nwsDSLR
Themenersteller
Hallo zusammen,
ich habe mal eine Frage, auf die ich hier oder im Netz keine Antwort gefunden habe. Sie ist nicht von großer Relevanz ist, aber sie interessiert mich einfach.
Kurz gesagt: Weiß jemand von euch – sei es durch Insider, empirische Untersuchungen oder gute Quellen – wie die maximalen Blendenwerte bei einem Zoomobjektiv mit variabler Lichtstärke gerundet werden?
Also es ist ja klar, dass die Blendenwerte nicht "springen", wie es die Anzeige im Display suggeriert. Vielmehr verringert sich die Lichtstärke beim Zoomen stufenlos. Mich würde also interessieren, ob die angezeigte, maximale Blende einen Mittelwert über den jeweiligen Zoombereich darstellt oder den maximalen Wert am Anfang des Bereichs. Ich glaube, an einem Beispiel wird es klarer, was ich meine: Nehmen wir mein Tamron 28-200 mm f/2.8-5.6. Es zeigt als maximale Blendenstufe die f/4.0 zwischen 54 mm und 78 mm. Da es sich ja um eine variable Lichtstärke handelt, die mit steigender Brennweite abnimmt, ist die wahre Lichtstärke zwischen 54 mm und 78 mm sicher nicht durchgehend genau f/4.0
Die Frage ist also: Bei welcher Brennweite liegt genau f/4.00 vor? Ich halte zwei Vermutungen für realistisch:
A) Ich nenne sie "die vernünftige Variante" (weil sie mathematisch vernünftig wäre):
Die exakte Blende f/4.00 liegt etwa in der Mitte des Bereichs, also vielleicht bei 66 mm Brennweite. Somit lägen bei 54 mm vielleicht f/3.75 und bei 78 mm vielleicht f/4.25 vor. Davor und danach "springt" die Anzeige auf die benachbarte Drittelstufe.
B) Ich nenne sie "die Marketing-Variante" (weil sie die Lichtstärke schönt):
Die f/4.00 liegt am Anfang, also bei 54 mm vor und steigt auf f/4.49 bei 78 mm. Erst bei 79 mm wird die nächste Drittelstufe von f/4.50 erreicht und die Anzeige springt auf diesen Wert.
(Übrigens sagt mein bester Freund ChatGPT, dass Variante B die gängige Methode sei .... aber auch guten Freunden kann man nicht immer trauen.
)
Da es wohl keine Normung gibt, könnte jeder Hersteller unterschiedlich vorgehen, aber dann wäre Variante B immer um ca. eine sechstel Blendenstufe gemogelt gegenüber Variante A. Hier vermute ich übrigens, dass Beobachtungen, die zeigen, dass ein Objektiv bei Blende X geringfügig heller/dunkler ist als ein anderes Objektiv bei derselben Blende, nicht nur auf Unterschiede in der Transmission, sondern vielleicht mehr auf solche Rundungen zurückzuführen sind. Vielleicht oder erst recht auch bei Zooms mit durchgängiger Lichtstärke?).
Im Anhang findet ihr eine von mir erstellte Grafik zum Tamron 28-200 mm, die den Unterschied zwischen Vermutung A (gestrichelte blaue Kurve) und Vermutung B (durchgehende blaue Kurve) zeigt. Ich habe auch zur Hilfe die Blendensprünge eingezeichnet, die entstehen, wenn man die Kamera auf halbe Blendenstufen (0,5 EV) stellt. Für beide Fälle ergibt sich eine recht gleichmäßige Kurve – wenn man ein paar Toleranzen akzeptiert – sodass ich hier auch keinen klaren Favoriten zwischen A oder B finden kann. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist ja auch die Frage, welche Lichtstärke tatsächlich am Anfang und am Ende des Zoombereichs vorliegt. Wahrscheinlich startet sie nicht wirklich bei f/2.80 und endet bei f/5.60, sondern wird auch da schon gerundete bzw. "geschönt". Vermutlich wäre das Tamron eher ein 28-200/3.0-6.1 oder so ähnlich, wenn man es genau nimmt.
Danke für eure Beteiligung!
P.S. Wie komme ich auf die Frage? Ich habe mir zwei andere Zoomobjektive angeschaut, die mich interessieren, und die augenscheinlich ungefähr vergleichbare variable Lichtstärke aufweisen. Ich fragte mich, wieso das eine Objektiv dennoch um einiges schwerer ist. Daher recherchierte ich, welche maximalen Blenden in welchem Zoombereich vorliegen. Da zeigte sich dann, dass das schwerere Objektiv die besseren Blendenwerte länger hält. Und als ich mir das als Diagramm aufgezeichnet habe, stellte sich mir eben die Frage, wo die Kurve eigentlich sitzen muss. Denn je nachdem, ob Vermutung A oder B zutrifft, gibt es dann bei diesen Objekten nochmals kleinere Unterschiede im Vergleich.
ich habe mal eine Frage, auf die ich hier oder im Netz keine Antwort gefunden habe. Sie ist nicht von großer Relevanz ist, aber sie interessiert mich einfach.
