ich mich damit überhaupt nicht abfinden könnte. Nachdem der Pförtner aus dem Krankenhaus in mein Zimmer kam, es war die dritte Woche nach meinem Unfall, erzählte er mir, dass er ebenfalls zwei Unterschenkelprothesen tragen würde. Ich war sofort begeistert, weil man nicht sehen konnte, dass er mit Holzbeinen durchs Leben lief. Er machte den Gürtel seiner Jeans auf, ließ diese Fallen und ich sah zwei künstliche Beine. Ab dem Augenblick wollte ich leben. Ich hatte keine Sorge mehr, dass ich nicht wieder auf die Beine kommen würde und der Gedanke, dass ich auch bald so toll laufen könne, machte mir Mut. Von da an ging es mir psychisch so gut, dass ich schnellst möglich in eine Rehaklinik und meine High-Tech-Beine anschnallen wollte. Mir wurde in der Reha gesagt, dass es mindestens 3-5 Monate dauern würde, bis ich etwas laufen könnte - Es dauerte 3 Wochen.
Ich unterschrieb eine Einverständniserklärung, dass ich auf eigenen Wunsch die Klinik verlasse und ging am selben Abend mit Freunden in eine Disco und feierte. Nach 6 Monaten hat meine Freundin mir damals die Krücken weggeschlossen und für mich war es das erste Mal, dass ich auf meinen Prothesen durchs Leben lief. Dann lernte ich Gerd kennen. Gerd war ebenfalls Unterschenkelamputiert und spielte Sledge-Eishockey. Vor meinem Unfall spielte ich 14 Jahre Handball und machte jeden Sport, den man sich vorstellen kann. Ich ging das erste Mal zum Sledge-Eishockey und wurde sofort in die Mannschaft integriert. Ich durfte mich auf einen Schlitten setzen, mit dem man über das Eis rutscht, bekam 2 Schläger, mit denen man den Puck spielt und war begeistert. Ein harter Sport, Gleichgesinnte und jede Menge Spaß.
Heute bin ich in der Nationalmannschaft und in 7 Jahren 7-mal deutscher Meister geworden. Ich bin jedes Mal der Torschützenkönig geworden und darf jetzt im April zur WM nach Boston. Es kann passieren was will, das Leben ist zu schön, um es wegzuwerfen. Ich fühle mich nicht behindert. Behindert wird man von der Öffentlichkeit gemacht.
Erste Zweifel - riesen Spaß
Es ging sehr schnell, es tat nicht weh aber die Unterschenkel waren ab.
Es geschah 1995. Ich bin mit Rollerblades in Hannover unter eine U-Bahn gefallen und eben diese riss mir beide Unterschenkel ab. Als mir die Ärzte im Krankenhaus damals sagten, dass ich Glück hatte noch am Leben zu sein, war es mir egal. Ich wollte nur sterben. Ich wusste oder besser dachte, dass ich niemals wieder Sport treiben könnte.
Mir wurde gesagt, dass ich mit zwei Prothesen versorgt werden würde, was mir übel aufstieß und ich mich damit überhaupt nicht abfinden könnte. Nachdem der Pförtner aus dem Krankenhaus in mein Zimmer kam, es war die dritte Woche nach meinem Unfall, erzählte er mir, dass er ebenfalls zwei Unterschenkelprothesen tragen würde. Ich war sofort begeistert, weil man nicht sehen konnte, dass er mit Holzbeinen durchs Leben lief. Er machte den Gürtel seiner Jeans auf, ließ diese Fallen und ich sah zwei künstliche Beine. Ab dem Augenblick wollte ich leben. Ich hatte keine Sorge mehr, dass ich nicht wieder auf die Beine kommen würde und der Gedanke, dass ich auch bald so toll laufen könne, machte mir Mut. Von da an ging es mir psychisch so gut, dass ich schnellst möglich in eine Rehaklinik und meine High-Tech-Beine anschnallen wollte. Mir wurde in der Reha gesagt, dass es mindestens 3-5 Monate dauern würde, bis ich etwas laufen könnte - Es dauerte 3 Wochen.
Ich unterschrieb eine Einverständniserklärung, dass ich auf eigenen Wunsch die Klinik verlasse und ging am selben Abend mit Freunden in eine Disco und feierte. Nach 6 Monaten hat meine Freundin mir damals die Krücken weggeschlossen und für mich war es das erste Mal, dass ich auf meinen Prothesen durchs Leben lief. Dann lernte ich Gerd kennen. Gerd war ebenfalls Unterschenkelamputiert und spielte Sledge-Eishockey. Vor meinem Unfall spielte ich 14 Jahre Handball und machte jeden Sport, den man sich vorstellen kann. Ich ging das erste Mal zum Sledge-Eishockey und wurde sofort in die Mannschaft integriert. Ich durfte mich auf einen Schlitten setzen, mit dem man über das Eis rutscht, bekam 2 Schläger, mit denen man den Puck spielt und war begeistert. Ein harter Sport, Gleichgesinnte und jede Menge Spaß.
Heute bin ich in der Nationalmannschaft und in 7 Jahren 7-mal deutscher Meister geworden. Ich bin jedes Mal der Torschützenkönig geworden und darf jetzt im April zur WM nach Boston. Es kann passieren was will, das Leben ist zu schön, um es wegzuwerfen. Ich fühle mich nicht behindert. Behindert wird man von der Öffentlichkeit gemacht.

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