Vergleicht man die BQ der Leica und der aktuellen Fuji X Kameras, dürfte der Vorteil auch bei Leica liegen. Aber macht das im praktischen Einsatz einen wirklich gravierenden Unterschied? Zumal z.B. eine X-Pro2 grob geschätzt (noch) ein Drittel einer Leica kostet. Das bedeutet, man kann sich für den Preis einer Leica drei Generationen der X-Pro kaufen könnte. Ich kann mir vorstellen, dass eine X-Pro4, sollte es sie mal geben, eine deutlich bessere BQ bieten wird, als die aktuelle Leica. Hinzu kommt so verrückter, neumodischer Kram, wie Autofokus oder künstlicher Horizont.
Die BQ ist meist der wichtigste Faktor beim Kamerakauf, doch es spielen auch noch andere Dinge eine Rolle. Ich weiß nicht, wie die aktuelle Leica so ist, aber ich hatte mal die M9 in der Hand und war wirklich schockiert darüber, was für ein Trümmer das ist. Ich fand sie verhältnismäßig groß, und vor allem bleischwer.
Um einen ähnlichen "Objektivpark" mit Leica-Objektiven aufzubauen, müsste ich mein Auto verkaufen. Ich hätte Bauchschmerzen mit so wertvollem Equipment los zu gehen. Fuji-Objektive bieten hervorragende BQ und Verarbeitung zu einem halbwegs vernünftigen Preis. Ich habe mal mein XF 35 mm f/1.4 mit dem 35 mm f/1.4 von Leitz an meiner X-E1 verglichen und fand die Unterschiede in der BQ kaum feststellbar.
Kurz gesagt, Leica bietet hervorragendes Equipment, tolles Prestige/Mythos und ein miserables Preis-/Leistungs-Verhältnis. Ob man das braucht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Fuji bietet sehr gutes Equipment, wenig Prestige, keinen Mythos, dafür ein gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis.