Das Rauschverhalten der Kameras ist eine Sache. Die andere ist die Verwendung guter Software. Dazu gibt es diverse Threads hier. Die Kunst an der Sache ist nicht unbedingt, das Rauschen komplett zu entfernen, was in vielen Fällen einfach nicht vernünftig geht. Die Kunst ist, das Rauschen so zu minimieren und zu verändern, dass es nicht mehr stört und da kann manche Software deutlich mehr als andere. Auch kann man durch Anpassung einiger Bildparameter das Rauschen harmonisch aussehen lassen, so dass es den Bildeindruck sogar positiv beeinflussen kann.
Das neue Kameras rauschärmer sind, heißt nicht automatisch, dass die bessere Sensoren haben. Den "Photonenzählern" sind physikalische Grenzen gesetzt und das ganze soll ja auch noch bezahlbar bleiben. Die Kamerahersteller sind nicht blöd und wissen, dass es gerade im Hobbybereich viele gibt, die als Kaufkriterium auf Dinge wie Rauschen, möglichst viele Megapixel und ähnliches achten, dass dann in Zeitschriften zur Note Spitze und 97% mit dem Urteil Empfehlung der Redaktion führt. So passieren Dinge, dass Kameras für 600 Euro dann in der Bewertung oberhalb von Kameras für 6000 Euro erscheinen. Also was tun die Hersteller hier? Sie verbessern die Leistung der Kameraprozessoren und können so komplexere Entrauschverfahren in die Kamera integrieren, die bereits die RAWs verbessern und es so aussehen lässt, als wären die Sensoren besser.
Aus meiner Sicht gibt es zwei Punkte X und Y. X ist der Punkt, den die Kamera in Summe an Rauschen liefert und Y ist die maximale Unterdrückung, die möglich ist, ohne das Bild zu verhunzen. Bis vor einiger Zeit war Y guter PC Software vorbehalten und X nahezu unverändert über die Jahre. Seit 2-3 Jahren schiebt sich X nun immer näher an Y, hauptsächlich durch Software in der Kamera. Leider bleibt Y aber mehr oder weniger konstant, so dass der einzige Effekt ist, dass externe Software immer weniger bringen wird, absolut gesehen aber überhaupt keine Veränderungen mehr stattfinden.