Ja moin!
Immer wieder faszinierend... Naja, erstmal zum Technischen.
Ich hab mir meinen Reflektor geschnappt und ihn erstmal mit Terpentinersatz gereinigt. Zuerst habe ich dann eine Dose mit weißem Haftgrund genommen und damit eine dünne Schicht auf den Reflektor gesprüht. Die Idee war grundlegend, in mehreren dünnen Schichten drüberzugehen, sodass sich vereinzelte, kleine Lacktröpfchen auf der Oberfläche festigen können, ohne ineinander zu laufen und somit großflächig und bruchanfällig zu werden. Einen Punkt kann man nicht so gut brechen wie eine Linie oder eine Ebene. Also erst mit Haftgrund und dann mit weißer Farbe mehrere dünne Schichten draufgemacht. Die Sprayflaschen waren schon recht leer, also ist die Silberseite nicht ganz so weiß geworden, wie man sie hätte machen können. Danach hab ich Gold-/Broonzefarbe genommen und bin damit nochmal drübergegangen. Ich hab keine Vorherbilder gemacht, aber meiner Einschätzung nach ist das Licht tatsächlich etwas weicher und wärmer geworden ist. Blendet natürlich immer noch ganz schön.
Damit kämen wir zur Physik... Eine glänzende Fläche spiegelt, eine matte Fläche streut. Eine silberne Fläche reflektiert recht kühl, eine goldene reflektiert wärmer. Hier bin ich ganz bei Q-dslr:
Den WB in der Post anzupassen müsste selektiv mit ggf. nicht unerheblichen Freistellungsaufwand erfolgen, da der Einfluss des Reflektors nur auf das Motiv nicht aber auf den Hintergrund erfolgt - wenn man das beim fotografieren bereits richtig machen kann, spart man sich den Schritt in der Post.
Bringe ich eine Mattierung (weiße Farbe) auf eine glänzende Fläche (Reflektor) auf, gehe ich davon aus, dass die Reflektion mehr streut. Bringe ich eine wärmere Farbe (Gold) auf eine kühlere Farbe (Silber) auf, gehe ich davon aus, dass die Reflektion wärmer wird.
Dem steht diese Aussage gegenüber:
Falter (verwende 5x davon) sind in ihrer Reflexion viel zu schlapp,
um noch "andere Farben" ins Bild zu transportieren...
Dem steht meine Beobachtung gegenüber, dass man sein Augenlicht gut und gerne beim nächsten Doktor abgeben kann, wenn man mal in einen sonnenlichtreflektierenden Reflektor geschaut hat. Dem steht außerdem das grundlegende Prinzip und der augenscheinliche Erfolg von SunBounce gegenüber, die, wie schon gesagt, genau nach diesem Prinzip arbeiten. Nur halt professionell.
zu hart oder zu weich...
ist in erster Linie eine Frage des Hauptlichts...
wenn das zu mager ist und falsch steht, hat man wenig Möglichkeiten....
Falter sind Aufheller oder Abschatter....
Ja, so ist der Reflektor in erster Linie gedacht, als Aufheller oder Abschatter. Nur kann ich an meinem Hauptlicht wenig ändern, da das die Sonne ist, also muss ich versuchen, was an meinem Reflektor zu ändern.
wenn die Sonne als Hauptlichquelle zur Verfügung steht....
wärer Falter mit Gold und Silber >>> immer zu hart........egal was du da draufbackst
Stimmt, es war immer noch ziemlich hart. Zwar besser als vorher, aber immer noch ziemlich hart. Dürfte wohl auch zu einem großen Anteil an der Größe des Reflektors liegen. Glaube er hat 1m Durchmesser, was für Ganzkörperportraits natürlich etwas mager ist.
wenn nur die Sonne in Betrieb ist....
wechseln sich jede halbe Stunde die WBs auch noch...
Das mag sein. Mein Hauptanliegen ist ja aber, dass ich die Reflektion der silbernen Seite grundsätzlich etwas zu kühl finde. Ich hab zwar keine Messungen durchgeführt, aber beziffern wir diese als kühl empfundene Reflektion doch einfach mal mit einer Temperaturdifferenz von 200 K. Wenn ich die Reflektion jetzt um 200 K verringere und so dem Sonnenlicht angleiche, kann sich die Farbtemperatur der Sonne gerne verändern, die Reflektion verändert sich ja mit - ist nur halt passende 200 K wärmer als vorher.
Klar, ein Sunbounce wäre natürlich optimal.
Lässt sich aber nicht so schön falten.
Ja, dass dieser Thread wieder so auf Abwege geraten ist, ist sehr schade. Und so leid es mir tut, aber ich hab mir den Thread vorhin ganz in Ruhe von vorne bis hinten durchgelesen - hatte gar nicht gesehen, dass er schon 4 Seiten hat - und habe festgestellt, dass es deine Äußerungen waren, gpo, die sowohl bei mir als auch bei anderen wieder für Irritationen gesorgt haben. Nicht, weil du sagst, dass gutes Equipment teuer ist oder dass man als Profi Erfahrung braucht und sich bilden muss, sondern weil du dich hier auf Physik berufst - aber dabei selbst so simple Prämissen und Schlussfolgerungen wie meine obigen als Voodoo abtust. Warum auch immer? Glänzend = Spiegelung, matt = Streuung. Silber = kühl, Gold = warm. Das ist doch kein Voodoo?!
Schöne Grüße
Kai