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[Sammelthread] Tipps für Zoo, Wildpark und Wildlife

missgarfield83

Themenersteller
Hallo ihr Lieben !

Gerade ich als Anfängerin finde es durchaus schwierig im Zoo, Wildpark oder gar in freier Natur Tiere und Pflanzen zu photographieren. Meist ist das Licht bescheiden, die Aufnahmen schnell verwackelt oder zeigen trotz richtiger Ausrüstung nicht die Schärfe die man sich doch wünscht.

Deswegen würde ich gerne hier in diesem Thread die Tipps für besser Photos im Zoo, Wildpark oder in freier Natur sammeln ....

Hier mal alle geposteten Tipps geordnet - wenn ihr Anmerkungen habt ändereich die hier geposteten Tipps gerne.

Allgemeines

#0 Fragt euch immer: Was will ich zeigen und wie will ich es zeigen? [crow1973]

#1 Blitze nie ein Tier. Auch wenn manche Photographen hier der Meinung sind dass es Insekten nicht stört, solltest du auf den Blitz verzichten. Tiere die Erfahrung mit dem Blitz gemacht haben, neigen doch dazu sich zu verstecken, sobald jemand mit Kamera auftaucht.[missgarfield83]

#2 Lerne das Tier was du photographieren willst kennen. Mach dir einen Plan bevor du in den Zoo oder Wildpark gehst und lerne etwas über die Gewohnheiten der Tiere - hilfreich ist die Beachtung der Fütterungszeiten, ihrer Lebensweise ( tag/nachtaktiv), sowie der natürlichen Neugier. [missgarfield83]

#3 Habe Geduld. Verlangen nicht dass du an einem Tag den ganzen Zoo perfekt ablichtest. Verweile am Gehege und beobachte. Schau dem Tier bei seinem Leben zu. Wenn es schläft, dann schläft es. Klopfen und rufen ist sicher der falsche Weg um ein Tier auf dich aufmerksam zu machen.

#3a Man sollte sich am Anfang erstmal auf ein einziges Tier konzentrieren und nicht wild herum durch den ganzen Tiergarten rennen. Die Tiere sind auch morgen, übermorgen und überübermorgen noch da - Motive werden nicht so schnell verschwinden wie in der Wildlifephotographie wo ihr meist nur eine Chance habt. [Crow1973]

#4 Trage dunkle Kleidung. Nichts stört mehr als die Reflexion des eigenen T-Shirts auf der Glasscheibe eines Geheges.

#5 Gitter sind störend, aber kein Hinderniss. Kleine Blendenzahl, sehr geringer Abstand zum Gitter und größerer Abstand des Tieres zum Gitter lassen letzteres im Bokeh verschwinden. Suche dir schattige Gitterbereiche oder Schatte sie mit der Geli bzw einem Tuch oder notfalls der Hand ab. Aber Vorsicht - manche Tiere können fies das Objektiv zerkratzen ....

#6 Weniger beliebte Tiere können durchaus ein lohnenswertes Photomotiv sein - der Vorteil ist : es stehen viel weniger Schaulustige vor den Gehegen, i.e. weniger lärmende Kinder.

#7 In Tropenhäusern immer genug Reinigungstücher dabei haben, denn die Objektive beschlagen im Sekundentakt. Es setzt sich oft auch Feuchtigkeit auf dem Body ab, also sollte man zusätzlich auch ein paar Tempos oder sowas in der Art dabei haben. [Antonius H.]

#8 Es eilt nicht (immer), nimm Dir Zeit für das Bild. Was Du bei der Aufnahme nicht beachtest, rettet der lange Abend vor dem Rechner auch nicht. [Sensorfleck]

#9 Es darf mehr als 1 Bild/Tier sein, spiele mit dem Standort, 1 Schritt links/rechts, bewirkt "kleine Wunder"[Sensorfleck]

#10 Kümmere Dich nicht zu sehr um technische Spezifikationen von Gehäusen und Objektiven. Diese sind bestimmt wichtig.
Das Tier, das einmalige Erlebnis, die Emotionen des Tieres, die Schönheit des Moments, sei das Ziel. [Sensorfleck]

#10a ... aber kenne dein Arbeitsgerät.

