Es gab damals eine ganze Reihe toller Kameras, die besonders solide waren und qualitativ überzeugen konnten.
Ich habe ende der Siebziger einmal den Beruf erlernt als Fotofachverkäufer und war im gröößten und ältesten Fachgeschäft Norddeutschlands tätig, habe so sehr viele Erfahrungen sammeln können und tausende Kameras verkauft. Sehr empfehlenswerte Modelle waren dabei die Kameras, die noch ohne AF arbeiteten, denn zu der Zeit war diese Technologie noch nicht ausgereift:
Nikon: F2/F2A/F2AS FTN, Nikormat EL, FM, FE; FM2, FE2
Minolta: SRT101b, SRT303b, XE-1, XE-5, XD-5, XD-7
die XG-1 und XM konnten weniger überzeugen
Olympus: OM1, OM2, OM2N, OM1N besonders bei der Belichtungsmessung
und Blitztechnologie war Olympus damals seiner Zeit weit voraus
Leica: R3
Contax: RTS
Pentax: KM, KX, MX
Canon: F1, EF, den Rest bei Canon spare ich mir, habe ich nie gemocht, viele Reklamationen, irgendwann fing Canon dann mit diesem Plastikbajonet an, statt Überwurfring, konnte ich mich nie mit anfreunden, genausowenig wie mit AE-1, AL-1, A-1, AV-1 mit Tuchverschlüssen, der dann gerne Probleme bereitete und mit Blendenautomatik bei der damals meistverkauften AE-1 mochte ich mich überhauptnicht anfreunden, zumal die alle ohne, bzw. mit leerer Batterie nicht funktionierten und da auch diese teure PX-28 notwendig war, was allerdings auch auf die Nikon EL zutraf, einzige Ausnahme.
Yashica: FR1
Konica: T3, T4, TC, waren auch nicht so mein Ding
Damals gab es auch noch baugleiche Kameras von Voigtländer und Rollei, die allerding die pure Katastrophe waren und reihenweise reklamiert wurden!
Bei Mittelformat dominierten natürlich die tolle Hasselblad, ELW, EL und Mamiya 645 und RB. Rollei hatte die tolle SL66 und SLX am Start und Bronica war auch nicht übel und die Pentax 6x7 war zwar riesig, aber durchaus robust, aber halt nichts für das kleine Gepäck.
Kuriosität: In dieser Zeit wo es auch Pocketkameras gab, brachte Pentax eine Spiegelreflex Pocketkamera auf den Markt, mit zahlreichen Wechselobjektiven im Briefmarkenformat und sogar auch ein Winder. Die Preise waren saftig und einen greifbaren Sinn hat das nicht gemacht, vekaufte sich aber häufig (ungewollt) und zählt natürlich nicht zu der Liste von empfehlenswerten Kameras der analogen Zeit, das ganze Format war ein Witz und wurde dann durch das noch schlimmere Disc-Filmformat nach vielen Jahren abgelöst.
Ich hatte damals einen besonderen Blick auf Zuverlässigkeit, Verarbeitung, Zubehörsortiment (insbesondere Objektive) geworfen und mir war es ungemein wichtig, dass die Kamera auch ohne Batterie funktioniert, zumindest mit einer Verschlußzeit. Meine persönlichen Favoriten waren damals Nikon Kameras, wovon ich alleine 6 Modell besaß, die dann später doch in AF-Modelle getauscht wurden und mich aus meinem Regal noch voll funktionstüchtig anblicken! Mein größter Fehler war es, vor ein paar Jahren meine F2AS + Motordrive in Zahlung zu geben, für eine F601 bzw. F80 (wobei letztere eine gute Kamera ist), zuvor auch schon eine F501 gehabt, schlimmer gings nimmer bei Nikon!