Habe mit gerade mal den Spaß gemacht, die Funktion A-DEP an der EOS 50D auszuprobieren. Dazu habe ich je eine Motivkarte im Hintergrund auf meine Tür geklebt und im Vordergrund an ein Leuchtenstativ. So sah mein Testaufbau aus:

Dann habe ich den Abstand des Leuchtenstativs variiert. Aber immer darauf geachtet, dass die Motivkarten von mindestens je einem AF-Feld der Kamera erfasst wurden.
EDIT Falls jemand ein paar der Ergebnisse in voller Auflösung vergleichen möchte: Ich habe sie
hier als ZIP (15,5 MB) hochgeladen.
Die Erkennnis: Im Prinzip funktioniert es. Die beiden Karten sind nie total unbrauchbar unscharf, und ich kann sehr klar nachvollziehen, wie mit näherrückendem Leuchtenstativ die Blende immer weiter geschlossen wird. In meiner nahesten Position lande ich dann schon bei Blende 32 und die Zahl blinkt hinterher im Display (was lt. Handbuch bedeutet, dass die Blende hier nicht mehr für vollständige Schärfentiefe ausgereicht hat).
Allerdings sind, wenn ich ehrlich bin, auch auf den anderen Varianten die beiden Karten nie beide perfekt scharf. Mal ist die vordere etwas schärfer, mal die hintere. Da dürfte auch ein Zufallsfaktor dabei sein. (Man müsste viel ausführlichere Testreihen machen, um das zu verifizieren.) Zudem ist die Schärfe auf den meisten Testbildern selbst am besseren Ende nicht allzu hoch – was angesichts der Fokussierung "irgendwo dazwischen" und der vermutlich starken Beugungsunschärfe zu erwarten war.
Neben der nicht so präzisen Erfassung des Schärfebereichs und der Beschränkung auf die AF-Feld-Positionen der Kamera hat A-DEP auch den Nachteil, dass es sich um ein separates Programm mit kontinuierlicher Belichtungsautomatik handelt und daher im Gegensatz zum M-Modus jede Variante in der Helligkeit abweicht (ich musste meine Testaufnahmen einzeln helligkeitskorrigieren, um sie richtig vergleichen zu können). Auch eine Begrenzung oder Warnung, um nicht zu stark in den Beugungsunschärfebereich reinzukommen, gibt es nicht. Die Automatik blendet, wenn nötig, gnadenlos bis zum Anschlag ab. Ich denke also, dass A-DEP in dieser Form mehr etwas für Laien ist, die gelegentlich mal eine "von vorn bis hinten scharf"-Situation haben und dafür keinen Aufwand treiben wollen. Erfahrene Fotografen, die wirklich zuverlässige Ergebnisse anstreben, werden die Kamera eher selber einstellen und die Resultate jeweils kritisch überprüfen.
Nun hat die EOS 50D ja gerade mal 15 Megapixel. Mit den heutigen, höherauflösenden Sensoren würden die Abweichungen wahrscheinlich noch deutlicher sichtbar. Da kann man schon nachvollziehen, warum Canon die Funktion aufgegeben hat.