Wann soll das denn stattfinden ? Auf jeden Fall mußt Du das vorher zuhause üben, sonst kannst Du die zwei Tage nämlich schon locker damit zubringen, den korrekten Aufbau und die Einstellungen auszuprobieren.
Es gibt natürlich unendlich viele Möglichkeiten. Hier ist, was ich machen würde:
Ich würde nur Kopf-Portraits machen und dafür das 85er nehmen. Einen reinweißen Hintergrund finde ich langweilig, deshalb würde ich mir einen Platz suchen, wo ich mein Model in mindestens 4 - 5 Meter Entfernung vor einem nicht zu hellen und unruhigen aber dafür einigermaßen ansprechenden Hintergrund stellen kann. Den Hintergrund würde ich durch eine geeignete Blende unscharf werden lassen, daher auch der große Abstand zwischen Model und Hintergrund. Du selber brauchst mit dem 85er für ein Kopf-Portrait auch noch mal mindestens 2 Meter Abstand vom Model. Also Platz muß schon da sein.
Aufbau der Blitze und Position des Models:
Das Model setzt Du am besten auf einen Stuhl. Das hat den Vorteil, daß alle 150 Leute an der gleichen Stelle sitzen werden und Du es mit dem Aufbau der Blitze leichter hast.
Den Aufsteckblitz würde ich nicht verwenden. Nimm die beiden Bowens und stell den einen rechts schräg vor das Model, den anderen links schräg hinter das Model. Auf den Blitz von vorne machst Du einen Schirm, bei dem hinteren würde ich den Schirm vielleicht sogar weglassen. Das Model sollte nicht frontal vor Dir sitzen, sondern den Körper 45 Grad in Richtung Blitz drehen, d.h. die rechte Schulter des Models ist Dir zugewandt, die linke zeigt nach hinten. Den Kopf sollte das Model Dir zuwenden, aber nicht ganz frontal. Die Augen aber direkt in die Kamera.
Den vorderen Blitz stellst Du etwa 1 Meter vom Modell entfernt auf, knapp über Kopfhöhe. Der Blitz muß so hoch, daß der Schattenverlauf im Gesicht nach "Sonnenlicht" aussieht - aber nicht zu hoch, sonst liegen die Augen im Schatten und Du hast den Reflex des Schirms nicht mehr im Auge, der dem Auge den lebhaften Glanz gibt.
Den Hinteren Blitz machst Du noch höher und richtest ihn auf die Haare des Models, damit sich Haare und Schultern gut vom Hintergrund abheben.
Links von der Seite nimmst Du einen Reflektor und hellst den Schatten ein wenig auf, den der Blitz von rechts vorne auf der von Dir aus gesehen linken Gesichtshälfte erzeugt.
Einstellungen an den Blitzen und an der Kamera:
Die Kamera stellst Du auf Modus "M", ISO 100, Verschlußzeit 1/125. Bei der Blende würde ich was um die 4 nehmen, je nachdem, ob Du z.B. den Hinterkopf und die hintere Schulter schon leicht unscharf haben willst (dann 3.2 oder 4) oder ob das gesamte Model scharf sein soll (dann eher schon 5.6 oder 7.1). Wenn Du keinen Blitzbelichtungsmesser hast, mußt Du jetzt die Leistung des vorderen Blitzes so einstellen, daß Du mit der gewählten Blende ein korrekt belichtetes Bild bekommst. Mach einfach eine Reihe Testfotos und benutze dazu das Display und das Histogramm. Den hinteren Blitz stellst Du von der Leistung her etwas höher ein als den vorderen.
Übe das alles zuhause, bist Du eine Aufstellung der Blitze und eine Einstellung gefunden hast, die ein schönes Portrait ergeben und notiere Dir diese Einstellungen (auch die Abstände der Blitze vom Model und deren Höhe sind ganz entscheidend). Wenn es dann los geht, baust Du alles wieder genau so auf, mußt aber trotzdem noch ein paar Testfotos machen, bevor Du dann die 150 Leute rannimmst.
Fotografiere auf jeden Fall im RAW-Modus. So kannst Du den Weißabgleich und die Belichtung später besser korrigieren, wenn das nötig sein sollte.
Tipps: Brillenträger läßt Du leicht(!) nach unten schauen, damit sich der Blitz nicht in den Gläsern spiegelt. Nimm genug zu trinken mit, denn Du wirst auf jedes Model einreden müssen, um die Situation zu entkrampfen oder das Model zum Lachen zu bringen, damit die Bilder "freundlich" werden. Bei 150 Leuten kann Dir der Mund schnell trocken werden. Denk an genug Akkus und Speicherkarten (oder Notebook, um die Karte zu entleeren). Besorg Dir am besten noch transparenten Puder. Damit kannst Du bei schnell schwitzenden Leuten das Gesicht mattieren, damit sie nicht so glänzen.
Wenn Du wirklich den weißen Hintergrund willst, mußt Du den Blitz auf die Haare "opfern" und den seitlich hinter dem Model aufstellen und auf den Hintergrund richten. Den powerst Du dann soweit hoch, daß im Hostogramm gerade nichts ausfrißt, dann wird der Hintergrund schön weiß ohne zu überstrahlen. Das Model würde ich in diesem Fall 2 bis 3 Meter vor der Wand platzieren, damit es keinen Schatten vom Model auf der Wand gibt. Auch das solltest Du vorher üben.
Wie gesagt gibt es 1000 Möglichkeiten und vielleicht gefällt Dir das Setup so auch gar nicht. Aber vielleicht ist es ein Anfang und Du kannst es dann ja an Deine Vorstelleungen anpassen. Wichtig ist (ich sag's noch mal): probiere es vorher aus!