Könnten mir die Anhänger der Analogfotografie erklären, welche konkreten Vorteile heutzutage noch die Analogfotografie hat? (Ausser den Spottpreisen für Topausrüstungen auf dem Gebrauchtmarkt und den Exoten, die gerichtsverwertbare fälschungssichere Negative brauchen).
Falls ich einen Thread hierzu übersehen habe, nehme ich auch den!
Rein praktisch eigentlich keine.
Rein emotional jede Menge.
Ist wie mit Uhren.
Eine mit endlosen Funktionen vollgepfropfte Digitaluhr läßt mich völlig kalt, eine uralte mechanische Turmuhr läßt meine Augen leuchten. Da sieht man wenigstens noch, wie die Dinge zusammenhängen und wie sie arbeiten.
Einfach sehr viel interessanter und spannender, was sich da tut.
Ich schaue mir auch sehr viel lieber alte als moderne Städte an.
In der Fotografie hat bei mir aber trotzdem der Pragmatismus gesiegt.
Die Vorteile der Weiterverarbeitung, die günstigen Kosten und die schnelle Verfügbarkeit sind einfach zu bestechend.
Früher hab ich immer von einem eigenen Farblabor geträumt, jetzt steht's bei mir auf dem Schreibtisch. Welch enormer Fortschritt das ist, können wohl nur diejenigen nachempfinden, die früher noch mühsam und langwierig eigene Farbbilder selbst vergrößert und entwickelt haben, besonders wenn das noch nach alter Väter Sitte mit Filterfolien und Schalenentwicklung ablief.
Genau im diesem Bereich liegt für mich der wesentlichste Fortschritt der Digitaltechnik.
Moderne Kameras finde ich garnicht so furchtbar aufregend.
Ich vermisse allerdings einen wirklich erstklassigen großen Sucher, eine richtig gute Mattscheibe, den guten alten Blendenring und die kontemplative Pause beim Filmtransport.