Ah, mein Lieblingsthema

Die Auflösung des Originalbildes von 18 MP auf 2 MP (also fast 1/10tel!!!) zu reduzieren um dann Aussagen über die Bildqualität zu machen - insbesondere des verwendeten Objektivs -

, ist so sinnfrei wie nen Fiat Punto mit nem Ferrari inner 30er Zone zu vergleichen.
Das ist auch mein Lieblingsthema, wenn auch in umgekehrter Perspektive. Mal abgesehen davon, daß man natürlich wissen will, ob ein teures Objektiv hält, was es verspricht: Was machen wir denn mit unseren Bildern? Wir zeigen sie in der Regel auf dem Monitor oder dem Smartphone, beamen sie an die Wand, stellen sie ins Internet, printen sie auf 10x15. Nur ganz selten machen wir mal aus einem Bild eine Fototapete oder so was. Fast nie brauchen wir 100 Prozent Auflösung.
Das ist wie der Ferrari, den ich mir kaufe, um damit täglich ein paar Kilometer durch die Stadt ins Büro zu fahren. Keine Rennstrecke weit und breit. Ein Punto macht's da auch, und man sitzt sogar bequemer drin und hat auch noch Platz für die Einkäufe auf dem Nachhauseweg.
Man
könnte natürlich - ein genialer Werbegag, den VW gerade in seiner Fernsehwerbung nutzt. Und die Leute kaufen sich tatsächlich ohne Ende Geländewagen, obwohl sie nur auf Asphalt unterwegs sind. Aber sie
könnten auf den Acker, und das reicht als Kaufanreiz. Also, das finde ich faszinierend! Ich überlege gerade, wie ich meine Dienstleistung an Leute verkaufen kann, die sie nicht brauchen, aber brauchen
könnten...
Bei Objektiven ist das sicher etwas anders. Hier hinkt der Vergleich. Man hat zwar gewöhnlich nur ein Auto, aber mehrere Objektive. Ich habe "schnelle" oder "robuste" Objektive, weil ich damit tatsächlich gelegentlich "auf die Rennstrecke" oder "auf den Acker" will. Aber im alltäglichen "Stadtverkehr" reichen das simple Kit-Objektiv und die normale Bildschirmansicht, und siehe da: Die Bilder sind in der Praxis genauso gut, aber der Fotospaß ist größer als zuvor.
Ich habe diese befreiende Entdeckung gemacht, als ich versuchte herauszufinden, was denn den "L-Kick" meines 24-105 ausmachte. Bei 100 Prozent sah ich: Der kamerabedingte Pixelsalat ist der gleiche. Aber das L liefert mehr Kontrast und sattere Farben. Mehr nicht. Doch allein das reichte, um in der Normalansicht (!) auch den Schärfeeindruck zu steigern. Was kümmert mich seitdem die Auflösung?
Übrigens: Nie waren meine Bilder so schön ebenmäßig wie mit meiner ersten DSLR, der 300D mit 6 Megapixel. Und ich habe auch schon grandiose Bilder aus älteren 3-Megapixel-DSLR gesehen. Ich weiß gar nicht, wo es mit dem Megapixel-Rennen noch hingehen soll. Wirklich besser werden die Bilder davon nicht - nur die Datenmengen steigen unentwegt...
Gruß Josh
Edit:
Danke für den Link. Heftig! Es zeigt mir, daß das sinnlose Megapixel-Rennen in die Irre führt. Und es bestärkt mich darin, die 100-Prozent-Ansicht zu vergessen. Ich hoffe, meine betagte 400D hält noch ein wenig durch. :-/
/Josh