Um auf dein Beispiel der tanzenden Hochzeitsgäste zurück zu kommen: Wie bringst du die Tänzer dazu, genau im Blitzbereich zu tanzen? Rennt man dann immer rund um die Tanzfläche, positioniert die Blitze neu, rennt zurück zum Aufnahmestandpunkt und fotografiert? Oder reicht es da nicht aus, einen Slave-Blitz auf nem Stativ 2m rechts von einem und nen Masterblitz mit Spiralkabel aus der Hand links von einem?
Und die ganzen Gruppenbilder wie Brautpaar, Brautpaar mit Eltern, Braut mit Eltern etc. - auch da stehen die Blitze selten so weit von einem weg, dass der kamerainterne Funk nicht funktionieren würde, oder? Zumal diese Gruppenbilder ja schon fast wieder Studioflair haben.
Bleibt noch die Frage, warum eine eTTL-Übertragung >100m nötig ist.
Und das Studioblitze mit TTL kommen sollen - habe ich noch nichts drüber finden können.
Das Beispiel mit der Hochzeit & TTL-fähige-Beleuchtung ist zunächst nur ein Beispiel. Ohne den Radio-Popper ist diese Aufnahmetechnik in großen Räumen unzuverlässig. (Deshalb hatte ich das Beispiel angeführt.)
Der beleuchtbare Bereich ist groß, da es dank TTL-Messung nicht so wichtig ist, ob die Leute genau vor den Blitz-Lampen stehen. Die "dunklen" Seitenbereiche werden automatisch heller und umgekehrt. Eine volle Ausnutzung der Leuchtleistung ist nicht das Ziel. Es geht um Reportagefotos mit Blitzunterstützung. Bei wenig Licht und bei häßlicher Beleuchtung stelle ich mir das sehr hilfreich vor.
Wenn es möglich ist, würde ich allerdings auf jegliche Blitztechnik verzichten. Beim Blick durch den Sucher sieht man nicht die Beleuchtung, die die Kamera sehen wird. Das macht die Bildgestaltung schwieriger. Außerdem stört es möglicherweise die Menschen, die die Feierlichkeit genießen wollen. Auf jeden Fall hat man mehr Möglichkeiten als mit dem üblichen indirekten Blitz an Wand und Decke.
Studioblitz mit TTL? Keine Ahnung, aber diese Behauptung habe ich nicht aufgestellt. Ich halte es für überflüssig, da eine Automatik immer ihren "eigenen Kopf" hat. Wenn der Fotograf jedes Detail selbst beeinflussen kann, wird das Ergebnis besser. Im besten Fall ist die Automatik genauso gut - besser wird es keinesfalls. Außerdem werden Geräte mit Automatiken paradoxer Weise in ihrer Handhabung komplizierter
und einfacher. (Wenn es geht, dann geht es. Wenn etwas nicht klappt, dann sucht man nicht selten verzweifelt nach Abhilfe.)
Da man normale Blitzgeräte mit großen Akkus und den studioüblichen Lichtformern ausstatten kann, würde der Markt nur eine schmale Nische haben. Naja, alles nur Vermutungen. Möglicherweise bietet doch ein Hersteller sowas an und dann wird die Käuferschar entscheiden ob es sinnvoll ist.
Für Gruppenbilder in freier Natur - also arrangierte Aufnahmen - gilt das gleiche wie für das Studio. TTL-Blitz ist überflüssig. Testbild machen > auf Kamera-LCD ansehen > Leistung korrigieren > Bild machen > fertig