das erste grundlegende Review
Kann ich nach zwei Tagen unterschreiben.
Konkret zum AF, weil das für mich mit das spannendste Thema war bzw. hier auch schon mehrfach diskutiert wurde: auch das bringt das verlinkte Review ziemlich gut auf den Punkt. Die grundsätzliche Auswahl von Single und Continous – also AF-S und AF-C – ist bei der Ricoh deutlich stärker getrennt bzw. nicht so flexibel kombinierbar, wie das andere Hersteller handhaben. Was damit z.B. nicht geht, ist Area AF mit AF-C zu kombieren – wie es praktisch sein kann, wenn man ein Motiv in Bewegung tracken möchte und nicht so ganz genau vorhersagen kann, wo es auftauchen wird.
Gesichts-/Augenerkennung funktioniert an sich, wenn man nah genug dran ist und das Gesicht nicht zu weit weggedreht ist. »nah genug« ist dabei schon fast Portrait-Distanz, die Gesichter meiner spielenden Kinder vielleicht drei, vier Meter entfernt hat sie z.B. nicht erkannt.
Ansonsten ist der AF-S ausreichend flott, schwächelt allerdings bei wenig Licht – wie oben schon geschrieben. Auswahl des Motivs via Touch bietet sich an, über das Vier-Wege-Rad ists halt schon halbwegs fummelig. Tracking bei Motiven in Bewegung ist ok, so lange die Bewegung nicht all zu schnell ist. Wenn mein Einjähriger auf mich zu krabbelt, sind einige Aufnahmen mit Fokus auf den Augen dabei – allerdings auch fast genauso viele Ausschuss. AF-C bei statischen Motiven zur Wahl des Ausschnitts funktioniert dagegen ganz gut.
So zum Vergleich, mal wieder meine Referenz Sony: da ist in Sachen AF der Unterschied schon in so gut wie allen Punkten deutlich spürbar, bzw. fühlt sich die Rico in direktem Vergleich an wie ein, zwei Generationen zurückversetzt. Die GRIII besitze ich leider nicht mehr für einen direkten Vergleich. So aus der Erinnerung heraus würde ich allerdings sagen, das die IVer an vielen Ecken einen Tacken schneller fokussiert bzw. Motive evtl. auch minimal zuverlässiger verfolgt – Welten sinds allerdings nicht, bzw. würde ich dafür wohl nicht von der IIIer auf die IVer umsteigen.
Der Umstieg bzw. bei Neukauf die Entscheidung für die IV statt für die III kann allerdings trotzdem gerechtfertigt sein, wenn man genug Nutzen aus der Summe der vielen kleinen Änderungen zieht – es wurde ja nicht nur der AF verbessert. Denn so alles in allem fühlt sich die IV einfach nochmal etwas »runder« an.
Und was nat. bleibt bzw. einfach nach wie vor das beste Feature der GR ist und damit auch viele der vermeintlichen Nachteile auf dem Datenblatt kompensiert: sie passt halt als einzige Kamera mit halbwegs großem Sensor wirklich in eine ganz normale Hosentasche.
Noch ein weiterer Gedanke: ich finde den Trend gar nicht so schlecht, keine separaten Ladegeräte mehr mitzuliefern bzw. jetzt neuerdings auch ordentlich großen Speicher direkt einzubauen. Grundsätzlich kann ich die IV also einfach via USB-C an meinen Rechner bzw. ein Ladegerät anschließen und muss nie mehr einen Akku oder eine Speicherkarte aus der Kamera nehmen. Gerade im Urlaub reicht mir also ein USB-C-Kabel, was ich für mein iPhone eh immer dabei hab. Dadurch wird jetzt dann allerdings noch auffälliger, wie fummelig die Gummi-Abdeckung über dem USB-C-Anschluss der Kamera ist. Da hätte ich mir gewünscht, dass dieses Konzept noch etwas weiter gedacht und dann auch solche Details noch etwas praxisnäher umgesetzt werden. Absolut kein Beinbruch, lässt sich auch so wunderbar nutzen. Aber es wäre eben noch einen Tacken besser gegangen.