Die plastische Wirkung kommt überwiegend von den Luminanzkontrasten her - also über Licht und Schatten. Da aber außer Licht und Schatten auch Farbe im Bild ist, wird im Rahmen der Kontrastarbeit natürlich auch die Farbe etwas mitverstärkt. Aber die Farbe sollte im Einklang mit den Luminanzkontrasten stehen und diese nicht versuchen zu übertreffen.
Bei der illustrativen Arbeit mit Farbe gilt es einiges zu bedenken, z.B. dass man mit den beiden Signalfarben in der Natur - Rot und Gelb - besonders sensibel umgehen sollte, weil sie sehr intensiv wirken. und schnell "zulaufen" (Mohnblumen, gelbe Blumen). Außerdem haben diese Farben die Eigenheit, den Bilck anzuziehen.
Hat man die Luminanzkontraste angehoben, so kann man versuchen, auch die Farbkontraste etwas aufzuspreizen, d.h. z.B. noch etwas Gelbtöne in ein Grün zu mischen, um mehr Farbvarianz (Zwischentöne) zu erzeugen. Auch etwas subtil untergemischtes Rot kann die illustrative Wirkung eines Bildes unterstützen - sieht man sehr gut bei Gregory.
Wir Menschen sind so gestrickt, dass wir die eher warmen Farben als angenehmer empfinden als die eher kühlen Farben. Deshalb wird man geneigt sein, im Zweifelsfall eher den ersteren bei der Farbarbeit den Vorzug zu geben - denn das kommt immer gut an.
Allerdings sollte man sich nicht nur darauf beschränken. Es gibt viele Motive und manchmal unterstützen eher kühle Farben manche Sujets auch besser - z.B. Technik, Wissenschaft, Industrie... Man sollte beides können - deshalb versuchen wir hier auch, eine große thematische Vielfalt zu fahren.
Allgemeine Tipps geben zu wollen ist immer schwierig, weil jedes Bild anders ist und eine eigene Strategie erfordert. Vielleicht nur das eine: Nicht ganz so optimale Vorlagen sollte man für die Illustration erst einmal aufbereiten - das erleichtert die Arbeit ganz enorm (vgl. Rolands LAB-Optimierung).
@Hugo77: Eine fantastische Arbeit von Dir und gern würde ich mich an diesem Sujet mal ausprobieren...
LG Steffen