Mir ist nämlich durchaus bewusst, dass ich von einer Kamera wie die Nikon D80 nicht viel habe, wenn die daran verwendeten Objektive nicht viel taugen würden.
Das kann man gar nicht pauschal sagen. Von solchen Sätzen fühle ich mich foto-philosophisch

herausgefordert:
"Richtig miese" Objektive, die zu nichts zu gebrauchen sind, sind im Nikon-Sortiment zum Glück selten.
Leider gibt es keine lineare Qualitätsskala, sondern man muß sich Vorteile häufig durch andere Nachteile erkaufen. Z. B. ein "Superzoom" (z. B. 18-200 mm) ist sehr flexibel einsetzbar, hat aber eher geringe Lichtstärke und nicht optimale Abbildungsqualität. Bestimmte Festbrennweiten (z. B. 1,8/50) bieten hohe Abbildungsqualität und sehr hohe Lichtstärke, sind aber aufgrund der starren Brennweite unflexibel und erfordern häufigeren Objektivwechsel. Lichtstarke Zooms (z. B. 2,8/18-50) sind meist von guter Qualität, aber deutlich schwerer und teurer als einfache Kit-Objektive mit demselben Brennweitenbereich. (usw.) Manchmal muß man sich zwischen teuer und billig entscheidend (und im Fall von teuer fehlt dann woanders das Budget), manchmal muß man Qualität gegen Flexibilität abwägen, manchmal Lichtstärke gegen Transportgewicht. Also auch für viel Geld kann man nicht alles haben.
Wenn Du ein technischer Schärfefanatiker bist und meinst, die Auflösung der D80 immer bestmöglich ausnutzen zu müssen, brauchst Du in der Tat sehr gute Objektive. Wenn Du speziellere Anforderungen hast (etwa einen schnellen AF für bestimmte Sportarten), brauchst Du ebenfalls speziell geeignete Objektive.
Allerdings für die Masse der Amateur-Anwendungen kommt man mit "billigen" Objektiven gut zurecht, sofern sie die nötigen technischen Daten (Zoombereich/Brennweite und Lichtstärke) aufweisen. Die meisten Unterschiede zu "guten" Objektiven kann man entweder nachträglich ausgleichen (z. B. Verzeichnung, Vignettierung) oder fallen erst im Direktvergleich zu Bildern von besseren Objektiven ins Auge (und dann meist auch nur auf Postern, bestimmt nicht im Postkartenformat). Auch die "teuren" Objektive weisen schließlich ein paar Schwächen auf, wenn man danach sucht.
Ganz allgemein glaube ich, daß die Bedeutung der Bildqualität oft überschätzt und die Bedeutung praktischer Details oft unterschätzt wird. Wenn Du irgendwo da draußen bist und ein bestimmtes Bild machen willst, ist entscheidend, daß Du überhaupt ein Objektiv mit den benötigten Daten zur Verfügung hast, und daß Deine Kamera alle benötigten Einstellungen zuläßt. Wenn es um flüchtige Motive geht, ist auch wichtig, daß Du die Einstellungen flott vornehmen kannst. Das entscheidet darüber, ob Du das Bild in der von Dir geplanten Art und Weise machen kannst.
Ob dann das Objektiv bei der gewählten Blende irgendwelche Abbildungsschwächen zeigt, oder ob die Kamera eine Spur mehr rauscht als ein Konkurrenzmodell, ist (solange man Fotografie nicht beruflich macht und irgendwelche Standards einhalten muß) absolut zweitrangig.
Von daher würde ich immer das besser ausgestattete Kameramodell dem schlechter ausgestatteten vorziehen (auch wenn man dem schlechter ausgestatteten Qualitätsvorteile nachsagt) und das Objektiv mit den flexibleren Daten (mehr Lichtstärke, mehr Brennweitenbereich) einem mit besserer Qualität (aber weniger Möglichkeiten) vorziehen.
Aber das ist nur meine Meinung. Es gibt auch genau andersrum orientierte Fotografen, die z. T. hohe Kaufpreise, hohes Gewicht und große Bedienungs-Umständlichkeiten in Kauf nehmen, um immer die bestmögliche Bildqualität rauszuholen. Muß jeder selber wissen, welchen Schwerpunkt er setzt.