>>>>>Anfänger nehmen dazu einen Verschlußzeitentester.<<<<<
Keine Frage der Anfänger! Auch das mit der Uhr ist nur richtungweisend, aber das betrifft nur die langen Zeiten die man plausible erklären könnte.
So einfach ist es leider nicht und selbst erfahrende Kameramechaniker greifen zum Shutter – Tester! Nicht plausible ist, dass wenn die langen Zeiten objektiv gesehen zwar durchlaufen und über den Daumen stimmen die kurzen es auch tun! Vielmehr ist es so, dass gerade die kürzeren Zeiten bei Verharzungen oder generellen Friktionen zu langsam Laufen. So ziemlich alle Zentralverschlüsse erreichen im Alter nicht mehr die zu erwartende Toleranz. Das liegt einmal an den ausgedehnten Antriebsfedern die wer weiß Gott zigmal den Verschluss ausgelöst hat. Man kann sie bei einer Reinigung nach dehnen, aber ich selber reinige erst und messe erst dann einmal den Verschluss. Die Toleranz liegt hier bei mir +-20 Prozent. Selbst wenn es 30 Prozent wären ist das noch gerade nicht im sichtbaren Bereich. (1/3 Blende)
Das schon damals mit den Toleranzen Schindluder getrieben wurde liegt auf der Hand. Der Hinterlinsenverschluss der Retina Reflex S – IV läuft gerade zwischen 1/350 – 1/420sec. Dabei werden die langen Zeiten zwar gut gehalten, aber wie wir Restauratoren wissen sind es die Zeiten ab 1/60 bis 1/500 die alltäglich sind. Das Augenmerk liegt hier drauf und selbst ohne Shutter Tester und nur Belichtungsreihen mittels DIA ergäbe nur eine praktische Prüfung die 1/3 Blende selbst toleriert. Es bleibt nur der Weg die Zeiten zu messen!
1. Die Sichtprüfung kann mittels Röhren TV realisiert werden. Hierbei ist es der Schlitzverschluss der so grob geprüft werden könnte. Hierbei wird auch der Gleichlauf deutlich. (Stroboskopeffekt)
2. Der Schlitzverschluss kann über die (Lichtträgheit) oder besser gesagt Trägheit des Auges nur ganz groß geprüft werden. (1/500 – 1/125)
3. Allen voran ganz ohne Messmittel die Belichtungsreihen.
Wenn man genau wissen möchte wie der Verschluss läuft, wird man ohne Messgerät nicht weiter kommen!!! Alle Zentralverschlüsse haben nur eine bedingte Standzeit. Hierbei reagiert der Verschluss wie ein Uhrwerk, trocknet aus, verharzt, verölt stellen im Verschluss die nicht ölig sein dürfen usw. Fette oder Reibstellen die mittels Festschmierstoffe geschmiert sind, veröden und blockieren so die Mechanik oder hemmen sie wo es nicht sein soll.
Die Hausaufgaben sind, Verschluss ausbauen zerlegen, mittels Waschbenzin auswaschen, neu abölen und Fetten. Das ist Pflichtkür auch bei Rolleiflex!!!
Einige Fachidioten (Sorry ist aber so) reinigen zwar den Verschluss bauen ihn aber ohne große Schmierplanwartung wieder ein. Das Ergebnis ist ein trocken laufender Verschluss, was sicherlich für die weitere Haltbarkeit nicht fördernd ist. Dazu kommt noch, dass viele der Firmen erst gar nicht die Zeiten ermitteln, da man hierüber eventuelle Fehler bei der Reparatur aufdecken könnte. Ich selber bin hier noch einer der wenigen, der hier ein Protokoll erstellt und auch dem Kunden überlässt. Eigenlob stinkt, aber ich ärgere mich stets und ständig über diverse angebliche Fachwerkstätten die mehr oder weniger recht unfachmännisch Zentralverschlüsse reparieren bzw. warten.
Eine andere Sache ist der Preis. Hierbei muss eine Verschlussinstandsetzung nicht unbedingt teuer sein. Mehr ist es, dass gerade erfahrende Mechaniker sich der Kamera annehmen als Mechaniker die nur umher stochern und so den Stundenlohn hoch treiben. Letztlich sollte man nicht nur eine Rechnung bekommen auch ein Verschlusszeitprotokoll wo die Zeiten ermittelt wurden.
ftp://retinadoktor.homeftp.net/ad1/Canon FT/Canon FT 483457.pdf
So sieht das in der Regel aus, wenn ein mechanischer Klassiker den elektronischen das Fürchten in den Toleranzen beibringt.