#11 Mach mal Pause. Willst Du 3 Stunden am Stück Zoo/WP durchklicken? [Sensorfleck]

#12 Tiere im Zoo haben oft einen wiederkehrenden Bewegungsablauf. Diesen kann man nutzen, um ein Motiv Vorauszuplanen. [Himmeltau]

#13 Auch mal Akzeptieren, dass ein Motiv durch die mitgebrachte Ausrüstung nicht zufriedenstellend abzulichten ist.[Himmeltau]

#14 Gehe niemals an Feiertagen, Wochenenden oder Ferien in den Zoo. Da ist das Gedrängel so hoch das man kaum nen vernünftigen Platz findet [Celler]

#15 Plane den Besuch so das Du bei bestem Licht (morgens/abends) bei deinen Motiven bist. Gleich nach dem Öffnen bzw Vor dem Schließen ist meistens auch weniger los. Kenntnis wann wo die sonne in dem Zoo liegt hilft.[turricanus]

#15a Vielleicht auch mal OHNE Kamera, ja, ohne Kamera in den Zoo gehen (das funktioniert auch ). Einen Notizblock mitnehmen und dann mal notieren bei welchem Gehege die Sonne gut steht und wann sie gut steht. Dann noch Notizen machen welche Wege die Tiere gehen. Gehen sie immer wieder den gleichen Weg usw usw [crow1976]

#15b Was auch hilft ist einfach mal die Tierpfleger anzusprechen - es hilft doch manchmal ungemein, besonders wenn man ewig hinter einem bestimmten Tier her ist. Und wenn man ganz besonders nett ist, bekommt man vielleicht auch etwas Futter ins Gehege gelegt, damit man das Tier gut sehen kann ...

#16 Wenn man größeren Andrang nicht vermeiden kann, ist ein Einbein einem Dreibein-Stativ vorzuziehen. Generell entlastet ein Einbein bei längeren Brennweiten.[turricanus]

Kamerahandhabung

#1 Die angezeigten Belichtungsparameter im Sucher sind nicht nur zur Verzierung da. Ein letzter Blick darauf vor dem Auslösen vermeidet vermurkste Fotos.[markusm1000]

#1a Wenn dein Objektiv keinen Bildstabilisator hat, versuche einfach die Verschlusszeit nicht größer als den KehrWert der Brennweite werden zu lassen ( Beispiel 200mm Brennweite, Verschlusszeit : 1/ (Brennweite*Cropfaktor ) - Nicht Vollformat Canons haben den Cropfaktor 1,6 ) da sonst Verwacklungen doch recht häufig sind.[missgarfield83]

#1b Es gibt aber zu viele Situationen, wo diese Regelung ausser Acht gelassen werden muss.
Da wäre der Einsatz eines Bildstabilisators, was o.g. Formel teilweise bis zum Faktor 4 reduziert. Und da ist dann natürlich der Hinweis auf sich bewegende Motive, wo 1/200 oft schon zu lang bei 200mm Brennweite ist. Dann ist das Bild ggf. nicht verwackelt, aber mit Bewegungsunschärfe verhuntzt. [EsBu]

#2 Verlass dich nicht auf die IsoAutomatik - wenn deine Verschlusszeiten nicht größer als der in Regel #2 ermittelte Wert ist, kannst du ruhig die ISO begrenzen. Wenn deine IsoAutomatik wieder erwarten doch intelligent sein sollte, kannst du ruhig die Iso Automatik belassen.[missgarfield83] ( Aktuelle DSLR berücksichtigen bei der ISO-Automatik die voreingestellte Brennweite am Objektiv. Insofern greift dein Rat, auf die ISO-Automatik zu verzichten nicht. Ich empfehle ihn sogar für die meisten Situationen. Erst bei grenzwertigen Lichtbedingungen empfiehlt sich der manuelle Eingriff auf die ISO. [Esbu] )

#3a Photographiere im AV Modus - so hast du bessere Kontrolle über die Schärfentiefe.[missgarfield83]

