Falsch, beim Dunkelbildabzug geht es nicht um das Rauschen sondern um Hotpixel, die bei längeren Belichtungszeiten technologiebedingt unvermeidlich sind. Diese sind zwischen einem Bild und einem zeitnah unter ähnlichen Temperaturen erstellten Dunkelbild konsistent und damit ist das Dunkelbild sehr wohl geeignet diese Störpixel ohne Verlust an Bildqualität zu entfernen.
Jepp. Wie schon hier (
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=13733723&postcount=10) beschrieben war, ist ein Dunkelbildabzug nur gegen "patterned Noise" und als Schwarzpunkt-Setzung durch Elimination von Dunkelstrom-Signalen geignet.
@Merope: wie man praktisch vorgeht, hängt von mehreren Faktoren ab. Treffen die Darkframes tatsächlich die Hotpixel-Helligkeiten oder ein Verstärkerglühen in der Intensität sehr gut, so kann man gemittelte Darkframes auch von Einzelframes abziehen. Wenn man Sternspuren durch Stitching von verschobenen/gedrehten Einzelbildern verhindern muss, bleibt einem gar nichts anderes übrig, als die Einzelbilder dem Dunkelbildabzug zuzuführen, bevor man das Stitching macht.
Ansonsten fährt man besser, wenn man auch die Nutzsignale zuerst mittelt und dann die Subtraktion macht. Dafür muss die abgelichtete Szene allerdings statisch (oder durch gute Nachführung "pseudo-statisch") sein.
Ein Nachteil einer Einzelbild-Verrechnung besteht insbesondere dann, wenn die Zwischenergebnisse vor finaler Mittelwertbildung nicht mit negativen Intensitäten rechnen können. In solchen Fällen kann man sich behelfen, wenn man den Rohdaten zunächst einen positiven Offset aufschlägt, um den dann die bei Subtraktion von gemittelten Darkframes entstehenden Positiv- und Negativsignale herum in beiden Richtungen streuen können. Dann folgt die Mittelwertbildung und zuletzt wiederum der Abzug des aufmodulierten Offset.
Dies alles ist wiederum die vereinfachte Darstellung für ein "vernünftiges" Vorgehen bei monochromen Sensoren. Bei Farbsensoren muss man natürlich zusätzlich überlegen, an welcher Stelle das Demosaicing betrieben wird. Da das Demosaicing auf Daten der Nachbarpixel zugreift, ist die Frage nicht ganz trivial. Grundsätzlich wird man versuchen, ein fixed pattern noise und den Dunkelstrom vor dem Demosaicing aus den Daten herauszurechnen. Bei hot pixel-Störungen muss man dabei überlegen, ob man den nach darkframe-Abzug resultierenden Nullwert stehen lässt und durch das Demosaicing mitzieht, oder ob man die "Fehlstelle" durch Umgebungsdaten auffüllt ("ausmappt"), damit die Störung nicht doch noch zu weiteren Artefakten führt.
Letztlich geht halt doch nichts über eine schöne, altmodische Sensorkühlung, ...
