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Schätzen wir Schwarz Weiß zu wenig?

Esel-Photo

Themenersteller
Einen schönen guten Nabend,
Während der Sichtung und Verkleinerung meiner Bilddatenbank war ich doch sehr verwundert, wiewenig schwarzweiße Fotos von mir gemacht wurden/bzw in Lightroom zu S/W-Fotos entwickelt wurden.
Dabei habe ich einige Motive gefunden, die von einer S/W Konvertierung doch stark profitiert haben. Ich hab es an einige Motive probiert.

Viele meiner Fotos haben keinen Anspruch auf Farbe, sie unterstützt in keinster Weise das Motiv, macht es meistens nur unruhiger. So jedenfalls mein Eindruck aktuell.
Nehme ich (vielleicht manche andere auch) die Farbe auf unseren Fotos als viel zu selbstverständlich an?

Ich komme auf diese Frage auch, da ich mich der Lektüre des Anderas Feininger "Die Hohe Schule der Fotographie" gewidmet habe. Dort wird auf 2 Seiten knapp die Frage nach der Entscheidung zwischen Schwarzweiß und Farbe behandelt, natürlich aus der Sicht der damaligen Analogzeit und noch stark dominierenden S/W Ära. Es wird kein Schluss gezogen, aber der eher interpretatorische Gedanke der S/W Fotographie als Vorteil dieser aufgezeigt.

Ich für mich werde nun viel mehr meine Motive auch mir vor dem Auslösen als Schwarzweißfoto vorzustellen versuchen.

So wäre meine Frage: Wie steht ihr zu S/W? Wie hoch ist euer S/W Anteil?
Oder täuscht oft einfach ein schlechtes Foto über seine Mängel hinweg, wenn es in S/W gehalten ist?
Ist ein wenig "backtotheroots" vielleicht doch gut für unsere Bilder?
 
Meine Beobachtung:

Die wirklich guten Bilder funktionieren zu 95% sowohl in s/w wie in Farbe (optimale Ausarbeitung vorausgesetzt).

Schlechte Bilder weder noch...

Ich schau mir in PS eigentlich jedes Bild kurz im s/w-Modus an. Durchaus lehrreich und ausreichend, um evtl.eine s/w-Ausarbeitung zu starten.

Bei manchen Themen (insbesondere Reportage) fotografier ich durchaus so, als hätt ich nen s/w-Film drin. Am PC kann die Entscheidung aber durchaus anders sein...

Gruß messi
 
Ich habe -zig Jahre analog viel SW aufgenommen, heute weiß ich beim digitalen Knöpfchendrücken schon , welche Aufnahme S/W verarbeitet werden soll.
Aber ich bin bei der Nachbearbeitung von Farbaufnahmen immer wieder überrascht, daß viele Fotos sich eher für S/W eignen.
Insofern: ja.
Aber: wer will das schon....
 
Ich habe -zig Jahre analog viel SW aufgenommen, heute weiß ich beim digitalen Knöpfchendrücken schon , welche Aufnahme S/W verarbeitet werden soll.
Aber ich bin bei der Nachbearbeitung von Farbaufnahmen immer wieder überrascht, daß viele Fotos sich eher für S/W eignen.
Insofern: ja.
Aber: wer will das schon....

@holliehan: top:

Bei mir ist es etwas anders. Habe zu analogen Zeiten immer in Farbe aufgenommen.
Seit ich digital fotografiere >Bildbearbeitung am PC>Umwandlung in SW, haben manche Bilder eine beeindruckende Wirkung.
Bin aber noch in der Lernphase. SW ist nicht gleich SW.

Ich schätze SW (richtig eingesetzt), ...habe es bisher unterschätzt.

Viele Grüße

Thomas
 
Oh ja, wieder mal ein ordentlicher Diskussions-Thread. :top:

Was SW-Umwandlung usw. betrifft habe ich eigentlich keine Ahnung. Ich bin im "Zeitalter der digitalen Fotografie" aufgewachsen und da haben SW-Bilder eigentlich keine Bedeutung würde ich sagen. Nach dem Motto "Meine Kamera macht farbige Bilder, warum soll ich da die Farbe wieder rausnehmen" und somit auf etwas verzichten müssen?