Kurz gesagt: Weiß jemand von euch – sei es durch Insider, empirische Untersuchungen oder gute Quellen – wie die maximalen Blendenwerte bei einem Zoomobjektiv mit variabler Lichtstärke gerundet werden?
Also es ist ja klar, dass die Blendenwerte nicht "springen", wie es die Anzeige im Display suggeriert. Vielmehr verringert sich die Lichtstärke beim Zoomen stufenlos. Mich würde also interessieren, ob die angezeigte, maximale Blende einen Mittelwert über den jeweiligen Zoombereich darstellt oder den maximalen Wert am Anfang des Bereichs. Ich glaube, an einem Beispiel wird es klarer, was ich meine: Nehmen wir mein Tamron 28-200 mm f/2.8-5.6. Es zeigt als maximale Blendenstufe die f/4.0 zwischen 54 mm und 78 mm. Da es sich ja um eine variable Lichtstärke handelt, die mit steigender Brennweite abnimmt, ist die wahre Lichtstärke zwischen 54 mm und 78 mm sicher nicht durchgehend genau f/4.0
Die Frage ist also: Bei welcher Brennweite liegt genau f/4.00 vor? Ich halte zwei Vermutungen für realistisch:
A) Ich nenne sie "die vernünftige Variante" (weil sie mathematisch vernünftig wäre):
Die exakte Blende f/4.00 liegt etwa in der Mitte des Bereichs, also vielleicht bei 66 mm Brennweite. Somit lägen bei 54 mm vielleicht f/3.75 und bei 78 mm vielleicht f/4.25 vor. Davor und danach "springt" die Anzeige auf die benachbarte Drittelstufe.
B) Ich nenne sie "die Marketing-Variante" (weil sie die Lichtstärke schönt):
Die f/4.00 liegt am Anfang, also bei 54 mm vor und steigt auf f/4.49 bei 78 mm. Erst bei 79 mm wird die nächste Drittelstufe von f/4.50 erreicht und die Anzeige springt auf diesen Wert.
(Übrigens sagt mein bester Freund ChatGPT, dass Variante B die gängige Methode sei .... aber auch guten Freunden kann man nicht immer trauen.

Da es wohl keine Normung gibt, könnte jeder Hersteller unterschiedlich vorgehen, aber dann wäre Variante B immer um ca. eine sechstel Blendenstufe gemogelt gegenüber Variante A. Hier vermute ich übrigens, dass Beobachtungen, die zeigen, dass ein Objektiv bei Blende X geringfügig heller/dunkler ist als ein anderes Objektiv bei derselben Blende, nicht nur auf Unterschiede in der Transmission, sondern vielleicht mehr auf solche Rundungen zurückzuführen sind. Vielleicht oder erst recht auch bei Zooms mit durchgängiger Lichtstärke?).
Im Anhang findet ihr eine von mir erstellte Grafik zum Tamron 28-200 mm, die den Unterschied zwischen Vermutung A (gestrichelte blaue Kurve) und Vermutung B (durchgehende blaue Kurve) zeigt. Ich habe auch zur Hilfe die Blendensprünge eingezeichnet, die entstehen, wenn man die Kamera auf halbe Blendenstufen (0,5 EV) stellt. Für beide Fälle ergibt sich eine recht gleichmäßige Kurve – wenn man ein paar Toleranzen akzeptiert – sodass ich hier auch keinen klaren Favoriten zwischen A oder B finden kann. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist ja auch die Frage, welche Lichtstärke tatsächlich am Anfang und am Ende des Zoombereichs vorliegt. Wahrscheinlich startet sie nicht wirklich bei f/2.80 und endet bei f/5.60, sondern wird auch da schon gerundete bzw. "geschönt". Vermutlich wäre das Tamron eher ein 28-200/3.0-6.1 oder so ähnlich, wenn man es genau nimmt.
Danke für eure Beteiligung!
P.S. Wie komme ich auf die Frage? Ich habe mir zwei andere Zoomobjektive angeschaut, die mich interessieren, und die augenscheinlich ungefähr vergleichbare variable Lichtstärke aufweisen. Ich fragte mich, wieso das eine Objektiv dennoch um einiges schwerer ist. Daher recherchierte ich, welche maximalen Blenden in welchem Zoombereich vorliegen. Da zeigte sich dann, dass das schwerere Objektiv die besseren Blendenwerte länger hält. Und als ich mir das als Diagramm aufgezeichnet habe, stellte sich mir eben die Frage, wo die Kurve eigentlich sitzen muss. Denn je nachdem, ob Vermutung A oder B zutrifft, gibt es dann bei diesen Objekten nochmals kleinere Unterschiede im Vergleich.
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