#3b Die Wahl zwischen A, T oder M ist situationsabhängig. Es hilft nicht, den rennenden Pavian mit ausreichender Schärfentiefe einzufangen, wenn die Verschlusszeit nichts taugt. Ein Ansatz ist aber, im Modus M zu fotografieren, Blende und Verschlußzeit vorzugeben und mit Auto-ISO zu fotografieren.[EsBu]

#4 Sinnvoll eingesetzt ist die Serienbildfunktion, vor allem bei sich schnell bewegenden Motiven, eine gute Möglichkeit doch noch ein ausdrucksstarkes Bild zu erhaschen..[missgarfield83]

#5 Sorge beim Photographieren für einen stabilen Stand. Die Kamera gehört in beide Hände - eine am Body (meist die rechte ) und eine unter das Objektiv. So kannst du mit zwei Fingern das Objektiv bedienen und es dabei von unten abstützen. Die Füße gehören Schulterbreit auseinander, der linke nach vorne, der rechte quer zur Photorichtung zurückgesetzt.[missgarfield83]

#5a Der liebe Gott hat euch Knie geschenkt um euch auf Augenhöhe der Tiere zu begeben. Nutzt sie. Egal ob man dabei auch mal schmutzig wird.[markusm1000]

#5a-2 Eine ältere Jeans und bequeme Schuhe können manchmal nicht schaden ;)

#6 Macht euch mit dem Autofocus eurer Kamera vertraut - wisset wie ihr verschiedene Sensorpunkte ansprecht und wo die Grenzen eures Autofocus sind. Lernt mit dem manuellen Focus umzugehen, wenn der AF mal spinnt ( macht er gerne an engen Gittern z.b.). Manchmal kann die Beschränkung auf den mittleren AF Sensor durchaus hilfreich beim Fokussieren sein..[missgarfield83]

#7 Photographieren durch Glasscheiben - Howto https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=11997061&postcount=9 [Esbu]


Bildgestaltung

#1 Der Focus sollte meistens auf den Augen der Tiere liegen, vor allem bei Portraits - Abweichungen davon sind zwar für bestimmte Bildwirkungen bzw Bildinhalte nötig, aber sonst gilt diese Regel fast immer.[missgarfield83]

#2 Versucht die Tiere möglichst in natürlicher Umgebung abzulichten. Bei Pavianen klappt das meist recht gut, da sie auf Steinen sitzen und rundherum ist meistens grün. Das wirkt natürlich. Nichts ist schlimmer, als ein Nashorn und im Hintergrund das Gemäuer vom Stall. [Antonius H.]

#3 Versucht auch, die Tiere in ungewöhnlichen Momenten zu erwischen, beispielsweise wenn ein Gorilla direkt zu euch rüber blickt und ihr das fotografiert, gibt das ein grandioses Foto. Oder auch wenn Giraffen Blätter von Bäumen pflücken, Tiere mit ihrem Nachwuchs schmusen usw. Das sind schönere Bilder. [Antonius H.]

#3a Falls ein Schmetterlings- oder Vogelhaus im Tiergarten ist, würde ich empfehlen, die Tiere zu fotografieren, wenn sie beispielsweise essen oder sich sonst einfach irgenwo absetzen. Man kann diese Tiere zwar auch fliegend fotografieren, aber dafür ist wieder eine hohe Iso und sehr kurze Verschlusszeit notwendig.[Antonius H.]

#4 Achte darauf, dass alle Körperteile am Tier dran sind. Achte aber auch darauf, dass keine zusätzlichen Körperteile am Tier dran sind.[markusm1000]

#5a Eine kürzere Brennweite ist manchmal die bessere Wahl. [Himmeltau]
#5b Eine lange Brennweite ist manchmal schon zu kurz ...
 
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Ich will jetzt nicht alle Punkte von dir sezieren, aber ich fange mal mit ein paar Anmerkungen an:

#1 Der Focus sollte meistens auf den Augen der Tiere liegen, vor allem bei Portraits - Abweichungen davon sind zwar für bestimmte Bildwirkungen bzw Bildinhalte nötig, aber sonst gilt diese Regel fast immer.

Das passt soweit und kann auch so pauschal stehn gelassen werden.

