Für die Diashow würde ich überhaupt keine besondere Schärfung machen. Man lehnt sich zurück, die Bilder rauschen durch und vergessen ist der Zauber.
Für den Fernseher würde ich durchprobieren, wie meine Flimmerkiste mit den verschiedenen Schärfeoptionen Lightrooms auf die auf 1920 Bippel heruntergerechneten Bilder umgeht. Fertig. Man sitzt mehrere Meter von der Glotze entfernt, kippt ein Bier oder eine Tasse grünen Tee. Wer zählt dabei Pixel?
Fürs Netz würde ich von Fall zu Fall entscheiden, wer sich die Bildchen vermutlich ansehen wird und ob ich diese Personen mit abgefinkelter Bildschärfe beeindrucken will bzw. könnte. In diesem Forum z. B. kannst du mit Bildschärfe sicherlich mehr punkten als mit Bildaussage. Wo weniger die Form und mehr der Inhalt im Vordergrund steht, ist exzellente Schärfe zwar nicht unwichtig, aber ganz sicher nicht das Kriterium für ein gutes Bild. Mehr als eine popelige Hochpaß- oder selektive Schärfung (Photoshop) mit bißchen Maske wende ich kaum je an.
Wenn man weiß, wie man den letzten Bildpunkt auf der Suche nach Schärfe umzugraben hat, erzeugt diese Kenntnis gewiß irgendeine Art akademische Befriedigung und man kann damit vor entsprechendem Publikum brillieren oder mit ausreichendem Geschäftssinn eine Menge Geld verdienen, doch ein gutes Bild, das etwas schlechter als optimal geschärft ist, bleibt auch dann ein gutes Bild. Ein schlechtes wird aber sicherlich kein gutes, gleichgültig wieviele Fragen du in Foren stellst, Kurse du besuchst, Lernvideos du guckst, Bücher du durchackerst, Geld du den Programmierriesen in den Rachen wirfst.
Bildschärfe versuche ich mit der Kamera dorthin zu zwingen, wo ich sie haben will, ein Programm darf den Schärfeeindruck meinetwegen unterstützen oder verstärken. Jedoch Fokussieren außerhalb der Kamera ist in meinen Augen eine Sackgasse, an deren Ende sich Lichtfeldkamera und Dekonvolution tummeln. Das mag Berechtigung finden, kollidiert aber mit meinem Verständnis von Fotografie und Bildbearbeitung.
Wenn du Bilder unverkleinert auf die Glotze schickst, muß die sie verkleinert darstellen. Je nachdem, was Herr Tshamafuki dem Apparat eingebaut und/oder -programmiert hat, sieht das dann gut oder schlecht aus, wird umgehend dargestellt oder tröpfelt wie Honig über den Schirm. Pauschal läßt sich das nicht beantworten. Einfach ausprobieren. Den Bilddaten ist das wumpe.