Was hier noch nicht angesprochen wurde, ist der mögliche Unterschied zwischen AF-Objektiven mit und ohne D. Beide Sorten nutzen ja den "Schraubendreher"-Antrieb der Kamera.
Als damals das D-Feature eingeführt wurde, hat Nikon viele der bestehenden Objektive recht schnell als D-Version rausgebracht, ohne an den Objektiven sonst was zu ändern. Daher sind die Versionen mit D meist optisch und mechanisch völlig identisch mit den gleichnamigen Versionen ohne D.
Es gibt aber auch ein paar Ausnahmen, z. B. das 70-210 mm/4-5,6 (D). Da wurde mit dem Übergang zur D-Version auch die Mechanik optimiert, so dass die D-Version deutlich flotter fokussiert.
Wichtig für Gebrauchtkäufer: Das D-Feature selbst (d. h. Übermittlung der Entfernungsinformation an die Kamera) ist in der Praxis relativ unbedeutend. Man kann bei ansonsten gleichen Objektiven also sorglos auch die Versionen ohne D kaufen.
Nikon behauptet zwar, die Objektive mit D ermöglichten dank Entfernungsinformation eine etwas präzisere Matrixmessung in bestimmten Fällen. Wirklich verifizieren lässt sich das aber nicht.
Es gibt nur einen Fall, wo das D-Feature einen reproduzierbaren Vorteil zeigt: beim direkten Blitzen in glitzernde/spiegelnde Flächen (was man eh nicht machen sollte).
An den Z-Kameras mit FTZ-Adapter, wo motorlose AF-Objektive nur manuell fokussiert werden können, hat das D-Feature auch noch eine andere kleine Bedeutung: Die Kamera erkennt dann, dass jemand am Fokusring dreht, und kann auf Wunsch automatisch die Sucherlupe einblenden. Mit AF-Objektiven ohne D geht das nicht.
Der Vollständigkeit haber kann man noch anmerken, dass die Buchstaben G und E sozusagen das D stillschweigend mit einschließen. Also auch sie übermitteln die Entfernungsirnformation an die Kamera.
Die Bezeichnungen wie AF-G, AF-I, AF-D usw. glaube ich zu wissen
AF-G und AF-D gibt es in dieser Form nicht. Es gibt AF, AF-I, AF-S und AF-P. Unabhängig davon sind die Buchstaben D, G und E (die in der Objektivbezeichnung hinter der Blendenzahl kommen).
Näheres hier. Aber selbst ein Ken Rockwell, der das Nikon-System eigentlich gut kennt, verbreitet hierzu manchmal Verwirrendes.
Achtung "Geschwindigkeit" wird manchmal auch im Bezug auf die maximale Blendenöffnung / "Lichtstärke" genutzt
Das ist dann eine falsche/schlechte Übersetzung aus dem Englischen. Im Deutschen sind die Begriffe eigentlich sehr klar.
Und schnell heißt nicht unbedingt präzise, da sind in der Regel AF-S Objektive besser!
Ganz wichtiger Punkt! Die herkömmlichen AF-Objektive (mit oder ohne D) sind mechanisch recht grob. Gerade solche AF-Objektive, die als besonders schnell gelten (z. B. das AF 80-200/2,8D in der Drehzoom-Version), können erhebliche Zufalls-Abweichungen im Single-AF-Betrieb mit sich bringen. Dagegen haben AF-S und AF-P weniger Spiel und sitzen meist reproduzierbar "auf den Punkt", solange keine systematische Abweichung (Front-/Backfokus) vorliegt.
AF-S und AF-P haben noch einen weiteren mechanischen Vorteil: Wenn man sie manuell fokussiert, ändert sich die Einstellung nicht mehr so leicht, selbst wenn man die Kamera etwas schüttelt oder steil nach oben/unten fotografiert (wo die Schwerkraft auf die beweglichen Teile wirkt). Dagegen in den herkömmlichen AF-Objektiven, die im manuellen Betrieb ziemlich "lose" sind, verschiebt sich viel leichter was. Wenn man damit bei knapper Schärfentiefe manuell fokussiert (z. B. im Macro-Bereich) und dann längere Aufnahmereihen macht, ist es fast Glückssache, ob das letzte Bild noch so scharf wird wie das Erste.