#2 Wenn dein Objektiv keinen Bildstabilisator hat, versuche einfach die Verschlusszeit nicht größer als den KehrWert der Brennweite werden zu lassen ( Beispiel 200mm Brennweite, Verschlusszeit : 1/ (Brennweite*Cropfaktor ) - Nicht Vollformat Canons haben den Cropfaktor 1,6 ) da sonst Verwacklungen doch recht häufig sind.

Die Aussage stimmt soweit, ist aber zu pauschal. Wenn man die Aussage lediglich auf das Verwackeln reduziert, stimmt es. Es gibt aber zu viele Situationen, wo diese Regelung ausser Acht gelassen werden muss.
Da wäre der Einsatz eines Bildstabilisators, was o.g. Formel teilweise bis zum Faktor 4 reduziert. Und da ist dann natürlich der Hinweis auf sich bewegende Motive, wo 1/200 oft schon zu lang bei 200mm Brennweite ist. Dann ist das Bild ggf. nicht verwackelt, aber mit Bewegungsunschärfe verhuntzt.

#3 Verlass dich nicht auf die IsoAutomatik - wenn deine Verschlusszeiten nicht größer als der in Regel #2 ermittelte Wert ist, kannst du ruhig die ISO begrenzen.

Aktuelle DSLR berücksichtigen bei der ISO-Automatik die voreingestellte Brennweite am Objektiv. Insofern greift dein Rat, auf die ISO-Automatik zu verzichten nicht. Ich empfehle ihn sogar für die meisten Situationen. Erst bei grenzwertigen Lichtbedingungen empfiehlt sich der manuelle Eingriff auf die ISO.

#3a ;) Photographiere im AV Modus - so hast du bessere Kontrolle über die Schärfentiefe.

Nein. Die Aussage ist zu pauschal. Die Wahl zwischen A, T oder M ist situationsabhängig. Es hilft nicht, den rennenden Pavian mit ausreichender Schärfentiefe einzufangen, wenn die Verschlusszeit nichts taugt.
Ein Ansatz ist aber, im Modus M zu fotografieren, Blende und Verschlußzeit vorzugeben (und nun kommts ;) ) und mit Auto-ISO zu fotografieren.


So. Ein Anfang wäre gemacht.
Vielleicht hat ja jemand weitere Gedanken zum Thema.
Ich denke, das könnte für viele User durchaus hilfreich sein.
 
Ich habe vielleicht einen wichtigen Tipp für die Zoo-Fotografie.
Man sollte sich jetzt erstmals auf ein einziges Tier konzentrieren und nicht wild herum den ganzen Tiergarten herum rennen. Die Tiere sind auch morgen, übermorgen und überübermorgen noch da ;)

Setzt euch zu einem Gehege und probiert einfach alles aus was möglich ist. AV, TV, M, ISO/Auto ISO, One-Shot, AI Servo, Bildschnitt.
Das wichtigste ist das Licht und der Bildschnitt. Es hilft nichts, wenn ein Bild technisch perfekt ist, aber der Beschnitt ist komplett "falsch" und es ist ein trauriges Licht.

Ich denke, wenn man sich mit einem einzigen Bild auseinander setzt, lernt man hier schon eine Menge!

Fragt euch immer: Was will ich zeigen und wie will ich es zeigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Die angezeigten Belichtungsparameter im Sucher sind nicht nur zur Verzierung da. Ein letzter Blick darauf vor dem Auslösen vermeidet vermurkste Fotos.
  • Achte darauf, dass alle Körperteile am Tier dran sind.
  • Achte darauf, dass keine zusätzlichen Körperteile am Tier dran sind.
  • Der Mensch hat Knie eingebaut, damit er sich auf Augenhöhe des Tieres begeben kann.
 
@Esbu : Der ISO und AV Modus Tipp sind wohl mehr auf meine Canon EOS 600D gemünzt - weil die ISO Automatik doch sehr schnell zu arg verrauschten Bildern bei doch sehr niedrigen Verschlusszeiten tendiert - deswegen begrenze ich sie mittlerweile auf maximal 800, wenn die Belichtungszeit es zulässt.


