Hey Leute !
Ich habe vor mir das 50mm 1:1.8 II von Canon zuzulegen. Ich fotografiere leidenschaftlich Blumen und Pflanzen und genau dafür soll dieses Objektiv gedacht sein. Momentan bin ich mit dem 18-55 IS KIT unterwegs.. ich wünsche mir durch das neue Objektiv: Bessere Abbildequalität (d.H mehr details, schärfer, evtl. definiertere Farben) und vorallending ein besseres Bokeh.
LG
Ich persönlich finde ja, dass jeder einmal das 50/1,8 gehabt haben sollte...allein schon wegen des enormen Preis-Leistungs-Verhältins der IIer-Version. Aber für Deine Zwecke ist es meiner Meinung nach wirklich nicht geeignet. Es hat eine Naheinstellgrenze von 45cm, und du kannst ja mal mit deinem Kit-Objektiv ausprobieren, wie Deine Motive aus dieser Entfernung bei 50mm wirken. Ich behaupte mal, dass der Abbildungsmaßstab Dir nicht reichen wird. (Das Kit hat laut dpreview eine Naheinstellgrenze von 24cm, ob die bei 50mm noch gilt kann ich Dir allerdings nicht sagen. Aus der Erinnerung würde ich raten, dass sie da etwas größer ist.)
Das andere Problem ist, dass das 50/1,8 zwar eine super Abbildungsqualität hat, aber das Bokeh doch eher schlecht ist. Das wird allerdings fast hauptsächlich bei unscharfen punktförmigen Lichtquellen sichtbar, und ich glaube, dass man in der Botanik öfter auf diese trifft. (Licht, das durch Lücken zwischen Blättern scheint, Spitzenlichter auf Kanten von Blättern.) Offen zeigt es hier starke "donut-förmige" Lichtkreise mit helleren Rändern, abgeblendet kommen die 5 geraden Blendenlamellen zum tragen, die alles in feine Pentagone zerlegen. (Beispiele hier:
http://www.dpreview.com/lensreviews/canon_50_1p8_ii_c16/page4.asp Das Kit hat abgerundete Blendenlamellen, aber auch eine gewisse "Donut-Charakteristik" offen.) Bei Blende 1,8 ist die Schärfentiefe wahrscheinlich geringer als du denkst, so dass du - auch wegen der Schärfe - öfter mal abgeblendet fotografieren wirst. Das alles lässt sich natürlich vermeiden, wenn man punktförmige Lichter im Hintergrund vermeidet, aber gerade in Deinem Fall wird das sicher etwas schwerer als bei Portraits.
In Deinem Fall würde ich eher zu einem speziellen Makro-Objektiv greifen (die ich persönlich nicht kenne), oder zu einem alten manuell fokussierendem Objektiv mit M42-Gewinde und Adapter. Diese haben oft ein besseres Bokeh als auf Schärfe optimierte Linsen, und man kann für ~50€ mal rumexperimentieren, ob man mit einer Festbrennweite überhaupt was anfangen kann. So hab ich das gemacht, um rauszufinden welche Brennweiten mir überhaupt liegen.

Ordentliche 50/1,8- und 135/2,8-Objektive von früher gibt es für wenig Geld wie Sand am Meer, und Spaß hat mir das fotografieren damit auch gemacht. Mittlerweile hab ich die "Forschung" abgeschlossen, und die alten Linsen kommen nur noch zum Einsatz, wenn es um bestimmte Abbildungseigenschaften und nicht um 100%ige Schärfe und schnellen Fokus geht. Aber die Erfahrung war unbezahlbar.