AW: Praxiserfahrung FOTOGRAFIE Canon EOS R5
Nach einigen Tagen meine ersten Eindrücke vom Handling der R5:
Gehäuse, Ergonomie und Menüführung sind super. Erstaunlich, wie sehr mich die Kamera noch an meine 5DIII erinnert, die ich zuletzt 2014 in der Hand hatte. Der Fv-Modus, der Verzicht auf ein (Hardware-)Moduswahlrad zugunsten einer flexibleren Lösung (theoretisch wären z. B. beliebig viele weitere C-Speicherplätze möglich, auch zur konsequenten Trennung der Foto- und Video-Funktionen trägt das Layout bei), das Touchdisplay usw.: wie die 5DIII aus der Frischzellenkur – und auf Speed: alles geht maximal direkt, schnell und flüssig.
Die Objekt-/Gesichts-Augen-Erkennung ist bei mir im Standard aktiv und funktioniert absolut tadellos. Den Fokus-Modus klassisch umstellen, z.B. wenn eine Person im Vordergrund steht, auf deren Augen man nicht fokussieren möchte, muss man kaum. Man verschiebt dann einfach kurz den Fokus-Bereich. Das ist eigentlich nicht der Rede wert, aber wie man das bei Canon gelöst hat, schon:
Die Verlagerung des Fokus-Bereich mithilfe des Touchdisplays während man durch den Sucher blickt wirkt nämlich viel flüssiger als z. B. bei Sonys A7III. Dass man das Fokusfeld dabei nicht direkt verschiebt, sondern ein auffälliges Element, in dessen Bereich die Kamera dann fokussieren
wird (bei gleichzeitiger Anzeige des noch nicht verschobenen Fokusfeldes) ist ein genialer Kniff. Wahrscheinlich brauchte es den für die Pupillensteuerung der R3. An der R5 jedenfalls führt das zu einer sehr flüssigen und intuitiven Verlagerung des Fokusfeldes.
Ergonomisch auch richtig gut ist die Anzeige der Bedienelement-Icons am jeweiligen Wert. Obwohl man mit der neuen Kamera anfangs noch keine Routine hat und viel rumspielt und verstellt, lässt sie sich wohl auch wegen der Icons immer intuitiv bedienen. Ich glaube, Canon hat das bei allen Kameras so implementiert. Ob es bei der 5DIII auch schon so war, weiß ich nicht mehr. Mich erinnert es eher an Canons Kompaktkameras. Auch seit langem bei Canon: die M-Fn-Taste, mit der wesentliche Einstellungen mit der Kamera am Auge sehr bequem verstellt werden können.
Dass man nicht so viele Tasten individuell belegen kann wie bei Sony oder Fuji, stört mich nicht. Denn die Möglichkeiten, die Canon verbaut hat, wirken sehr durchdacht und ausgefeilt.
Als ich zunächst zu Fuji und dann zu Sony wechselte, wusste ich, dass Ergonomie und Menüführung nicht ganz auf dem Niveau von Canon sein dürften. Inzwischen sind beide ja auch weiter. Aber wie groß der Abstand dann doch war, merke ich jetzt an der R5.
Nachdem sich meine Begeisterung gelegt hat und die Menüs der A7III vergessen sind, gibt’s sicher mehr zu mäkeln. Für den Moment aber bin ich sehr happy