Ich hätte noch einen Tipp :

#12 Macht euch mit dem Autofocus eurer Kamera vertraut - wisset wie ihr verschiedene Sensorpunkte ansprecht und wo die Grenzen eures Autofocus sind. Lernt mit dem manuellen Focus umzugehen, wenn der AF mal spinnt ( macht er gerne an engen Gittern z.b.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöne Idee dieser Thread. Vielleicht könnte man den Eingangspost ständig editieren und neue wichtige Punkte unten dran hängen, sonst stehen irgendwann die ultrawichtigen Punkte 79 und 80 auf Seite 35 :D Aber wie gesagt, gute Idee dieser Thread :top:

Hier noch meine beiden ergänzenden Tipps:

1.) Versucht die Tiere möglichst in natürlicher Umgebung abzulichten. Bei Pavianen klappt das meist recht gut, da sie auf Steinen sitzen und rundherum ist meistens grün. Das wirkt natürlich. Nichts ist schlimmer, als ein Nashorn und im Hintergrund das Gemäuer vom Stall.

2.) Versucht auch, die Tiere in ungewöhnlichen Momenten zu erwischen, beispielsweise wenn ein Gorilla direkt zu euch rüber blickt und ihr das fotografiert, gibt das ein grandioses Foto. Oder auch wenn Giraffen Blätter von Bäumen pflücken, Tiere mit ihrem Nachwuchs schmusen usw. Das sind schönere Bilder.

3.) Falls ein Schmetterlings- oder Vogelhaus im Tiergarten ist, würde ich empfehlen, die Tiere zu fotografieren, wenn sie beispielsweise essen oder sich sonst einfach irgenwo absetzen. Man kann diese Tiere zwar auch fliegend fotografieren, aber dafür ist wieder eine hohe Iso und sehr kurze Verschlusszeit notwendig. Und selbst dann werden viele Fotos nichts.

4.) In Tropenhäusern immer genug Reinigungstücher dabei haben, denn die Objektive beschlagen im Sekundentakt. Es setzt sich oft auch Feuchtigkeit auf dem Body ab, also sollte man zusätzlich auch ein paar Tempos oder sowas in der Art dabei haben.
 
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Verschlußzeit vorzugeben
Eine feste Verschlußzeit vorzugeben halte ich im Zeitalter von Auto-ISO nicht mehr für zeitgemäß, wenn es darum geht, eine möglichst kurze zu bekommen.

Kamera auf A und bei Auto-ISO die gewünschte längste Belichtungszeit und max. ISO vorgeben bringt bei ausreichendem Licht die gewünschte Verschlußzeit, bei mehr Licht verbessert sich Empfindlichkeit/Rauschen und/oder verkürzt sich die Verschlußzeit. Warum bspw. auf 1/250s festlegen, wenn man auch 1/500s haben kann oder ISO 400 wenn auch 200 geht?
S/Tv oder M finde ich nur noch sinnvoll, wenn man sich eine bestimmte Verschlußzeit ausgerechnet hat, um einen bestimmten Effekt zu erhalten, zB. Wischspuren oder Mitzieher.
 
Versucht die Tiere möglichst in natürlicher Umgebung abzulichten. Bei Pavianen klappt das meist recht gut, da sie auf Steinen sitzen und rundherum ist meistens grün. Das wirkt natürlich. Nichts ist schlimmer, als ein Nashorn und im Hintergrund das Gemäuer vom Stall.
Die natürliche Umgebung eines Zootieres besteht nunmal aus Gittern und Gemäuer. Wenn ich Landschaft mit Büschen und Bäumen drumrum haben will, kann ich ja auch gleich draussen fotografieren, statt extra in den Zoo zu gehen.
 
Und damit ich nicht nur nörgele, hier mal der Versuch einen Rat zu geben.

Fotografieren durch Scheiben.

Das kennen wir doch alle: Das Wetter ist bescheiden und kalt, der Tiger sitzt nicht draussen im freien auf seinem Präsentierteller sondern lungert im Katzenhaus rum. Fein, schauen wir ihn uns halt dort an.