Ich denke mal, die meisten Leute fotografieren, um Dinge festzuhalten und um sie anderen zu zeigen. Erinnerungsfotos von den verschiedensten Momenten (Urlaub, Geburtstag usw...). Fotografie als "künstlersisches Schaffen" betreiben eher die wenigsten. SW ist für micht ein Stilmittel, das man einsetzt, um eine bestimmte Aussage zu vermitteln. SW ist irgendwie "zeitlos" und wirkt deshalb auch anders.

Ich selbst habe mich aus oben genanntem Grund noch nicht wirklich mit der SW Fotografie (oder besser gesagt, der SW-Umwandlung, denn es fotografiert wohl kaum mehr einer mit SW-Filmen) beschäftigt, aber ich bin mal gespannt, was hier noch alles so zusammen kommt, denn so kann man immer in neue Bereiche reinschauen, mit denen man selbst noch nicht vertraut ist :top:.
 
Meine Beobachtung:

Die wirklich guten Bilder funktionieren zu 95% sowohl in s/w wie in Farbe (optimale Ausarbeitung vorausgesetzt).

Schlechte Bilder weder noch...
Da würde ich nicht wiedersprechen, aber eine andere Meinung als Alternative anbieten:
Meine Erfahrungen nach einem Jahr irgendwie die Fotographie zu versuchen sind noch dürftigster Art, so bezieh ich mich mal auf meinen Feininger. Dieser Vertritt die Auffassung, dass S/W eine völlig andere Konzeption als Farbe vorraussetzt.
Grob wiedergegebene: S/W für die interpretierte, oftmals abstraktere Art
Was ich auch aus meiner Erfahrung teilen kann. Fotographiere ich einen Kreuzgang im Farbe, ist es dieser eine Kreuzgang, entziehe ich ihm jedoch diese Farbe, wird es zu DEM Kreuzgang schlechthin, sozusagen der "Idee" des Kreuzgangs.

Kann jemand diesen Eindruck bestätigen?
 
Schwarz Weiß wird immerhin so wenig geschätzt das man es mit Bild Modus Graustufen und Bildern ohne Farbe gleich setzt.:evil:

Für mich ist das ein entscheidender Unterschied bei der wahl einer Wetterstimung (Landschaft/Architektur) oder Lichtsetzung
ob ich SW oder Farbe Fotografiere.

Wirklich gute SW Bilder funktionieren in der Regel nicht in Farbe und umgekehrt.

Wobei auch dank Digitaler Möglichkeiten "ausgeblichene" Farbreduzierte
und Pastelige Bilder immer mehr in Konkurenz zum echten SW also reinen neutralen Graustufen treten.

mfg christian
 
Wirklich gute SW Bilder funktionieren in der Regel nicht in Farbe und umgekehrt.

:top: Sehe ich genauso.
Ich für meinen Teil liebe SW-Fotografie seit Analogzeiten und genieße es heute dank guter Kompaktkameras, direkt über den schwarzweißen EVF/Display - also gleich ohne farbige Bildgestaltung - zu fotografieren. Das macht einen Heidenspaß. Wer immer nur in Lightroom o.ä. nachträglich in SW konvertiert, verpasst definitiv etwas!
bozzelbenz
 
s/w ist spitze!!
versteh ich gar nich, was man daran schlecht finden sollten...
gerade eben der rückbezug auf starke kontraste macht viele bilder sehr einmalig, wo sie in farbe vielleicht nur wirres kuddelmuddel gezeigt hätten...
in einer zeit, in der man durch hdr etc etc immer stärker versucht eine große kontrastspanne gleichmäßig abzulichten gefallen mir s/w bilder, welche irgendwas mit starken kontrasten ungleichmäßig betonen!...

meine meinung: s/w = dolle sache und hat nicht primär was mit altertümlicher technik zu tun, zu einer zeit in der es nich besser ging...
 
Lustig, bei mir ist es genau umgekehrt. Ich kann mit SW viel mehr anfangen als mit Farbe . Würde mal grob sagen das 70-80% meiner (privaten) Bilder in SW sind. :D
 
nöööööööööö

gestern wieder "raumpatrouille orion" geschaut,

ich weiss gar nicht was ich lustiger finden soll

SW, Bügeleisensteuerung oder Röhrenmonitore :lol:
 
Ist ein wenig "backtotheroots" vielleicht doch gut für unsere Bilder?

Jeder wie "Er/Sie" will.

