......wenn doch TS-Objektive für dich nur Bastelobjektive sind .........Ich hatte bis jetzt noch kein besseres und flexibleres Weitwinkel-Objektiv an meiner Kamera und bin mit den Resultaten mehr als zufrieden.
Welches Problem hast du?
Zunächst stellt du meine Aussage in Inbrunst der Überzeugung in Frage, daß dein Objektiv verzeichnet. Jetzt unterstellst du mir daß ich Shiftobjektive als Bastelobjektive einstufe.
Kannst du zu Hause die Kosten für dein Spielzeug nicht mehr rechtfertigen oder bist du lediglich auf Krawall gebürstet weil ich die Überlegenheit gerade dieser Kompromisslinsen in Frage stelle?
Ich wundere mich schon lange wieso Halbwissen und Wunschdenken sich hier so lange und hartnäckig halten kann.
Um es ein für alle Mal klarzustellen: Shiftobjektive sind Kompromisse mit denen es sich leben läßt, aber die in meinen Augen Kompromisse bleiben. Als Objektive die sich parallel verschieben lassen, lasse ich sie gelten, wenn man mit ihnen umzugehen weiß und die Verschiebungen nicht übertriebt. Als solche benutze ich sie hin und wieder wenn ich mit der Kleinbildkamera fotografieren kann. Besonders gilt dies für das 17er, da es ein Alleinstellungsmerkmal besitzt; kein mir bekanntes Fachobjektiv läßt sich bei diesem Bildwinkel so stark verstellen. Mit ein Grund wieso ich auch mit Canon fotografiere.
Die Bastelarbeit in Form von Montagen mehrerer Bilder halte ich für Unsinn weil es außer riesigen Dateien nicht viel bringt; eher Nachteile. Im Grund genommen macht man aus dem TS-E ein starres Weitwinkel wenn man die Fotos im Hochformat zusammenfügt. Für Weitwinkel- inklusive Zoomobjektive gibt es vorzügliche (automatische) Korrekturprogramme die mit der Stapelverarbeitung dem Fotografen jede Arbeit abnehmen – für die Shifts nicht. Warum also nicht gleich zum 16-35 bzw. 11-24 greifen das man wahrscheinlich sowieso dabei hat?
Die Bastelarbeit war zu Zeiten mit Kameras geringer Auflösung noch ein Argument für verkaufsfähige Bilder. Aber heute sollten 20/36 bzw. 50 Mpix den meisten Ansprüchen genügen. Weiter benötigt man für Canon/Nikonobjektive i.d.R. zusätzlich einen Rear-Shift Adapter, der ab ca. 250 Euro zu Buche schlägt, schwer ist, die Einheit vibrationsanfälliger und das Objektiv (noch) sperriger macht.
Verschwenkungen (Scheimpflug) haben mehr mit Roulette und Blindflug als mit Handwerk zu tun. Ständig muß man den Fokus nachziehen ohne zu wissen daß man richtig liegt. Nie hat man das Gefühl wirklich das Optimum gefunden zu haben. Irgendwie erinnert mich das an Laufbodenkameras mit Basisschwenkung. Für Notfälle mag man mit dem Kompromiss leben können. Auf Dauer wird man eher wahnsinnig.
Fazit: für Parallelverschiebungen sind Shiftobjektive zu gebrauchen wenn man damit umzugehen versteht und Helligkeitsverläufe in Kauf nimmt bzw. sie später mühselig entfernen möchte. Die Möglichkeit verschwenken zu können ist besser als nichts, aber für Scheimpflug immer ein fauler Kompromiss bleibt der auf Dauer keinen Spaß macht und selten optimale Ergebnisse ergibt weil der Nutzer selten die perfekte Einstellung findet.