Anschauen ist eine Sache, fotografieren die andere ;)

Meist sind die Scheiben dreckig, zudem verkratzt und stumpf. Vorm Fenster lungern unzählige Besucher rum, erzeugen mit Körper und Kleidung störende Spiegelungen und Farben im Glas. Licht ist eher Mangelware, der Tiger döst in der Ecke vor sich hin. An ein Stativ ist nicht zu denken, wird gnadenlos über den Haufen gerannt.

Wie gehe ich die Sache an, damit doch etwas Vorzeigbares herumkommt?

1. Kameraeinstellungen:
Im Katzenhaus ist es meist etwas dunkler. Das ist schlecht, weil ich das Bild nicht verwackeln möchte. Vorteil hier ist aber meist, dass der Tiger sich eher langsam bewegt, oft gar nicht. Das nutzen wir aus, um die Verschlußzeit der Kamera so einzustellen, dass ich nicht verwackle, aber auch nicht in Gefahr gerate, dass der Tiger durch zu lange Verschlußzeit aufgrund Bewegungsunschärfe verwischt abgelichtet wird.
Ausgehend von einem Objektiv mit 200mm Brennweite, versuchen wir nun die Blende so weit wie möglich zu öffenen. Vorteilhaft ist hier natürlich ein Objektiv mit Lichtstärke 2.8, das geht aber auch mit Blende 4 oder auch nur 5.6.
Dazu stelle ich die Kamera auf Zeitautomatik (AV, A), wähle Auto-ISO und die kleinst mögliche Blendenzahl des Objektivs aus. Bei der Auto-ISO kann man die Höchstgrenze getrost auf ISO1600 setzen, moderne DSLR können damit noch gut umgehen.
In keinem Fall benutzen wir einen Blitz!

2. Aufnahmetechnik.
Wir bemühen uns möglichst frontal zur Scheibe zu stehen. Schräge Fotos durch eine Scheibe verursachen Bildfehler und Unschärfen.
Wie oben beschrieben bin ich leider nicht allein vor der Scheibe. Dadurch ergeben sich Spiegelungen der anderen Besucher in der Scheibe, die ich später auf dem Bild sehr störend sehe. Ich kann diese Spiegelungen aber weitgehendst reduzieren, wenn ich die Gegenlichtblende auf Objektiv montiere und dann mit der GeLi bis direkt an die Scheibe herangehe. Verbliebene Öffnungen, hervorgerufen etwa duch eine tulpenförmige GeLi werden mit der freien Hand abgedeckt.
Habe ich keine Chance direkt an die Scheibe heranzukommen, bleibt nur Geduld bis keine Spiegelung in der Scheibe mehr da ist; sprich die Besucher weg sind.

3. Bildgestaltung:
Ziel des fertigen Bildes ist es in der Regel, nicht sofort erkennen zu können, dass das Foto im Zoo entstanden ist.
Backsteinmauer oder Gitter im Hintergrund sind störend in der Bildwirkung und sollten vermieden werden (geht natürlich nicht immer). Gerade in Gehegen und Tierhäusern hat man leider gerade diese Hintergründe sehr oft. Durch das Öffnen der Blende an der Kamera (kleinstmögliche Blendenzahl) kann der störende Hintergrund etwas ausgeblendet werden.

4. Bildbearbeitung
Die schlechte Nachricht vorneweg: Ohne Nachbearbeitung am PC erreiche ich bei schlechten Bedingungen im Zoo kein gutes Bild. Dazu reichen die zur Kamera beigelegten kostenlosen Programme nicht aus.
Die einigermassen gute Nachricht: Es ist bezahlbar.
Man muss nicht zwingend Adobe Phtoshop CC kaufen (ist für den Anfänger sowieso absolut ungeeignet), auch mit Photoshop Elements kann man eine ganze Menge anfangen. Empfehlen würde ich jedoch Adobe Lightroom.
Dazu zwingend eine Lernvideo kaufen und durcharbeiten.

Anbei ein Beispiel des weiter oben immer wieder angesprochenen Tigers im Katzenhaus.

DSC_0936_NIKON D800_70.0-200.0 mm f-2.8.jpg


Damit das Bild an Brillianz gewinnt, erhöhen wir Kontrast, korrigieren den Tonwert, rücken das Motiv aus der Mitte und geben dem Blick des Tigers etwas Raum.