Du kannst Dir ja auch gerne wieder einen 30cm s/w Fernseher mit PAL Auflösung, Mono Ton, ohne Fernbedienung, nur mit Antenneneingang und manueller Sendersuche (wo mann 20 minuten für einen kompletten "Suchlauf" drehen muss und anschliessend kaputte Haut an den Fingern hat) kaufen wenn Dir das auch "gefällt". :ugly:

Der Grund ist nicht das s/w Foto ansich sondern das das Menschliche Auge immer erst nach dunklen "Farben" sucht.
Im WWW gibt es eine Seite wo dies sehr gut beschrieben wird, nur suchen müsst "Ihr" selber danach...
 
problem an s/w ist meiner meinung nach, dass ich nun schon viel zu häufig fotos gesehen habe, die ganz klar was für die tonne sind und dann einfach in s/w umgewandelt werden, um plötzlich als kunst bezeichnet zu werden.

ein schlechtes foto fällt in farbe einfach viel schneller auf als in s/w.

natürlich gibt es auch großartige s/w aufnahmen, mir gefällt nur dieses phänomen der "aufwertung" von schlechten bildern via s/w nicht.
 
s/w hat sehr nochmals deutlich mehr als Farbe mit dem richtigen Umgang mit Licht zu tun.

In einer Zeit, wo eher dem "bäh, meine Kamera hat zu wenig Dynamik" die Schuld gegeben wird, wenn die Bilder kacke aussehen; als der eigenen Fähigkeit, mit Licht umzugehen,

ist s/w eine ziemlich gute Schule.

Mal ein Beispielbild. Jedes Pixel Farbe würde die Wirkung verschlechtern. Kraft, Ausstrahlung, Körperlichkeit, Lebendigkeit gibts aber nur deshalb, weil Sonnenstand und Perspektive perfekt harmonieren. s/w allein reicht nun auch nicht.

Gruß messi
 
. Fotographiere ich einen Kreuzgang im Farbe, ist es dieser eine Kreuzgang, entziehe ich ihm jedoch diese Farbe, wird es zu DEM Kreuzgang schlechthin, sozusagen der "Idee" des Kreuzgangs.

Ein extremer Anspruch, den es lebenslang zu anzustreben gilt. Wer danach strebt wird fotografieren so lange er lebt, denn das darzustellen ist höchster Kunstanspruch. Das Wesen, die Idee, eines realen oder ideellen Dinges erkennen und darstellen. Alles andere ist Knipserei und Spielerei.
Viele (alle?) hier spielen mit Rauschen und Schärfe und verwenden dazu Kameras, Objektive und Software.

Ja, SW kann helfen, das Wesen eines Dinges zu erkennen und darzustellen.
 
Hallo,

Ich fotografiere zu 95% SW (auf Film, den ich auch selbst entwickle). Farbe mach ich digital.

Beim Fotografieren reizen mich Kontraste, Hell/Dunkel, auch Geometrie. Da finde ich SW sehr direkt und natuerlich. Auch mag ich fuer belebte Szenen den klassischen SW-Streetlook auf Tri-X. Zumindest bei mir wuerde die Farbe nichts Zusaetzliches in die Fotos bringen, das ich im Moment vermisse.

Wenn ich nicht konkret etwas mit der Farbe aussagen oder anfangen will, lass ich sie weg, dann stoert sie nur.

Gruss,
Philipp
 
:top: Sehe ich genauso.
Ich für meinen Teil liebe SW-Fotografie seit Analogzeiten und genieße es heute dank guter Kompaktkameras, direkt über den schwarzweißen EVF/Display - also gleich ohne farbige Bildgestaltung - zu fotografieren. Das macht einen Heidenspaß. Wer immer nur in Lightroom o.ä. nachträglich in SW konvertiert, verpasst definitiv etwas!
bozzelbenz

Vor allem aber behält er sich die Option offen, Farbfilter für die schwarz-weiß-Fotografie optimal zu simulieren. Bei Porträts etwa simuliere ich gerne Grünfilter (ich mag Hautstruktur).
 
Lustig, bei mir ist es genau umgekehrt. Ich kann mit SW viel mehr anfangen als mit Farbe . Würde mal grob sagen das 70-80% meiner (privaten) Bilder in SW sind. :D

Hab ich seit kurzem auch bei mir bemerkt^^ Jedenfalls bei analog...kann ich selber entwickeln, seh ich mehr auf den Negativen etc.

B/W rulez! Vor allem die 3200ASA :top:auf Mittelformat...sehn ja aus wie 400ASA KB:eek:
 
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