Ich vergleiche hier Composings in Photoshop mit Fotos die gleich richtig vor Ort aufgenommen wurden.
wäre mir neu, dass es richtig und falsch in der Fotografie gibt.
Ganz egal wie gut das Composing ist, das Bild das wirklich da aufgenommen wurde wird immer besser sein. Sofern ein halbewegs Fähiger Fotograf hinter der Kamera war.
nö - sofern ein halbwegs fähiger Bildbearbeiter hinter dem Computer war.
Das die alten Filme beliebter sind als die "neuen" (mittlerweile sind es ja die mittleren...) ist kein Geheimnis das weiß jeder. Auch die Digital nachbearbeiteten alten sind sehr unbeliebt.
ist eigentlich nicht mein Thema, aber das liegt nicht unbedingt an der Aufnahme/Nachbearbeitungstechnik.
Bilder von anderen Fotografen wie zb Peter Lindbergh die sind Zeitlos und nicht mit Photoshop durchzogen bis zum geht nicht mehr.
mir gefallen seine Bilder nicht - Ansel Adams Bilder hingegen schon - faszinierend, was der aus der Landschaft gezaubert hat - übrigens in der Dunkelkammer und nicht direkt auf den Film.
Wer Photoshop braucht um einen eigenen Bildstil zu entwickeln, der macht etwas falsch.
manche (eher viele) Bildstile gehen gar nicht ohne - im Prinzip erklärst Du alle die nur per Bildbearbeitung möglichen Stile damit als falsch (schon wieder das Richtig/Falsch Denken).
Auch gibt es einen Unterschied zwischen "brauchen" und "wollen".
Ich habe noch nie in meinem leben ein Composing gesehen das mich wirklich überzeugt hat. Egal wer es gemacht hat. Alle schauen immer extrem künstlich aus.
könnte jetzt natürlich auch daran liegen, dass Du bei den überzeugenden gar nicht gesehen hast, dass es eines war...
Und das man ein Mindestmaß ein Bildbearbeitung braucht um ein Foto gut aussehen zu lassen ist mir klar. Allerdings ist das dann keine Bildbearbeitung sondern eine RAW Entwicklung. Da ändere ich meist eh nur den Weißabgleich.
wieso? Konntest Du das nicht bei der Aufnahme machen?
Die Frage ist doch, wo fängt das an und wo hört es auf? Subjektive Grenzen? Na klar. Geschmack? Na klar. Objektivierbar: nö
Bin Teilweise schon so am weg das ich Bilder lösche die 0,3 Blenden Falsch belichtet sind und noch einmal aufnehme. Weil ich es richtig einfach besser finde.
und schon wieder - richtig und falsch. Bitte nicht falsch verstehen - ich mach das in meinem Leben (nicht nur in der Fotografie) meistens auch so - aber ich käme nie im Leben auf die Idee, anderes Vorgehen als falsch zu bezeichnen. Falsch im Sinne von? Richtiger Belichtung? Was soll das sein? 18% grau? Ausgewogen? Voller Dynamikaumfang? Meistens so, manchmal anders? Was ist da der Massstab - ach ja: der
subjektive Eindruck, der
subjektiv gesetzte Mass - aber ganz sicher nicht ein objektivierbarer (Voraussetzung für ein richtig und falsch).
Alles was Bildinhalte ändert, ist Bildmanipulation und Bildmanipulation ist nie gut. Egal bei welcher art der Fotografie.
Fotografie
ist Bildmanipulation - jedes Drehen eines Rädchens, jeder Bildauschnitt, jede Voreinstellung/Werkseinstellung der Kamera, jede Wahl/Herstellung eines Sensors, jede Objektivwahl, jeder Perspektivwechsel... ist Manipulation.
Im besten Fall eine Manipulation um die Realität der (menschlichen) Wahrnehmung anzupassen - wobei Wahrnehmung eben was ist? Richtig:
subjektiv
Meine Bilder sind bis auf 2 oder 3 ältere komplett ohne Photoshop und ohne Nachbearbeitung entstanden.
Du meinst sicher ohne am PC entstandene - ist ja nicht so, dass die JPG oder RAW Konvertereinstellungen keine Nachbearbeitung wären.
Ich bin selber sicherlich nicht der beste Fotograf, aber ich hab bisher immer noch alles ohne Bildmanipulation hinbekommen.
Du machst schon tolle Bilder - und ohne PS&Co. ist das noch beeindruckender. Dafür manipulierst Du eben viel im Vorfeld - Du nennst das dann beispielsweise bewußte Lichtsetzung (ich nehme an, evtl. auch Visaarbeit) und Locationwahl.
Bildbearbeitung ist Größtenteils nur dazu da um seine mangelnden Fähigkeiten als Fotograf auszugleichen.
ziemlich arrogant, das über Menschen zu sagen, die Du nicht kennst.
Ist ein wenig so, wie wenn ein Assembler Programmierer behaupten würde, ein Programmierer von Java würde damit nur seine mangelnde Kenntnisse als Programmierer ausgleichen.
Und es erinnert stark an die Argumente derjenigen Maler, die die aufkommende Fotografie kritisierten. Vielleicht hatte die ja auch recht, aber juckt Dich das wirklich, dass Du nicht malen kannst?
Vielleicht setzten sich ja irgendwann mal neue Begriffe durch. Für die reine Fotografie und die mit EBV - allerdings würde in erstere wohl nie ein Digitalfotograf fallen. Da musste schon anlog arbeiten und hier am besten auf Dia - alles andere ist auf jeden Fall Bildbearbeitung - wenn auch sehr rudimentär.
Wer Dodge und Burn braucht kann nicht richtig mit Licht umgehen.
bereits in der Malerei wurden Schatten gemalt, wo es gar keine geben kann. Und auch beim Makeup wird versucht, Konturen herauszuarbeiten, wo gar keine sind. So what?
Und wer Hintergründe in Bildern einfügt der war zu faul sich eine geeignete Location zu suchen.
Sorry, aber das ist absurd, das als alleinigen Grund dafür anzunehmen. Aber selbst wenn - ja und? Hat das irgendeine Wertigkeit?
Man könnte umgekehrt auch sagen, wer keine EBV verwendet ist nur zu faul, sich die Kenntnisse anzueignen - ich bin mir sicher, Dir fallen sofort ein Dutzend Arguimente ein, wieso das nicht richtig ist in Bezug auf Dich - all die gelten umgekehrt auch für diejenigen, denen Du hier pauschal Faulheit unterstellst.
Das ist meine Sache die Dinge anzugehen und ich werde so auch weitermachen.
das solltest Du auch - unbedingt. Und ich werde ganz sicher nicht sagen, dass Du deshalb kein Fotograf, altbacken, unflexibel, von gestern, faul oder falsch wärst.
vg, Festan