Dann kommt in etwa sowas heraus:


DSC_0936_NIKON D800_70.0-200.0 mm f-2.8-Bearbeitet-Bearbeitet von Brummel2010 auf Flickr

Das Bild ist weit weg davon perfekt zu sein, aber unter den vorherrschenden Bedingungen ist es sicher besser, als gar kein Bild zu haben.


Ein weiteres Beispiel, diesmal ohne die Möglichkeit mit der Gegenlichtblende an die Scheibe zu kommen:

DSC_1578_NIKON D800_70.0-200.0 mm f-2.8.jpg

Und das Ergebnis:


Mantelaffe von Brummel2010 auf Flickr


Ich hoffe, das hilft dem ein oder anderen ein bissl weiter :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die natürliche Umgebung eines Zootieres besteht nunmal aus Gittern und Gemäuer. Wenn ich Landschaft mit Büschen und Bäumen drumrum haben will, kann ich ja auch gleich draussen fotografieren, statt extra in den Zoo zu gehen.

Stimmt, in freier Natur sieht man ja hier in Deutschland ja auch so viele Giraffen, Elefanten, Nashörner, Flamingos, Affen, Eisbären, Pinguine oder Nilpferde. Ohne die tausend anderen Tierarten zu nennen, welche in den großen Zoo´s zu sehen wären.

Natürlich kann man solche Aufnahmen erstellen, also stell es bitte nicht als unmöglich oder "überflüssig" dar. Ich laufe manchmal eine Stunde lang um ein einziges Gehege herum, suche nach verschiedenen Aufnahmemöglichkeiten, warte bis eben keine hundert anderen Besucher sich gegenseitig hin und her schubsen, oder warte auch schon mal ganz gemütlich mit einem Kaffee in der Hand eine ganze Weile, bis sich das Tier in eine günstige Position begeben hat. Ich will damit nicht sagen, dass dies bei jedem Tiergehege in jedem Zoo geht! Man sollte es aber bitte auch nicht einfach ausschließen, darüber spotten oder damit vergleichen Blümchen im Stadtpark zu fotografieren...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow! Vielen Dank für eure Tipps :)

@Esbu : Vielen, vielen Dank für einen Einblick in deinen Workflow :) Wirklich tolle Bilder - wie kriegst du es hin dass deine Crops so scharf sind?

@antonius : Man kann die Gehegeabgrenzungen auch als Stilmittel benutzen um das Gefühl der Gefangenschaft zu transportieren - aber grundsätzlich finde ich dass du Recht hast. Geduld ist halt oft der Schlüssel ... wobei ich bei mir bemerkt hab wie ich anfange mich über andere Besucher zu ärgern die an Scheiben klopfen, Tiere mit Blitzlicht photographieren und dann dabei zusehe wie sie mir eine schöne Scene versauen ... :( Wie gehst du damit um ?
 
Zuletzt bearbeitet:
@antonius : Man kann die Gehegeabgrenzungen auch als Stilmittel benutzen um das Gefühl der Gefangenschaft zu transportieren - aber grundsätzlich finde ich dass du Recht hast.

Sicherlich hast Du damit auch Recht, wenn es darum geht, auf die Gefangenschaft der Tiere hinzuweisen. Ich dachte eher, hier im Thread würde es darum gehen, wie man richtig gute Erinnerungsfotos machen könnte und weniger darum, auf irgendwelche Fehlsituationen in Zoos hinzuweisen. Hinzu kommt, dass im Threadtitel auch Wildpark und Wildlife drin steht. Weder das eine noch das andere verbinde ich in erster Linie mit Gittern, Zäunen oder Gebäuden. Aber wie gesagt, wäre das meine Interpretation dieser Grundidee. Ich möchte aber niemandem meine Ideen aufzwingen oder als einzig richtige Möglichkeit darstellen.
 
viele wertvolle Anregungen wurden erwähnt

vielleicht:

- es eilt nicht (immer), nimm Dir Zeit für das Bild. Was Du bei der Aufnahme nicht beachtest, rettet der lange Abend vor dem Rechner auch nicht.

- es darf mehr als 1 Bild/Tier sein, spiele mit dem Standort, 1 Schritt links/rechts, bewirkt "kleine Wunder"

- kümmere Dich nicht zu sehr um technische Spezifikationen von Gehäusen und Objektiven. Diese sind bestimmt wichtig.
Das Tier, das einmalige Erlebnis, die Emotionen des Tieres, die Schönheit des Moments, sei das Ziel.

- mach mal Pause. Willst Du 3 Stunden am Stück Zoo/WP durchklicken?

(wurde erwöhnt)
- geht in die Knie, suche andere Perspektiven

Edit:
Volière, engmaschig vorne und hinten - auf die Knie geh, brachte (etwas) weniger Dominanz des Gitters, weniger Licht fiel darauf,
die tiefere Aufnahmeposition vermittelt Ebenbürtigkeit (nicht "von Oben")
und etwas Warten, bis die Schneeeule "schön" kuckt

Kein Auschnitt=störenden Details dadurch weniger aufdringlich

 
Zuletzt bearbeitet:
@Antonius : In erster Linie geht es hier darum die Basis für eigene gute Photos in dem Bereich durch Tipps erfahrenerer Photographen zu erwerben - den eigenen Stil und was man damit später zeigen will ist doch von Photograph zu Photograph unterschiedlich. Ich persönlich mag eher die natürliche Darstellung ohne zu zeigen dass es Gatter und Zäune gibt und freue mich daher über dein Tipps und die vielen Tipps der anderen. Erst schaut man wie es Leute es machen die es können - dann schaut man wie man selbst damit zurechtkommt - dann findet man den eigenen Stil. So ist es bei fast allem ...
 
Noch ein kleiner Tipp zu den beschlagenen Objektiven, Suchern etc. in Tropenhäusern. Das Wasser kondensiert nur so lange bis sich die Kamera an die Raumtemperatur angeglichen bzw. bis sie den Taupunkt überschritten hat. Wenn ich Aufnahmen in Tropenhäusern oder Aquarien plane, dann gehe ich da immer zuerst hin und nehme die Kamera erst im Tropenhaus aus meinem Rucksack. Die Rucksäcke isolieren meistens so gut, dass die Kamera schon eine Temperatur hat bei der sie nicht mehr beschlägt. Funktioniert natürlich nur, wenn das Geraffel die Nacht in der warmen Wohnung und nicht draussen im kalten Kofferraum verbracht hat.
 
Hey ihr Lieben !

Heute mal wieder im Zoo gewesen und ein Objektiv mit hoher Lichtstärke getestet - aber Probleme mit der Schärfentiefe gehabt - wie geht ihr an das Blendenproblem heran wenn ihr Tiere abbildet? Habt ihr da ne Faustregel?
 
Je nach Motiv darauf achten, das Tier nicht frontal von vorn abzulichten, sondern mehr von der Seite, im Profil.

Beispiel:

Frontal (hat auch seinen Reiz):

Tölpel von Brummel2010 auf Flickr


besser im Profil:


Basstölpel von Brummel2010 auf Flickr

Bei frontal geschossenen Bilder ist abblenden in der Regel besser.
Ist das Motiv im Profil, bringt eine weit offene Blende zumeist einen angenehmeren Hintergrund.
Aber bei weit offener Blende gilt immer: Fokus aufs Auge.
 
Hey Wolfram :)

Danke dir - unterbewusst hab ichs schon versucht - aber gerade bei manchen Motiven wars dann doch irgendwie lustig. Hab ein Foto, da ist nur die Nase der Manguste scharf, oder die Schärfeebene liegt knapp neben dem Auge - Resultat : unscharf. Vermutlich liegts einfach an mir dass ich noch mehr knipse als bewusst zu photographieren. Aber ich glaub ich hab heute einiges über mich selbst gelernt.

BTW : Ist das ein Plugin für Flicker oder wie gebt ihr die Links aus ?
 
Fotografierst du im Automatik Modus? Wenn ja, dann stellt die Kamera immer dort scharf, was am nächsten zur Kamera ist. In deinem Fall wäre es dann die Nasenspitze.
 
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